Ritalin um die Schulleistungen zu verbessern ?

Gelöschter Benutzer
@smile79

Das war ich auch. Und die langsamste beim Umziehen, obwohl ich versuchte, mich zu beeilen. Meiner Tochter geht es genau gleich, aber von "leiden darunter" merke ich nichts. Aber natürlich ist das Schulamterial im ganzen Haus verstreut und ganz bestimmt nicht hier, wenn sie lernen muss. Aber irgendwie kriegt sie es immer hin, die Sachen erledigt zu haben. Am schlimmsten finde ich die Aufsätze. Es hat zwar kaum Fehler, aber 120 Korrekturen, n und r verwechselt, Wörter die fehlen, Satzzeichen vergessen und und und. Beim Durchlesen korrigiert sie das alles, aber offensichtlich kann sie sich nicht genug konzentrieren, um es gleich richtig zu machen. Für mich schwer nachvollziehbar.
Gelöschter Benutzer
@SW

Also einem 14jährigen würde ich echt nicht vorschreiben, dass er eine Jacke anziehen soll.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Auch nicht, wenn du einen Ausflug machst und dabei u.U. stundenlang in der Kälte stehst. Schlussendlich hast du als Eltern immer noch irgendwo Verantwortung. Und dieser Junge lernt nicht aus Erfahrung. Es nützte also auch nicht, wenn er dann halt mal friert.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
Ausserdem gibt es "nichtbetroffene" Eltern nur bedingt. Die Kinder werden ja nicht in Reihenuntersuchungen abgeklärt und wir wissen bei jedem Kind ganz genau, ob es denn nun oder nicht. Auch die Abklärungsmethoden sind unterschiedlich. Die einen Eltern akzeptieren das Nein nach der ersten Abklärung beim 7-Jährigen (sind also sozusagen nichtbetroffen), während die andern Eltern alle zwei Jahre wieder eine neue Abklärung machen, bis es dann irgendwann doch positiv ist (was dann interessanterweise meistens nicht mehr in Frage gestellt wird und auch keine weiteren Abklärungen mehr folgen...). Also nur weil ein Kind keine AD(H)S-Diagnose hat, heisst das nicht automatisch, dass es kein AD(H)S hat. Aber ja ich weiss auch, dass es Kinder gibt, die derart stark betroffen sind, dass das keiner anzweifelt. Die Übergänge sind aber fliessend, also auch bei den betroffenen Eltern.
sommersprosse
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 6
Liebe GabrielaA

Ritalin hat auf die Intelligenz keinen Einfluss!!! Das einzige was es bewirken kann ist dass ADHS Kinder ruhiger werden und in sich gesammelter sind um sich besser zu konzentrieren - und zwar nicht nur auf die Schule.

Wir haben enorm viel ADHS in der Familie und zwar die unterschiedlichsten Formen. Meine Mutter wäre sehr intelligent. Da sie aber immer unkonzentriert war und dauernd den Clown spielen (musste) hat sie keine höhere Ausbildung heute...
Mein Sohn ist sehr intelligent und muss praktisch nie lernen (fotographisches Gedächtnis). Er nimmt aber seit der 2. Klasse Ritalin weil er sowas von hibbelig und flatterig und gschnädderig und ich-Bezogen und total unfähig war zu andern Kindern eine Bindung aufzubauen... Aber schultechnisch wird er hoch hinaus gehen.

Mein zweiter Sohn ist normal intelligent hat aber eine starke Wahrnehmungsstörung. Er ist sehr impulsiv und kann kaum Kritik ertragen. Er wird das Ritalin noch ein paar Jahre brauchen und dazu auch die nötigen Verhaltenstherapien etc.

Mein jüngstes Kind ist sehr intelligent und kann im Kindergarten bereits lesen und schreiben. Es ist aber sowas von gschwätzig, hibbelig, kann kaum schlafen und ist gewalttätig.Es geht bereits heute mit Messer auf uns los....es wird das Ritalin auch ein paar Jahre brauchen (aber nicht wegen der Schule)....

Also für mich hat Ritalin nicht wirklich viel mit der schulischen Leistung zu tun! Ein Kind bleibt genau gleich intelligent. Es kann aber sein Benehmen und die Sozialkompetenz anders wahrnehmen und steuern und erlernen.

Was die Sucht anbelangt. Ich kenne doch ein paar ADHS-ler und viele von ihnen - welche keine Medis erhielten als Kind - hatten ein Leben lang Probleme und Süchte und auch viele Angststörungen und Zwänge....

Liebe, Vertrauen und Verständnis verschenken kostet nichts und bringt soviel!
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Liebe Dalai
Ruhigstellen wie du es schreibst, ist es in der Regel nicht. Man nimmt den Wind aus den Segeln.
Es ist nicht so, dass ein Kind, welches Ritalin nimmt einfach ruhig in der Ecke sitzt und nichts mehr sagt. Man hilft einem solchen Kind, sich auch spüren zu können.
Wutanfälle, Konflikte, Diskussionen, Machtkämpfe usw. hat man genau gleich. Aber sie arten nicht mehr immer gleich so aus. Es gibt einem die Chance, dass man eben mal mit dem Kind reden kann. Dass man ihm erklären kann, dass dies und jenes nicht geht. Das Kind kann einem wieder zu hören. Ohne Medis hören einem die Kinder gar nicht mehr. Sie geraten so in eine Spirale, dass es schwierig ist, das Kind wieder auf den Boden zu holen.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Uns kam es jeweils vor, als wenn der Junge unter einer trüben Glocke sitzen würde. Egal was wir sagten, es prallte ab.

Vor allem konnte der Junge nicht wichtig und unwichtig unterscheiden. Er investierte ganz viel Energie in Dinge, die nicht wichtig sind. Er kann ganze Galileo-Sendungen nachsprechen, hat einen IQ von weit über 130. Aber ein Arbeitsblatt lösen und daraus für eine Probe lernen, das ging nicht. Seine Proben konnten kaum benotet werden, weil die Aufgaben nicht gelöst waren.
Wenn er jetzt dank Ritalin und Sonderschule nicht die Kurve gekriegt hätte, dann wäre für ihn am Schluss nur noch eine Ausbildung in einer geschützen Einrichtung in Frage gekommen.

Und jetzt hat der Junge endlich wieder Spass an der Schule, schreibt gute Noten und weiss, wie er seine Faszination für Feuer in einem Beruf einsetzen kann. Da sprühen regelrecht postive Funken.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
dalai
Dabei seit: 11.02.2010
Beiträge: 33
es tut mir leid wenn ich da einigen auf den füssen getreten bin. es sind einfach meine gedanken dazu.
jetzt habe ich aber noch eine frage: nachdem was ich hier lese sollte ja eigentlich ritalin ein nervenmittel sein.
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
GabrielaA

zu deiner Eingangsfrage:
Ich frage mich einfach, müssen denn alle Kinder Glanzleistungen erbringen ? Die höchste Schulstufe besuchen und später gar noch studieren gehen ?

Natürlich nicht. Es müssen nicht alle Kinder Superleistungen erbringen, und es müssen auch nicht alle Kinder später die Uni besuchen.

Aber man muss ganz klar unterscheiden, und zwar zwischen
a) Kindern, welche mittelmässige Leistungen in der Schule erbringen, aber die kognitiven Fähigkeiten HÄTTEN, bessere Leistungen zu erbringen, und dies einfach aufgrund eines ADS mit oder ohne H nicht können.

b) Kindern, für welche die mittlere Leistung, die sie erbrigen, das beste ist, was sie leisten können.

Ich bin selbst von ADS betroffen, heute erwachsen. Ich kann dir sagen, es ist als Kind ein Scheissgefühl, etwas zu wollen, und zu wissen dass man es eigentlich könnte, es aber aus einem (damals) unbekannten Grund nicht erreichen kann.

Unterforderung, Unzufriedenheit und Frustration sind die Folge davon. Da können Medikamente eine Hilfe sein.

lg
Frina
Dabei seit: 24.04.2008
Beiträge: 18
Eine Frage an die ritalinerfahrenen Mütter:

Wie lange (Tage oder Wochen) hat es gedauert, bis ihr einen merkbaren Unterschied im Sozialverhalten etc. bei euren Kindern bemerkt habt, nach der ersten Gabe von Riatlin LA?
Da hört man so Verschiedenes von vom ersten Tag an bis zu ein paar Wochen.