"Probleme ERSCHEINEN stets als SACHprobleme aber sie SIND immer PERSÖNLICHE Probleme" ist der Ich-kann-Schule-Standpunkt. Deshalb stärke ich zuerst die Kräfte, von denen ich etwas erwarte. Wenn ich sie bloß zu Tode übe, werden sie immer noch schwächer und verzagter und ziehen sich zurück. Vor unserer Pädagogik sind oft die besten Kräfte auf der Flucht.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich Deiner Tochter erst mal gratulieren, dass sie besser Schwyzerdütsch kann als ich. Von Fachmann zu Fachfrau würden wir uns dann anschauen, welche Chancen wir ihren genialen "Deutsch"-Talenten für ihre ebenso geniale Entwicklung bieten. Es wäre ein päd. Kunstfehler, jemand, der etwas NOCH NICHT kann, so zu behandeln als könnte er es NICHT. Das ist eine entscheidende Verwechslung. Ich behandle dein Kind voller Hochachtung so, als ob es die Sache SCHON KANN. Und Du wirst lachen: Auch meiner Kollegin, die mit ihm lernen darf, ist es sicher lieber, wenn ich sie nicht als Nichtkönnerin behandle, bloß weil sie das Problem noch nicht gelöst hat. Auch ihr traue ich zu, dass sie feinfühlig die entscheidenden Kräfte Deines Kindes zum Wachsen bringt und mit ihrer Freude daran ein guter Wegweiser ist. Das traue ich Dir auch zu. Und Du könntest sogar noch mit Schlafsuggestion (s. Coué Brief 9!) ihre Kräfte auftanken und am Erfolg ausrichten. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué