Noten & Zeugnis Primarschule

tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
blue - ich glaube es dir! doch es ist eine von sechs! meine schwö hatte einen alkoholiker zum lehrer - das war einer von 8.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"tjatja" schrieb:

thomi - bislang dachte ich immer, es seien die mütter!

egal was ich mache, es ist falsch banghead.gif


Diese Aussage ist frech und damit disqualifizierst du dich selbst.
Sag das meinem Sohn, der sogar mit seinem Kinderpsychologen, der ihn 1 Schuljahr lang begleitete, zur Lehrerin ging, um die Situation zu entspannen.icon_evil.gif

Es stimmt scheinbar: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.08.2012 um 15:02.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
blue - du kannst es gerne lesen, wie du es hören möchtest!

ich kenne lps, die ich nicht besonders gute lehrer finde und wenn meine kinder betroffen sind, dann reagiere ich auch. doch so generell wie es hier dargestellt wird, dass die noten die fähigkeiten des lehrers aufzeigen, dass finde ich absolut daneben.

stimmt, ich hacke keiner krähe ein auge aus, denn ich bin keine krähe...und meine kollegen sind auch keine, es sind menschen, genau wie du!
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Kinder und Autos haben in unserem Denken offenbar einen ganz verschiedenen Stellenwert.
Stellen wir uns einmal vor, wir hätten ein vergleichbar großes Problem mit einer Autowerkstatt wegen unseres Autos. Würden wir die Problematik dann auch so "untertänig" diskutieren?
Als Ich-kann-Schule-Lehrer fällt mir schon seit ziemlich langer Zeit auf, dass Sachwerte bei uns sehr oft a) souveräner und b) besser behandelt werden als Menschen.
Dies fällt immer da besonders auf, wo es um "Hoheitsrechte" geht.
Bei Hoheitsträgern wie z.B. der Schule oder Ämtern verhandeln, ja, denken, wir ganz vollautomatisch von vorneherein vollkommen anders als bei z.B. Geschäften.
Warum machen wir für unsere Autos so souverän gute Geschäfte und für unsere Kinder so unsouverän schlechte?
Freundlich unbequem grüßt
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
ich mach für mein kind keine schlechten geschäfte, ganz im gegenteil.
diese pauschalaussage ist schlichweg frech!

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
fjn - ich rede weder mit den lps von unseren söhnen noch mit den eltern unserer kinder untertänig, ich rede auf augenhöhe, als "partner", die für das kind das beste wollen....

meine einladung für einen schulbesuch gilt immer noch, leider hast du sie noch immer nicht angenommen.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Ich habe niemand einen Vorwurf gemacht und ich hab auch was anderes zu tun als zu jemand frech zu sein. Ich habe nur eine Anregung gegeben, einmal etwas Ungewohntes konkret zu überprüfen und zu überdenken. Man kann auch "auf Augenhöhe" in alten Gewohnheiten befangen sein.
Mir schien früher auch manches klar, bis ich es doch einmal überprüft habe.
Ich suche niemand, der (m)eine Meinung übernimmt. Mich interessiert nur, wie groß die Bereitschaft ist, etwas mehr aus seinem eigenen Unbewussten ins Bewusstsein zu heben. Auch das kann jeder selbst überprüfen: ob er mehr von sich selbst wissen mag oder ob ihm anderes wichtiger ist. Mich interessiert die Frage, weshalb wir so wenig Neues von und über uns selbst erfahren wollen, für meine Suche nach Lösungen doch sehr.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Und einmal mehr ärgere ich mich über Berufskollegen /-kolleginnen. Noten dürfen nicht willkürlich sein.
Tests dürfen nicht in einem Semester stattfinden, dann aber fürs nächste Semester zählen.
Ich unterrichte an der Oberstufe. Jede Note ist dem Kind (und den Eltern, die sie mittels Unterschrift zur Kenntnis nehmen) bekannt, egal, ob es sich um eine mündliche oder um eine schriftliche Note handelt. Die Zeugnisnote ist der Durchschnitt all dieser Noten. X.25 und X.75 wird aufgerundet, diskussionslos.
Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten MÜSSEN wir mit den blöden Kreuzchen beurteilen, Zählbare Dinge (wie oft nicht pünktlich oder wie oft Material oder Hausaufgaben vergessen) gehören da zu den einfachen Dingen.
Das Fachlehrpersonen-System an der Oberstufe hat Vor- und Nachteile. Für mich klar einer der Vorteile ist, dass nicht nur eine Lehrperson ein Kind beurteilt, sondern dass ein Urteil viel breiter abgestützt ist, womit die Gefahr der Willkür massiv reduziert ist.
Eine Lehrerin, die sagt, sie setze prinzipiell keine 6 im Zeugnis, kann ich nicht ernst nehmen. Ich setze sehr gern eine 6, egal, ob in einem Test oder im Zeugnis.
"Meine" Schützlinge stecken gerade in der Berufswahl. Es freut mich riesig, wenn ein junger Mensch sein Ziel erreicht, wenn er es trotz nicht so toller Noten schafft, "seine" Lehrstelle zu erreichen. Dass wir als Lehrpersonen die Jugendlichen dabei unterstützen dürfen, finde ich einen der sehr schönen Aspekte unseres Berufes.
Als Mutter zweier schulpflichtiger Kinder sehe ich auch die andere Seite. Auch ich habe schon tolle Lehrpersonen erlebt und andere....
Paps
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.04.2011
Beiträge: 8
Ich wollte mich eigentlich ausklinken, da mit Löwin's Beitrag und einer kleinen Internetrecherche die ursprüngliche Frage gelöst war - und weil nachher nicht mehr viel Substanzielles hinzukam. 😉 .

Aber was cassiopeia sagt ist wichtig: Wir brauchen dringend mehr Lehrer, die sich im Denken und Tun hinter Deine Aussage stellen. In der Schule sowieso, aber gerade auch hier in diesem Forum. Entscheidend daran ist nicht nur, dass Du die Schüler beurteilst, wie es das Reglement vorsieht. Viel entscheidender ist Deine selbstverständliche Erkenntnis, dass Willkür die Chancen der Kinder beeinträchtigen: Zuerst durch Demotivation, dann durch zusätzliche Erschwernisse bei der Lehrstellensuche. Danke cassiopeia, für Deine Sichtweise und Deinen Beitrag kriegst Du eine 6! Und ich bin sicher, da bist Du nicht allein, es gibt viele gute Lehrer, bitte macht weiter so!

Zu viele Beiträge zu diesem Thema sind nur Rechtfertigung für Willkür oder für fehlende Unterstützung gegenüber den Kindern - oder noch schlimmer: Rache dafür, dass man selber nicht immer gerecht behandelt wurde. Wer sich von FJN angegriffen fühlt, sollte wirklich mal darüber nachdenken, warum er so fühlt.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Paps
Vielen Dank für die Blumen!
Ich finde längst nicht alles gut in unserem Schulsystem. Als Lehrerin muss ich aber das Beste machen aus den gegebenen Rahmenbedingungen. Ja, ich kann mich politisch dafür einsetzen, dass hoffentlich bald bessere Rahmenbedingungen gelten, aber im Alltag versuche ich, für "meine" Schüler und Schülerinnen und mich das Beste rauszuholen, muss aber trotzdem gewisse Dinge halt umsetzen, so, wie das jeder Arbeitnehmer tun muss.
Ich fühle mich oft auch durch FJNs Aussagen getroffen oder provoziert, mich stört die Pauschalisierung. Es gibt engagierte und träge,... faire und ungerechte..., sympathische und unsympathische..., geschickte und ungeschickte..., Menschen! Lehrpersonen sind auch Menschen, wer hätte das gedacht icon_wink.gif FJNs Beiträge kommen für mich oft so rüber, als ob er den Lehrpersonen alles anlaste, das in unserem Schulwesen schief läuft. Und das ärgert mich.
In fünf Minuten wechsle ich oft von einer 9. zu einer 7. Klasse. Schon da: zwei verschiedene Welten. Aber in beiden Welten gibt es Nerviges, Anstrengendes, aber auch Wunderschönes, Erfrischendes. Wieso nur lassen wir uns so oft vom Negativen runterziehen und übersehen dabei das Positive? Das gilt für das einzelne Kind natürlich genauso. Und wenn das Positive benannt, gelobt und verstärkt wird, liegt es auch locker drin, Negatives und Schwächen zu benennen und daran zu arbeiten.