Ritalin um die Schulleistungen zu verbessern ?

liebhaberin
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 127
"Kürzlich hörte ich gar die Aussage eines Psychologen (?), dass Kinder mit ADS, welche KEIN Ritalin erhalten, später eher gefährdet seien, in die Drogen Szene abzurutschen"

Das würde ich unterschreiben. Wobei, vielleicht nicht gleich in die Drogenszene.Aber sicher die grössere Gefahr bezüglich Alkohol, Zigaretten, Kaffee und Cola.
Malteserli
Dabei seit: 09.01.2007
Beiträge: 37
Hallo

Ich bin so eine Mutter, die ihrem Kind Ritalin gibt um besser in der Schule zu sein. Er muss nicht top sein, aber er kann durch das Ritalin sein Potential ausschöpfen.
Ich bin auch ein POS-Kind und ich sage jetzt im Nachhinein, hätte man mir damals Ritalin gegeben, hätte ich das erreichen können, was ich damals wollte. Ich hatte wärend meiner ganzen Schulzeit das Gefühl, mich hindert etwas daran gut zu sein und ich könnte mehr leisen, aber ich hatte eine Blokade.
Gelöschter Benutzer
das mit der späteren drogenabhängigkeit wurde widerlegt, sogar im gegenteil
liebhaberin
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 127
@jelena

Hast du einen Link dazu? Inwiefern das widerlegt wurde?
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe Mühe, wenn mir Eltern berichten, dass wenn das Kind in der 2. Klasse (Primar) ist, sie Angst haben, dass das Kind evtl. keine Lehrstelle findet, weil es nicht gut ist in der Schule. Sie geben ihrem Kind nun Ritalin, weil es dadurch (hoffentlich) bessere Leistungen erbringt.

Zudem müsse das Kind mindestens in die Sek, denn mit einer Real finde es eh keine Lehrstelle.

Somit meine Frage, ob jedes Kind unbedingt gute Noten erbrigen muss ?

Auch ich mache mir Sorgen wegen meines Jüngsten, doch was bringt uns das ? Sorgen ist wohl das falsche Wort, sondern Gedanken.

Hier noch ein Beispiel:
Vor Jahren, mein Ältester war noch ein Baby, hatte ich engen Kontakt mit einer Frau eines damals 9 Jährigen Jungen, der grosse Mühe hatte in der Schule. Die Mutter betonte schon damals, er müsse doch unbedingt später in die Sek, mindestens. Später kam er in die Kleinklase. Die Eltern hatten die Möglichkeit, ihm eine Privat Schule zu finanzieren.

Die Aussage betr. Lehrstellensuche höre ich fast täglich in meinem Umfeld. Manche Eltern möchten auch nicht, dass ihr Kind erst ein 10. Schuljahr macht, danach die Ausbildung. "Was, noch ein Jahr länger ?"

Tja, ich finde eben auch, dass es nicht alleine auf die Noten und den Schulabschluss ankommt. Gerade hier bei uns im AG mit dem neuen
Promotions Verfahren und den Zwischenberichten. Die sagen mehr aus, als ein Notenzeugnis.

Eltern, die ihren Kindern Ritalin geben, eben um auch die Leistung in der SChule zu steigern, tun dies, weil sie das Beste für das Kind wollen.
Gelöschter Benutzer
Frau, du gehst mir sowas von auf den Senkel mit deinen "Ich kenne eine Frau, die ..."-Geschichten. Beschränke dich doch einfach mal auf deine eigenen Erfahrungen. *mussteeinfachmalgesagtsein*
Gelöschter Benutzer
In Deutschland hat Michael Huß (Psychologe und Kinderarzt) Erwachsene untersucht, die als Kinder hyperaktiv waren, und kommt zu dem Schluss, daß eine Ritalinbehandlung nicht zu erhoehten Drogenkonsum fuehrt (Huß M, Schmidt-Schulz, A., Hoffman, K., Vogel, R., Schul7, C., Lehmkuhl, U. (1999).
Gelöschter Benutzer
das war nur das erstebeste was ich dazu fand, es lässt sich bestimmt mehr finden. es gehört zu den hartnäckigen vorurteilen die längst wiederlegt sind liebhaberin (noch so ein ätzender nick)
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich bin auch so ein böses Mami, dass ihrem sehr intelligenten ADHS-Kind Ritalin gibt, damit es sich in der Schule konzentrieren kann und so einigermassen sein Potential auschöpfen kann.
Ohne Ritalin war er oft traurig, weil er eigentlich alles konnte, aber die Aufgaben trotzdem nicht lösen konnte.
Auch waren die Hausaufgaben ein Drama.
Wir haben uns die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht.

So als Beispiel: Die Kindergärtnerin sagte noch aufgrund seines Reiferückstandes und seiner Konzentrationsprobleme:" Es gibt ja auch heilpädagogische Schule, um die obligatorische Schulzeit zu absolvieren...".
Mittlerweile ist er in der 5. Klasse und wird wohl im nächsten Jahr ins Progymnasium kommen.
Natürlich ist das nicht nur auf Ritalin zurückzuführen, sondern auch auf Reifung und sonstige Förderung, aber sehr hilfreich ist Ritalin schon.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Malteserli: Ritalin gibt es seit 1959. Doch, ich kenne keine Erwachsene, die als Kind Ritalin erhielt ?

Die Aussage betr Drogen: Wer weiss, wie sich unsere Kinder mit oder ohne Ritalin entwickeln ? Wer sagt, dass ein Drogensüchtiger mit ADHS mir Ritalin keine Drogen genommen hätte ?

Das wenn, kann doch wohl kaum einer beantworten.

Ich frage mich auch ab und zu, was wäre gewesen, wenn ich meinen Jüngsten "auf Biegen und Brechen" in die Regelschule geschickt hätte ?

Hätte es ihn angespornt, den Andern nachzueifern ? Hätte er ganz zugemacht, resigniert, weil er sich bewusst wurde, dass Defizite vorhanden sind, welche die andern Kinder nicht haben ?

Wenn ich ihn nun ab nächstes Schuljahr dort hin schicke, wie geht es ihm dann ?

Diese Fragen kann mir auch niemand zu 100 % beantworten.

Es gibt Abkläungen, anhand von denen dann entschieden wird, doch eine Garantie gibt es keine.

Wir erhalten auch keine "Bedienungsanleitung" mit der Geburt.

Es gibt so viele Bücher, Kurse über Kinderentwicklung, Erziehung, usw.

Doch, welches ist das richtige ? Welches stimmt für uns ?