Nur PC und Vergnügen im Kopf

htur
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.02.2006
Beiträge: 53
Unser Sohn bald 13 Jahre alt, kann sich nicht einteilen. Sobald man nicht mehr im gleichen Stock ist, geht es ab an PC und fürs lernen hat man auch nur ausreden.

Ist das einfach normal, muss man hier durch, als Eltern.

Oder kann man es noch ändern, danke für konstruktive Antworten.
shanelle
Dabei seit: 10.10.2006
Beiträge: 117
Hallo, mein Sohn ist zwar erst 9 aber er will auch lieber mit seinen Kollegen Fussballspielen oder die Freizeit am PC verbringen.
Unsere Regeln sind zuerst die Hausaufgaben und danach das Vergnügen. Sollte er sich weigern die Pflicht zuerst zu erledigen dann wird der Computer aus dem Zimmer genommen.
eleni
Dabei seit: 02.06.2004
Beiträge: 1380
Gabs auch schon als Thema, ev findet's jemand wieder....
Als erste Massnahme gäbe es bei mir ein Zeitlimit für Medien (TV, Compi, etc)
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
ich habe hier immer wieder tolle Ideen gelesen, von wegen Zeitguthaben am PC/TV, fand die meisten super!

eingehalten haben wir genau gar keine.

mein Motto war viel eher: wenns mit der Schule, den Aufgaben und den Ämtlis einigermassen läuft, wenn sie regekmässig Sport machen und ihre Freunde im realen Treffen, dann schaue ich auch nicht auf die Uhr, wer wie lange am PC ist.
Allerdings hatten meine Kinder in dem Alter keinen eigenen PC (Facebook gabs wahrscheinlich noch überhaupt gar nicht?) und der TV war eh nie soooo spannend.
Gundi
Dabei seit: 15.03.2002
Beiträge: 233
Wo ist genau das Problem? Hat er schlechte Noten, weil er zuwenig lernt? Ist er zuwenig an der frischen Luft, weil er immer am PC hängt? Ich kenn das nur zu gut!
Als erstes habe ich mich mit Sohn hingesetzt und gefragt, warum er soviel am PC sein will, was so spannend ist, was fasziniert etc? Da kamen ganz viele Dinge an den Tag, z. B. benutzte mein Sohn die Zeit am PC um von der Schule runter zu fahren, sich wieder zu finden (hatte Probleme in der Schule, ist ein anderes Thema). Als ich mit ihm darüber sprach habe ich ihn viel besser verstehen können und auch ein wenig nachvollziehen. Auch er fühlt sich besser verstanden.....Mittlerweile haben wir klare Zeiten ( Montag, Dienstag und Donnerstag keinen PC)wo er gamen darf. Diese sind nicht Verhandelbar! Der Rest wird anhand der Aufgaben und Leistung abgesprochen. Mittlerweile geht es ganz gut, auch wenn er hin und wieder motzt...
Bei unserem Sohn hat das Verständis für ihn sehr viel geholfen, auch wenn ich es nicht verstehe warum man stundenlang vor der Kiste sitzten und gamen kann icon_wink.gif)
zauberstern
Dabei seit: 30.11.2004
Beiträge: 360
Dafür haben wir eine FritzBox die Regelt wer wann ins Internet darf oder eben nicht darf.Angschafft haben wir sie vor 2 Jahren als unser Sohn 16 war.


Das Teil ist genial ohne würde es nicht gehen

Das Leben besteht nicht aus den Momenten in denen Du atmest, sondern aus denen, die Dir den Atem rauben!
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Ist das nicht interessant, dass ein PC besser weiß, was ein Kind ZIEHT als wir Erwachsen? Wie macht der PV das nur? Was ist sein Geheimnis? Kann man es ihm abschauen?
Nun, wenn ich als Ich-kann-Schule-Lehrer hinschaue, sehe ich ganz einfach: Ihr macht DRUCK und der PC macht SOG-Wirkung. Gegen Sog hat Druck NIE eine Chance. Die Versuche, mit Druck etwas zu erreichen, erreichen nur immer mehr das GEGENTEIL.
Diese simple Erkenntnis hat mich dazu veranlasst, das ErDRÜCKEN zu beenden und erZIEHEN zu lernen. Man ist mit GEIST dafür bgegabt, sich was ein- und auffallen lassen zu können, was ZIEHT.
Es wundert mich schon, dass meine KollegInnen es sich selbst so schwer machen, indem sie Hausuafgaben ohne Sogwirkung geben. Auch sie selbst brauchen infolgedessen ein Mehrfaches an Energie für verhältnismäßig bgescheidene Ergebnisse.
Wenn wir Erwachsenen mit unseren Kindern nicht können, erwarten wir immer, dass sie sich mehr quälen. Warum versuchen wir so eine Pädagogik nicht einmal an unserem Chef? Dann wüssten wir, was wir damit tun!
Ich meine, wir alle können es besser. Wir können uns was einfallen lassen, was ZIEHT. Wenn es GUT ist, haben wir damit mehr Macht über den anderen als er selbst. Es rentiert sich also, nachzudenken.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
pina
Dabei seit: 01.09.2008
Beiträge: 245
Ja lieber FJN, dass der PC mehr zieht und überhaupt keinen Druck macht ist schon klar. Und dass wir Eltern dann umso mehr Druck machen ist auch klar irgendwie, nicht?
Aber sag uns doch ein konkretes Beispiel, wie das so aussehen könnte, etwas das zieht?!!
Fernsehen und Computer üben nunmal eine ungeheure Macht aus - wir sehen es ja auch an uns selber! Wir brauchen den PC sicher nicht nur zum Arbeiten.
Was könnte also ziehen?

Ich verstehe die Sorge der FS so, dass ihr Kind eigentlich nichts anderes mehr tun möchte als am PC zu sitzen. Ich kenne das. Auch ich habe meine liebe Mühe im Moment und ich finde, man muss die Kinder nicht einfach machen lassen. Ich bin auf der Suche wie..
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@pina

Den Stecker ZIEHEN??? icon_smile.gif

@all

Das Thema ist auch bei uns präsent. Ich erinnere mich gut, vor 3-4 Jahren war es die ältere Tochter. Sie war überzeugt, den Konsum in den Griff zu bekommen, wenn wir sie nicht einschränken würden. Der Konsum bekam sie in den Griff *g.
Jetzt ist die jüngere soweit. Bei ihr kommt das Handy (ohne Internet) dazu. Sie könnte stundenlang sms-len, gamen, chatten,....irgendwer ist nämlich immer online.

So sind wir zu den alten Regeln zurückgekehrt: pro Altersjahr 5 Min....d.h., mit 13 hat sie 65 Minuten Internet zur Verfügung. Am We ist das weniger streng. Und siehe da, seit der Begrenzung ZIEHT auch anderes wieder. Abmachen wird wieder spannend, Kinder hüten wird spannend, Trampolin springen wird spannend - die Schule in diesem Alter ganz sicher nicht. Auch nicht mit einem Ich-kann-Schule-Lehrer. Es wäre in meinen Augen nicht altersgerecht, wenn Kinder in dem Alter "gierig" auf Schule wären.

Und so denke ich, bleibt ein grosses Stück an Strukturen geben an uns hängen. Ein anderes grosses Stück sollten wir unseren Kindern als Freiheiten zur Verfügung stellen, die sie so gestalten dürfen, wie sie möchten. Ich bin überzeugt, dass 13jährige schlicht überfordert sind, ihren Alltag einzuteilen - sie funktionieren voll und ganz nach dem Lustprinzip.

@htur
Was ist dir wichtig, was dein Sohn erledigen soll?

Unsere 13jährige hat sich jetzt (auf mein Drängen, da ich überzeugt bin, dass sie die Struktur braucht, um sich nicht zu verlieren) wieder einen Wochenplan gemacht.

- Stundenplan + fixe Freizeitbeschäftigungen eintragen
- sie versucht realistisch einzutragen wann sie wie lange Ufzgi macht, 3xdie Woche übt sie Musik, 1x ist sie im Klettern, sie trägt die Prüfungen ein und schaut, wann es Sinn macht, sich darauf vorzubereiten.
- wenn sie ihren Tagesplan erledigt hat, darf sie ihre PC-Zeit beziehen

Und ja, wir sind eine Planer-Famillie. Wir funktionieren alle am besten mit Plan. Für andere stimmt das überhaupt nicht, jeder muss für sich den richtigen Umgang finden.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Wir müssen uns SELBST ändern, wenn wir auf andere eine andere Wirkung haben wollen, liebe Pina.
Wenn Du selbst nach dem suchst, was ZIEHT, und wenn es Dir selbst einfällt, dann hast Du die starke Wirkung eines Menschen, dem sein Erfolg wichtig ist und der ihn findet. Allein schon dieser vorbildliche Prozess hat eine besondere SOG-Wirkung. Wenn Du dagegen dasitzt und darauf wartest, dass andere Dir die Arbeit mit Deinem wichtigsten Erfolgswerkzeug abnehmen, wenn Du nicht mal soviel an die Möglichkeit glaubst, dass Dir selber was einfällt, nun, dann ist die SOG-Wirkung Deines Vorbildes: Man kann nichts machen, ich glaube nicht, dass das so einfach geht, ich erwarte alles von anderen,......
Es ist erstaunlich, wie wenig uns unsere ständige Wirkung interessiert.
Wir könnten sofort eine neue Wirkung haben, wenn wir uns überhaupt mal die alte genauer anschauen würden. Die sagt uns doch alles, was wir ändern sollten.
Wenn wir bei unserem Umgang mit uns am Ende auch noch die Beherrschung über UNS verlieren, ist es doch nicht zu übersehen, wie sehr wir UNS vernachlässigt haben. Und dann wollen wir immer noch heftig nur den anderen verändern?????
Wo bleibt unser Interesse für UNS?
In uns gäbe es wirklich enorm viel Geniales zu entdecken und zu entwickeln. Das müssen wir weder weit her holen noch teuer einkaufen: es ist schon da und wartet, von uns SELBST entdeckt und zu unserem Vorteil entwickelt und gebraucht zu werden.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué