Ritalin um die Schulleistungen zu verbessern ?

la lune
Dabei seit: 23.01.2007
Beiträge: 167
Gabriela
Richtiges AD(H)S wächst sich nie aus! Aber man lernt damit zu leben, man arrangiert sich mit dem AD(H)S.
Eine saubere Abklärung finde ich auch sehr wichtig.
Noch wichtiger als Abklärung finde ich AUFKLÄRUNG. Eltern, Kind, Lehrer, Schulleiter, Eltern der Kinder Schulkollegen sollen aufgeklärt werden. Nur wenn alle am gleichen Strick ziehen, kann es funktionieren mit einer halbwegs erfolgreichen Kindheit (schulisch und nichtschulisch).
Never
Dabei seit: 28.12.2005
Beiträge: 124
Ich gehöre dann wohl auch zu den Rabenmüttern, die ihr Kind mit Medis ruhig stellen.
Zwar nicht Concerta oder Ritalin sondern Strattera.
Aber das Gefühl, wenn mein Sohn nach Hause kommt und mir stolz erzählt, das er bei der Lernkontrolle im Lesen und Schreiben 19 von 20 Punkten erziehlt hat, zeigt mir, das es richtig war.
Vor Strattera konnte er nach der ganzen ersten Klasse gerade mal 5 Buchstaben behalten. Inzwischen kennt der das ganze ABC. Zwar lässt nach 10 Min. lesen die Konzentration extrem nach, so dass aus einem A plötzlich ein E wird, aber auch das werden wir mit viel üben noch in den Griff bekommen.

Das Problem ist, das Dinge *nie* besser werden. Sie bleiben genau wie sie sind - nur intensiver.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
ich wurde es SEHR begrüssen, wenn alle kinder die ritalin und co. nehmen auch wirklich neurologisch abgeklärt wären - nicht nur für die IV!

noch immer geben hausärzte diese medikamente aus OHNE eine wirklich seriöse und fachmännsiche abklärung an eltern und kinder ab...

natürlich ist aufklärung wichtig, grade an schulen....dies setzt meiner meinung nach aber auch einen seriösen umgang in den familien voraus, um auch glaubwürdig zu bleiben.

www.elterncoach.ch
jobodo
Dabei seit: 23.02.2004
Beiträge: 138
So lange es kein Wissenschaftliche Untersuchung gibt was die Restfolgen von (jahrenlange) Ritalin gebrauch gibt, würde ich es für nur bessere Noten (es hilft nicht um ein besseres Mensch zuwerden) nicht einsetzen.
Dabei mach ich in mein Arbeitsbereich die Erfahrung das viele Drogensüchtigen als kind Ritalin verschrieben bekommen haben.....

Ich arbeite zum Leben
Gelöschter Benutzer
Never erwähnt als Erfolg die guten Schulleistungen dank Medi, nicht die vielen Freunde, die er plötzlich hat oder die Tore, die er in der Pause schiesst. Soviel zur Hauptmotivation.

Ja, La Lune, eine neurologische Abklärung fände ich auch sinnvoll, nur wer fragt uns zwei schon. icon_wink.gif
Ich fände auch anderes sinnvoll, z. Bsp. dass die Abklärung nach 5 Jahren zwingend wiederholt werden müsste, damit man weiterhin Medis verschrieben kriegt.
la lune
Dabei seit: 23.01.2007
Beiträge: 167
@jobodo
Könntest du mir das mit einem fundierten Link schicken? Ich meine damit deine Aussage, dass Kinder die als Kind Ritalin bekommen haben, als Erwachsene Junkies werden. Ich habe nämlich Studien gelesen, in denen genau das Gegenteil behauptet wird. Nach diesen Studien sollen Kinder, die ein echtes ADHS haben aber nicht genügend behandelt wurden (gesammte Palette wie Ergo, Medikamentation etc.) später eher zu den illegalen Drogen greifen, als diese, die ihr gesammtes Potential ausschröpfen konnten, da sie richtig begleitet wurden. Unser Kinderpsychiater sagte uns auch eher das Gegenteil von deiner Beobachtung. Auch macht es für mich mehr Sinn.
Never
Dabei seit: 28.12.2005
Beiträge: 124
Tja Mee too, das liegt wohl daran, das er auch davor schon sehr viele Freunde hatte und auch kein Problem Tore zu schiessen.
Er ist ansonsten ein sehr lieber Junge und mit den Ausrastern, die er ab und zu hat, können wir zu Hause recht gut umgehen und sie auch abfangen.

Strattera bekommt er rein aus Konzentrationsgründen. Und vorallem weil er sehr grosse Mühe sich bestimmte Sachen zu merken.

Und...ja, eine neurologische Abklärung wurde gemacht, ebenso wie Gespräche mit dem Schulpsychologen, der Heilpädagogin, dem Kinderarzt und der Psychomotorik-Therapeutin.
Auch Homöopathie haben wir schon versucht, wie auch Puppentherapie.

Nicht alle Eltern füllen ihr Kind mit Medis ab, nur damit sie selber weniger Arbeit haben. Auch wenn viele das so sehen.

Sorry, wenn sich nun Gewisse etwas angemacht fühlen, aber es nervt doch ab und zu, wenn man als Rabeneltern hingestellt wird. Jeder versucht seinem Kind zu helfen, so gut er eben kann und es möglich ist.

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GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Never: Was ist Strattera ? Hilft das demfall gegen Konzentrations Probleme ?

Nochmals: Ich finde, egal welche Gründe Eltern/Mütter bewogen haben, ihrem Kind Ritalin oder andere ähnliche Medis zu geben, alle haben für sich beschlossen, dass es das beste ist. Deshalb ist keine eine Rabenmutter.

Jede Familie soll das selber für sich bestimmen.

Mich wunderte es einfach, dass ich vermehrt als Haupt Grund fürs Ritalin Konzentrations Probleme und somit Schulleistungsschwächen gehört habe.

Ich vertrete eben auch den Standpunkt, dass es auch Kinder mit "Defiziten" (Auch Konzentrationsschwierigkeiten sind für mich Defizite) geben darf, dass auch Kinder, die Mühe haben in der Schule, sei es wegen niedrigem IQ, Teilleistungsschwächen, Konzentrations Problemen, usw. auch eine Chance verdient haben.

Klar mache ich mir Gedanken, quasi wie schön das wäre, wenn meine beiden Kinder sich gut konzentrieren könnten und sich somit ihre Schulleistungen verbessern würden. Nur denke ich, das alleine würde mir nicht genügen für ein Medi.

Auch frage ich mich, wie Studien (langjährig) gemacht werden können, welche Auswirkungen Ritalin hat. Ob Positiv oder Negativ, wer sagt denn, dass das wirklich wegen Ritalin ist ?
twochild
Dabei seit: 15.06.2009
Beiträge: 23
auch wir sind so Eltern die ihrem Kind Ritalin geben. Und wir haben vorher wirklich fast alles an Alternativmedizin versucht und viel Geld und auch Zeit investiert. Aber schlussendlich mussten wir an unser Kind denken und den Leidensdruck in der Schule und im sozialen Umfeld reduzieren. Somit blieb uns nur Ritalin überig. Ich würde aus heutiger Sicht schon viel früher damit beginnen, denn es ist eine enorme Erleichterung für das Kind und natürlich auch für die Eltern und Geschwister wie das ganze Umfeld. Denn der Alltag geht nun mit weniger Geschischwisterstreit, es wird nicht mehr alles vergessen, die Hausaufgaben kommen nach Hause und können ohne Probleme und in kurzer Zeit erledigt werden. Klar funktioniert es auch in der Schule besser, er kann nun zuhören, somit sind logischerweise auch die Noten besser. Er kann warten bis er an der Reihe ist und spricht nicht immer sofort wenn was gefragt wird. Er schubst und schlägt die anderen Kinder nicht mehr, somit hat er mehr Freunde. Also für uns und unser Kind haben sich nicht nur die Schulleistungen gebessert sondern vorallem das "drumherum". Und das wichtigste ist für uns, dass er wieder glücklich ist und gerne in die Schule geht und nun neue Freunde hat.

Ich denke die ganze Diskussion mit Eltern die kein AD(H)S-Kind haben bringt nichts. Denn nur die betroffenen wissen wie es wirklich ist mit einem (oder auch mehrern) Kindern mit AD(H)S. Und nur die können entscheiden ob sie ihrem Kind Ritalin geben wollen oder nicht.

Unser Arzt erklärte uns als wir zögerten mit der Ritalingabe. Wenn unser Kind Diabetes hätte würden wir ja auch nicht auf das Insulin verzichten, sondern es ohne zögern geben und das Ritalin wäre für unser Kind in etwa dasselbe.
Never
Dabei seit: 28.12.2005
Beiträge: 124
Strattera ist von der Wirkung her ähnlich wie Ritalin.
Bei Strattera treten einfach die Nebenwirkungen von kein Appetit und nicht schlafen können, nicht auf. Auf jeden Fall bei unserem Sohn nicht.
Es wirkt einfach nicht so schnell wie Ratalin. Bzw. man muss es über eine Zeit nehmen, damit sich ein gewisser "Level" im Körper aufgebaut hat. Dadurch hat man aber auch nicht so ""Absacker", wie das beim Ritalin oft der Fall ist.

Ich war lange am kämpfen, ob wir damit wirklich das richtige tun. Und sicher können nicht alle Kinder Super-Schüler sein. Aber nachdem mein Sohn nach der zweiten Klasse keinen Schimmer von lesen und schreiben hatte, musste ich mir doch eingestehen, das es SO nicht weiter gehen kann.
Er macht nun die zweite Klasse nochmals und inzwischen klappts von Tag zu Tag besser mit den Buchstaben.

Das Problem ist, das Dinge *nie* besser werden. Sie bleiben genau wie sie sind - nur intensiver.