Ritalin um die Schulleistungen zu verbessern ?

Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich suche nachher gern auch Studien heraus. Es gibt mittleweile mehrere, die klar zeigen, dass (mit Ritalin) behandelte ADHS-ler eindeutig seltener drogenabhängig werden als unbehandelte.

@Gabriela A:
Ein Kind mit unterdurchschnittlicher Intelligenz wird auch mit Ritalin kein Klassenbester. Es geht nicht darum, dass jedes Kind gute Noten machen soll. Es geht darum, das vorhandene Potential zu nutzen und genau das kann ein Kind mit ADHS nicht, und da kann RItalin (neben vielen anderen Dingen) helfen.
Das vorhandene POtential nicht nutzen zu können macht unglücklich, und genau das ist meine Hauptmotivation, meinem Kind Ritalin zu geben.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Manya: Du bist kein böses Mami, es ist Euer Kind, Ihr habt mit zum besten entschieden. Gerade solche Erfahrungsberichte wie von Dir finde ich toll. Auch hier stellt sich doch die Frage, was wäre aus Eurem Kind geworden, in einer HP-Schule ? Wäre erkannt worden, dass es sogar sehr intelligent ist ? Es wäre unterfordert gewesen, vielleicht gar nicht mehr mitgemacht ? Dann wäre es noch "weiter abgerutscht" (dh. es wäre evtl. noch weiter abgerutscht.)


@Mee too: Das weiss ich, fast bei jedem meiner Themen kommen solche Kommentare, weisst Du was, Du musst nicht lesen, dich nicht nerven und auch nicht schreiben.

Wie kann ich mich auf meine eigenen Erfahrungen (in diesem Thema) beschränken, wenn ich NOCH keine habe ?

Ich habe (noch) keine Diagnose von ADHS, doch ich habe zwei Kinder, welche beide teilw. grosse Konzentrations Schwierigkeiten habe ?

Mit dem Grossen war ich lange in der Kinesiologie, die hat ihm (teilweise) geholfen.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Das hier ist die erste und bekannteste der erwähnten Studien:

Biedermann, einer der führenden ADHS-Forscher aus Boston, hat in einer prospektiven Studie zeigen können, dass mit Stimulanzien behandelte ADHS-Jugendliche ein um 85% weniger hohes Risiko für Drogenmissbrauch zeigen als solche, die nicht behandelt werden (Biedermann J. et al.: Pharmakothearpy of ADHD Reduces Risk for Substance Use Disorder, Pediatrics Vol 104,2, e20ff, 1999).
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Die LP meines Jüngsten meinte eben auch, dass er durch seine Unkonzentriertheit und Unsicherheit (ist das wirklich richtig, geht es nicht auch so, ..) sich selber "blockiere", dh. er komme schon voran, nur eben langsamer.
Gelöschter Benutzer
@Manya

"Das vorhandene POtential nicht nutzen zu können macht unglücklich, und genau das ist meine Hauptmotivation, meinem Kind Ritalin zu geben."

Nun nehmen ja aber auch Studis ohne AD(H)S Ritalin ein zur Leistungssteigerung. Kann man denn da auch davon reden, dass sie ihr Potential nicht nutzen, denn mit Ritalin sind sie ja kurzfristig leistungsfähiger? Oder bei Kindern ohne AD(H)S könnte z. Bsp. mit Ritalin mehr Übungsfleiss, mehr Bereitschaft für repetitive Arbeiten erreicht werden, was ja auch zu besserer Leistung führt. Ist das dann auch erlaubt, denn irgendwie ist ja da auch mehr Potential, und es kann sein, dass es zu wenig genutzt wird, weil das Kind vom langweiligen Stoff z. Bsp. zu wenig Anregung kriegt.

Die Frage stelle ich mir ernsthaft, wo die Legitimation von leistungssteigenernden Mittel anfängt bzw. aufhört. Ohne die Ritalin-Abgabe zu hinterfragen. Mehr die Frage: Soll Ritalin nur den AD(H)S-Betroffenen zur Verfügung stehen oder haben alle das Recht darauf, wenn sie damit eine Leistungssteigerung erwirken? Freier Ritalin-Markt sozusagen. icon_smile.gif
Gelöschter Benutzer
da muss man noch unterscheiden ob es sich um erwachsene handelt und die leistungssteigernden mittel differenziert betrachten.

ein medikament kann man nicht allen kindern einfach so geben.

ist man für legalen drogenkonsum? dann ist kokain ebenso ein mittel wie ritalin

kaffee ist auch eine legale, leistungssteigernde droge
Gelöschter Benutzer
beim kind ist es die frage des leidensdrucks, die entscheidend ist. aber warum soll ein kind in eine sonderschule, wenn es nur für ein paar jahre ein medikament bräuchte, um die normale laufbahn zu absolvieren. brillen sind ja auch erlaubt
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Soweit ich weiss, wirkt Ritalin beim Nicht-ADHS-ler aufputschend, also nicht unbedingt konzentrationssteigernd.
Das ADHS-Kind ist aber in seiner Konzentration gestört und genau das behandelt Ritalin.
Von daher bestehtr für mich eine grundsätzlicher Unterschied zwischen medikamentöser Behandlung und Hirndoping.

Aber klar, man muss sich schon überlegen, ob man Medikamente geben will, um psychische Zustände zu verändern, das ist eine generelle Ansichtsache.
Conny74
Dabei seit: 17.09.2009
Beiträge: 11
Unser Sohn ist und wird sicher nie ein Glanz-Schüler sein. Das erwarten wir auch nicht.. er hat die Intelligenz , aber nicht die nötigen "anwender kenntnisse" . er hat grosse Mühe sich zu konzentrieren und arbeitet sehr hart an seinen Leistungen. (welche knapp genügend sind). ( Sein Bruder schüttelt alles nur so aus dem Ärmel...)
Er wurde auch Abgeklärt und wir standen vor der Frage.. Ritalin oder laufen lassen.. wir haben uns jetzt entschieden, vorübergehend mit Ritalin zu arbeiten, um ihm den Druck weg zu nehmen. wir ewerden diese Woche anfangen und ich bin gespannt wie er darauf reagieren wird....

Uns geht es nicht "nur" um die schulischen Leistungen, sondern darum, dass der Druck abnimmt und er wieder ausgeglichener wird. denn der Druck hat halt auch auswirkungen auf seinen Umgang.. unzufrieden, traurig, ratlos.

mal sehen was dabei rausommt.. aber ich erwarte keine Wunder.. hoffe infach dass es ihm dabei besser geht.
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Meine Kollegin ist Aerztin, sicher 50 Jahre und meinte mal, dass schon zu ihren Studienzeiten es Studenten gab, die sich von Ritalin mehr Konzentration erhofften.

Somit gab es dies schon früher und ist eigentlich nichts Neues.