noch eine frage zu POS/ADS

Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
bei ad(h)s funktionieren die gehirnströme nicht wie "normal".... nur eben, was ist normal? Normal ist realtiv.... ein "guter" charakter auch.

meiner meinung ist es so, dass wenn man darunter leidet, sich hilfe holt... funktioniert man,
(da es eben in unserer welt oft unumgänglich ist, im gewissen rahmen, zu funktionieren),
trotzdem gut... braucht man keine hilfe.

gruss
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
Meine Tochter hatte auch - eine wahrscheinlich ähnliche - Abklärung (dauerte 2 Mal gut eine Stunde) bei der Schulpsychologin. Auf Grund dieser Abklärung wurde ein sehr starker ADS-Verdacht geäussert.
Ein ausschlaggebender Faktor für diesen Verdacht war, dass sie bei den ersten Tests mehreren Bereichen Resultate erzielte, die unter den altersgemäss normalen Werten lagen. Die Schulpsychlogin glaubte aber nicht so recht, dass dies tatsächlich an den Fähigkeiten lag und hat das zweite Mal dann einen anderen Test, der die selben Fähigkeiten prüft, gemacht und siehe da: alles war völlig im Normbereich. Beim ersten Mal war das Kind gemäss ihr motiviert und schien keiner Art unter einem psychischen Druck zu stehen (was auch eine Blockade und entsprechend schlechte Resultate bewirken könnte). Sie konnte einfach in diesem Moment keine Konzentration aufbringen, was ADS typisch wäre.
Ich habe mir nun ein Buch gekauft (Ute Reimann-Höhn: Langsam und verträumt), habe darin ganz vieles gefunden, was das für mich manchmal schleierhafte Verhalten meiner Tochter erklärt (und das meines Exmannes gleich auch ...). Mein Verständnis für meine Tochter ist dadurch sehr gestiegen und ich denke, dass wir unsere Energie nun endlich für problembezogene Lösungen einsetzen können...
Eine ärztliche Abklärung, die für eine richtige ADS-Diagnose nötig wäre, werden wir nur, wenn sich der Leidensdruck für das Kind massiv erhöhen würde.
Resp. die Aussagen mit der IV lassen mich jetzt aufhorchen. Aber ich nehme an, dass die IV sowieso nur in ganz extremen Fällen bezahlt, oder?
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich hoffe mal, dass die iv es langsam versteht, dass eine zwingende diagnose vor dem neunten lebensjahr ein völliger blödsinn ist. ev. kann man sich mit adhs arrangieren doch ev. kommt dann ein punkt an dem man medizinische/therapeutische hilfe braucht und dass, kann auch nach dem neunten lebensjahr sein.

gruss
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Die Aufgabe kann doch nicht sein, sich mit "ADS" zu arrangieren. Als Ich-kann-Schule-Lehrer frage ich, wann wir uns endlich mal mit den Kräften & Talenten arrangieren, die das Kind hat, seine Probleme zu lösen. Schon in meinen Ausbildungen fiel mir auf, dass die Pädagogik fast immer die verkehrten Probleme "löst". Da liegt es dich nahe, ADS als Abkürzung für Ausgesprochen Doofe Schule zu benutzen.
Wo immer ir für die Lösung der Probleme auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene ansetzen, geht es nicht um ADS sondern um den Zustand der Kräfte und Talente und seine Verbesserung. Deshalb akzeptiere ich in der Ich-kann-Schule auch keine "Diagnose", die nichts über den Zustand der Kräfte und dessen Entwicklungsmöglichkeit aussagt. Mir sträuben sich die Haare, mich mit behaupteten Unmöglichkeiten zufrieden zu geben. Ich verlange fúndierte Aussagen über Möglichkeiten.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
"Sich arrangieren" kann auch heissen, eben *seine* Möglichkeiten zum Lösen von Problemen einzusetzen und nicht krampfhaft zu versuchen, die Möglichkeiten, die für die meisten anderen helfen (aber für einem selbst eben nicht)einzusetzen.
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
@FJN
ich finde, dass man sich mit allen menschen immer "arrangieren" kann - mit kindern insbesondere. menschen muss man so annehmen, wie sie eben sind - dann kann man mit ihnen sehr wohl "wege gehen" und natürlich auch "ziele erreichen". das ist dann eben nicht nur "ich kann" sondern "alle können" und "wir können gemeinsam"....

von dem her ist es mir persönlich eben "wurscht" wie "irritationen" heissen - ads oder anders ... jeder hat so seine "eigenheiten".

trotzdem: manchmal helfen diagnosen und abklärungen beim persönlichen weg einen "guten weg mit einem kind" zu finden ungemein.
Gelöschter Benutzer
menuett, aber eben genau deshalb, weil jeder so seine eigenheiten hat, bin ich nicht sicher, ob man weiter schauen soll.

ok, interessant an der thematik ist, dass viele die selben eigenheiten haben dabei, sei's konzentrationsschwierigkeiten, plappern, nicht zuhören, schnell weinen, schlecht schlafen und vieles davon ja kumuliert.

ach ich bin unschlüssig... warte mal ab, ob und wann sich der kia meldet und was er denkt. danach überlege ich mir, wie meine haltung dazu ist. wenns nicht mit dem bauchgefühl übereinstimmt, werde ich keine weiteren untersuchungen mehr machen lassen. andererseits bleibt dann in happigeren zeiten immer so ein kleiner gedanke im hintergrund, ob man wirklich alles getan hat.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@FJN

Einmal mehr ein Posting von dir, dass mich über alle Massen einfach nur nervt und ich deswegen Stellung beziehen will.

Es nervt mich, wenn alles, was nicht von deiner ich-kann-schule ist, von dir abwertend bewertet wird.
Es nervt mich, wenn du die öffentliche Schule als ausgesprochen doofe Schule bezeichnest.
Es nervt mich, wenn du Menschen kritisierst, die sich mit ihrem Leben zu arrangieren versuchen.
Es nervt mich, wenn du dich als jemanden hinstellst, der die Weisheit mit dem Löffel gefr...hat.

Haben in deiner Philosophie keine anders Denkenden Platz? Genau DAS scheint mir als Fachperson (m)eine Aufgabe zu sein - dass ich andere Lebensarten, ander Einstellungen, andere Ansichten respektiere und akzeptiere. Nicht für jeden stimmt das Gleiche, nicht jeder benötigt die gleiche Art der Begleitung, nicht jeder will können. Wenn jemand einen Beinbruch hat, dann soll sich der schonen, dann bekommt er entsprechende Unterstützung. Genau so soll es auch bei psychischen Erkrankungen möglich sein - und dazu gehören (auch) alle Arten von Lernschwierigkeiten.

In dem Sinn wünsche ich mir von dir einen differenzierteren Blick auf die Welt und die Menschen, die sich darin täglich, jeder auf seine Art und Weise, bewegen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
paul&shark
Dabei seit: 21.07.2008
Beiträge: 227
menuett- ich liebe dich zu lesen.
FJN nicht so.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
also ich finde das jetzt schon extrem vom Kinderarzt von Nicki80: nur weil ds Kind nicht so gut hinhören (kann), gleich tonnenweise Abklärungen veranlassen. Ehrlich, da würde ich als Eltern einen klaren Stopp machen. Das Kind ist ok, es leidet weder in der Schule noch sozial, also hallo? Das mit dem auf Anordnungen reagieren wird es entweder noch lernen (im Militär) ode halt seinen Weg drum herum finden.
Wichtig ist doch die ADS/ADHS Diagnose nur, wenn das Kind extrem leidet, und sie deshalb eine Entlastung ist und vielleicht bessere Hilfe möglich ist. Ich finde es absolut schlimm, wenn die normale Variation der Kinder pathologisiert wird. "in einigen Dingen nicht altersgemäss", was heisst das? Man weiss ja, dass ALLE Leistungen bei Kindern um mehrere Jahre variieren, und wenn zB. ein 9jähriger sich erst konzentrieren kann wie ein durchschnittlicher 7jähriger ist das noch absolut im Normalbereich. Ich glaube, solange es weder stark stört oder sich immer verschlimmert statt verbessert sollte keine solche "Schwäche" zu sehr betont, diagnostiziert oder behandelt werden.