Und einmal mehr ärgere ich mich über Berufskollegen /-kolleginnen. Noten dürfen nicht willkürlich sein.
Tests dürfen nicht in einem Semester stattfinden, dann aber fürs nächste Semester zählen.
Ich unterrichte an der Oberstufe. Jede Note ist dem Kind (und den Eltern, die sie mittels Unterschrift zur Kenntnis nehmen) bekannt, egal, ob es sich um eine mündliche oder um eine schriftliche Note handelt. Die Zeugnisnote ist der Durchschnitt all dieser Noten. X.25 und X.75 wird aufgerundet, diskussionslos.
Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten MÜSSEN wir mit den blöden Kreuzchen beurteilen, Zählbare Dinge (wie oft nicht pünktlich oder wie oft Material oder Hausaufgaben vergessen) gehören da zu den einfachen Dingen.
Das Fachlehrpersonen-System an der Oberstufe hat Vor- und Nachteile. Für mich klar einer der Vorteile ist, dass nicht nur eine Lehrperson ein Kind beurteilt, sondern dass ein Urteil viel breiter abgestützt ist, womit die Gefahr der Willkür massiv reduziert ist.
Eine Lehrerin, die sagt, sie setze prinzipiell keine 6 im Zeugnis, kann ich nicht ernst nehmen. Ich setze sehr gern eine 6, egal, ob in einem Test oder im Zeugnis.
"Meine" Schützlinge stecken gerade in der Berufswahl. Es freut mich riesig, wenn ein junger Mensch sein Ziel erreicht, wenn er es trotz nicht so toller Noten schafft, "seine" Lehrstelle zu erreichen. Dass wir als Lehrpersonen die Jugendlichen dabei unterstützen dürfen, finde ich einen der sehr schönen Aspekte unseres Berufes.
Als Mutter zweier schulpflichtiger Kinder sehe ich auch die andere Seite. Auch ich habe schon tolle Lehrpersonen erlebt und andere....