Ratlos (betr. Unti)

Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@oldboy
nein, ich bin nicht gegen zwang und auch nicht dafür, dass sich mädchen/frauen verschleiern.
und bei diesem thema geht es mir auch nicht um den religionsunterricht sondern darum, dass die eltern offensichtlich beschlossen haben, dass das kind diesen unterricht besucht. wenn keine gravierenden gründe vorliegen (ärger/angst vor kollegen oder lehrer) wäre ich halt einfach dafür, dass mein kind sich an das hält, was ich bestimme. wenigstens bis zu einem gewissen zeitpunkt (ende semester oder so). finde es auch doof, dass ds über mittag statt findet aber das ist nun mal so. kinder müssen lernen regeln zu akzeptieren und einzuhalten. blöd, aber das leben funktioniert leider so. habe auch nicht immer bock auf arbeit - muss trotzdem hin (nochmals blöd).
gruss
s

You don't get always what you want - you get what you need!
Gelöschter Benutzer
Und wenn das Kind vom Matheunterricht Bauchweh bekommt, es dort auch rausnehmen...?
Nein, jetzt im Ernst: ich bin dafür, das man sich informiert, auch über die Religionen. Davon ist noch keiner gestorben. Besser gut informiert sein. Dann muss man nämlich nicht nur vom Hörensagen über etwas urteilen. Im Sinn von: Wissen ist Macht.

Banana, ich würde es wirklich sinnvoll finden, wenn du uns noch etwas über die Gründe schreiben könntest, warum dein Sohn nicht mehr hingehen möchte. Da gäbe es nämlich einige Möglichkeiten.

Als Beispiel: einer unserer Söhne ist am Thema Religion und an den biblischen Geschichten sehr interessiert. Er macht am Religionsunterricht aktiv mit. Alle Lehrkräfte haben mir das jeweils sogar mitgeteilt. Bis auf ein Jahr, da hatte mein Sohn plötzlich gar keine Freude mehr am Unti. Warum: diese LP konnte es offenbar gar nicht mit den Kindern. Trockener, unpersönlicher Unterricht, keine Nerven für die Kinder und alle (auch die die schön mitmachten) rauh behandelt. Das fand ich sehr schade für die Sache. Habe dann meinen Sohn ermunternt, durchzuhalten, es sei ja nur noch das Jahr fertig und dann kommt es hoffentlich wieder besser mit einer neuen LP, was dann auch so war.
Papaja
Dabei seit: 23.06.2002
Beiträge: 197
Was ich tun würde?
Ich würde mich bei der Rel.Lehrerin melden und mit ihr besprechen wie die Situation sich zu Hause zeigt. Dann würde ich einen Besuch im Unterricht machen und mir die Situation in der Schule anschauen. Ausserdem würde ich mit meinem Kind ausführlich über seine Befindlichkeit mit dem Relunterricht reden. Danach würde ich weiter überlegen, je nach Beobachtungen ob ein Rel.unterricht für mein Kind weiter sinnvoll ist oder nicht.
Die Unterrichtszeit über den Mittag als regelmässige Unterrichtszeit finde ich je nach Schulstufe nicht gerade günstig, da die Erholungszeit für das Kind im Tagesverlauf dann fehlt.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Vetrauen

Du kannst ja nicht wirklich Mathe mit Religionsunti vergleichen, oder ?

Für Religion kann man sich später noch, als Erwachsene interessieren, aus eigenem Antrieb heraus, aus Neugierde. Aber wenn du nicht rechnen kannst, bist du im Leben ziemlich aufgeschmissen, findest du nicht ?

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Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@ultramarin
du hast nicht verstanden, um was es 'vertrauen' geht.

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Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
klar hab ich das.

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jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Also bei uns ist der Religionsunterricht beliebt, mindestens bei den meisten Lehrpersonen und vor allem beim Pfarrer selber. Wir sind aber reformiert.

Wir sind selber überhaupt nicht religiös und ich finde, die Religionen haben wohl alle ihre guten und schlechteren Seiten. Ich möchte aber auf jeden Fall, dass meine Kinder den Unterricht besuchen und konfirmiert werden. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Religionsfreiheit usw. zu tun. Später, wenn sie erwachsen sind, können sie selber entscheiden, da habe ich überhaupt kein Problem. Aber wie sollen sie über etwas urteilen lernen, wenn sie es gar nicht kennen.

Ich betrachte deshalb den Religionsunterricht genau gleich wie die anderen Schulstunden und da können die Kinder auch nicht einfach sagen, sie gehen nicht mehr hin.

Wenn dein Sohn aber ein Problem damit hat, würde ich dem natürlich schon auf den Grund gehen und mit ihm zusammen Lösungen suchen, damit er gerne hin geht.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
js,

gehen deine kids auch in einen koranunterricht, in eine jüdische bibelstunde usw.? ich mein, um später urteilen zu können ...

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Wenn das Kind angemeldet ist, finde ich, sollte es die angemeldete Zeit auch mitmachen. Das hat auch etwas mit Anstand und Achtung dem anderen gegenüber zu tun und mit Pflichterfüllung. ich möchte meinem Kind nicht auf den Weg geben, dass es Leute einfach mal so vor den Kopf stossen kann, nur weil es gerade seine Meinung geändert hat. Die Lehrperson hat sich auf eine Schülerzahl eingestellt und das hatte für sie vielleicht auch Konsequenzen. Wenn jedes Kind mal nach Gutdünken ginge oder eben nicht, würde das in einem Tohuwabohu enden.

Etwas anderes ist es, wenn mein Kind sagt, es möchte nicht mehr in ein Freifach. Klar interessieren mich die Gründe, aber grundsätzlich könnte es dann auf das nächste Semester raus aus dem Kurs.

ich bin selber nicht in der Kirche, war früher reformiert. Ich habe meinen Sohn aktiv für den reformierten Unterricht angemeldet, weil ich finde, es gehört auch zur Allgemeinbildung, etwas über diese Religion (und hoffentlich andere Religionen) kennen zu lernen. Wir haben am Mittwoch Nachmittag Religion. Absolut doof und macht viel Freiheit kaputt. Nun gut, da müssen wir durch - er vor allem. Im nächsten Schuljahr darf er dann entscheiden.

Der Weg ist das Ziel
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Ich möchte meinem Kind mitgeben, dass es sich ernst nimmt. Wenn es schon psychosomatische Beschwerden hat, wie Bauchweh, dann wäre der Fall für mich so klar, dass es da nicht mehr gehen muss. Kein Freifach ist es wert, psychosomatische Beschwerden in Kauf zu nehmen.

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