Im Grunde hat FJN recht.
Nur müsste da viel viel geschehen, damit diese Wunschvorstellungen erreicht werden. Schon als mein Sohn klein war, spürte und realisierte ich erst recht, dass unsere Gesellschaft gerade in Belangen mit Kindern absolut falsch funktioniert und tickt.
Es kann nicht sein, dass praktisch "nur" die Mutter für das alleinige Wohl der Kinder zuständig ist und ihr Leben ganz den Kindern hingibt.
Vieles ist einfach nicht natürlich. In dieses Umfeld müssen die Kinder hineinwachsen. Einigen gelingt das nicht so gut. Sie sind nicht dazu geboren, um in einer 27-köpfigen Klasse zu funktionieren. Sie sind besser in einer Kleinklasse aufgehoben.
In den Ferien habe/hatte ich jeweils das Gefühl, ich habe ein gesundes und normales Kind. Sobald die Schule wieder begann, waren die bekannten Probleme mit Hausaufgaben und Frustrationstoleranz u.ä. wieder da.
Nun sind wir trotz mehrjährigem Ausprobieren von Alternativen trotzdem beim Ritalin gelandet. Und ich staune über die Wirkung, kann nur Positives davon berichten.
Ich verspüre keine Schuldgefühle, weil es meinem Sohn und uns jetzt besser geht. Trotzdem hinterlässt alles einen bitteren Nachgeschmack, weil wir nicht anders konnten. Die Kraft reichte nicht aus, um diesen Anforderungen (sprich Erwartungen der Gesellschaft (v.a. Schule)) gerecht zu werden.
Ich weiss, dass dieses Ritalin nicht notwendig wäre, wenn unser Schulsystem anders wäre - individueller halt - dadurch auch teurer.... naja.