Ritalin um die Schulleistungen zu verbessern ?

Frina
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schubs
taucherli74
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@dalai, ritalin ist nicht nur um die Kinder "ruhig" zu stellen wie du anscheinden meinst. unsere tochter hat ein ads (ohne h) und ist schon sehr ruhig - sie könnte sich besser konzentrieren. wir geben ihr (noch) kein ritalin, geben ihr omeg 3 fettsäuren und nachtkerzen öl und bis jetzt geht es sehr gut. sollte aber ihr leidensdruck grösser werden, werden wir es sicher ins auge fassen. und nein, die kinder werden durch ritalin nicht intelligenter (viele ads/adhs kinder sind dies übrigens schonicon_smile.gif sonder sie können ihr potential besser ausschöpfen.
Gufechnopf
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@ Frina
Ich sah meinen Stiefsohn bei Beginn der Ritalinabgabe nur alle paar Tage. Mir schien, dass sich sehr schnell eine Veränderung zeigte. Sein Allgemeinzustand war deutlich besser. Wenn man ein Kind nicht täglich sieht, dann sind die Veränderungen eh viel offensichtlicher.

Früher stopfte er einfach Nahrungsmittel in sich hinein und war daurch eher übergewichtig. Mit dem Ritalin hat er weniger Appetitt. Was er aber jetzt an Mengen zu sich nimmt enspricht für mich der Norm. Er spürt auch wieder, wenn er müde ist und geht dann ins Bett. Mehr Schlaf = er ist tagsüber wacher. Gleichzeitig ist er enorm gewachsen. Mir schien, als hätte sein ADS-Zustand soviel Energie geraubt, dass da zum Wachsen nichts mehr übrig blieb.

In den Ferien haben wir mal das Ritalin vergessen und prompt erlebten wir eine Situation wie früher.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Frina
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danke second wife

gibt es noch mehr Erfahrungsberichte?
Frina
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niemand mehr?
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
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@Frina
Die Wirkung ist sehr schnell da. Aber in einem Tag hatte er natürlich nicht grad neue Freunde. Ich meine, seine Klassenkameraden mussten ja auch erst merken und erfahren, dass er anders reagiert und umgänglicher ist. Vorher ist er halt öfters ausgeflippt oder den Kollegen einfach davongelaufen. Das machte er nicht mehr. Schon nach wenigen Wochen hat er viel mehr abgemacht und es funktionierte auch mehrere Stunden miteinander.

Auch die Lehrerin gab sehr rasch Feedback, dass es viel besser läuft. Er hat nicht mehr einfach losgeredet, auch wenn er nicht dran war, nicht mehr alles vergessen und und. Muss aber dazu auch sagen, dass sie eigentlich der Auslöser war, dass wir es doch mit Ritalin versuchten. Habe mir diesen Entscheid nämlich gar nicht einfach gemacht.
Frina
Dabei seit: 24.04.2008
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@jacqueline sommer

danke auch dir für deine mitteilung

ich bin nämlich nicht sicher, ob das medi bei unserem sohn auch wirklich das richtige ist
paul&shark
Dabei seit: 21.07.2008
Beiträge: 227
ohne alle Antworten gelesen zu haben- bezogen auf deine Frage... Wir geben Ritalin ab, momentan an 2 unserer Kinder.
Wenn ich selber Prüfungen und Auftritte vor mir habe, nehme ich Ritalin. Ich hatte in der Schule grosse Mühe, dem Unterricht zu folgen, stillzusitzen, überhaupt in die Schule zu gehen- weil ich einfach alles andere interessanter und wichtiger empfand. Engmaschige Überwachung mit Schulpsychologe, Lehrern, etc., da immer angenommen wurde, ich sei extrem lernretardiert. Dann Anmeldung in eine Privatschule. Dort div. Tests, IQ und andere, auch soziale Kompetenz, Leistungen herausragend. Förderprogramm, Ritalin, positive Unterstützung und Coaching mit Lehrkräften, danach Studium, Berufsausbildung, etc. ohne Schwierigkeiten.
Ohne Ritalin schlafe ich etwa 4 Stunden nachts, habe ein rechtes Chaos, bin von der Stimmung her sehr lustig und vetrüdelt, mit Ritalin mehr Schlaf, effizienteres Arbeiten und Organisieren.
Bei unseren Kindern dasselbe.
Pause in den Ferien.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich melde mich nochmals zu Wort:

Es ist intressant, wie Ihr Eltern die Kinder mit oder ohne Ritalin erlebt.

Ich kann schon nachvollziehen, dass es schade ist, wenn das Potential vorhanden ist, doch nicht genützt werden kann. Meine Söhne sind beide immer wieder in der Schule unkonzentriert. Dafür hatte mein Grosser, 1. Sek, letzten Freitag ein Diktat. Deutsch ist eher seine Schwäche.

Er hat ganz alleine gelernt, er sprach sich den Text auf den iPot und schrieb es dazu auf. Er korrigierte auch selber.

Abends fragte ich ihn dann noch ab und liess ihn einige Wörter aufschreiben.
Er konnte es recht gut, doch das muss nicht zwingend heissen, dass die Prüfung auch gut herauskommt.

Jedenfalls brachte er heute dann die Prüfung nach Hause: Note 5.5 !
Ich hab mich so sehr gefreut !

Vor der Schule sagte er noch zu mir: "Das blöde ist, dass die Prüfung in der letzten, 5. Lektion ist, da kann ich mich fast nicht mehr konzentrieren."
Ich riet ihm dann, er soll kurz vor der Prüfung für sich im Stillen die Übungen der Kinesiologie machen. Wer weiss, vielleicht hat ihm das auch geholfen ?

Hingegen kenne ich einen Jungen, der seit einem Monat Ritalin nimmt, eben weil er in der Schule immer unkonzentriert ist. Bei ihm spüren die Eltern leider keine Wirkung.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1023
Na, es sind doch zwei verschiedene Paar Stiefel, etwas zu können und etwas unter - lebensfernen - Schulbedingungen zu können. Das Leben gibt Dir keine Strafaufgaben oder schlechte Noten, es stellt Dir einfach die Aufgabe wieder. Wo geht es denn in der Schule ums Können? Es geht immer nur darum, dass Du das, was Du MUSST, richtig machst. Das hat mit Können rein gar nichts zu tun, das geht es ausschließlich ums Müssen. Und die daraus resultierenden Versagensängste.
Du kannst es ja ganz einfach experimentell prüfen. Warum kann es Dein Kind zu Hause beiu und warum geht es in der Schule nicht? Ganz einfach, weiul es vor Dir keine ANGST haben muss, aber vor der Schule. Und warum hat es in der Schule Angst und bei Dir nicht? Weil Du heiß und innig am KÖNNEN Deines Kindes interessiert bist und die Schule nur an dem, was es MUSS. Müssen blockiert und Können befreit die Kräfte. Du kannst das Experiment beliebig oft wiederholen, das Ergebnis ist immer gleich: Da wo Interesse am Können ist, da das Können, und da wo es nur ums Müssen geht, da wächst das Müssen und Not und Pein. Das bedeutet ganz konkret in der PRAXIS, dass die Mütter mit den guten Ergebnissen zu Hause es KÖNNEN und dass die Lehrerinnen mit den schlechten Ergebnissen danach in der Schule es NICHT KÖNNEN. Und mich als Ich-kann-Schule-Lehrer erstaunt dabei wirklich, dass die Mütter meinen, sie könnten es nicht, und das Nichtkönnen der Lehrerin sei das einzig Wahre und ihr Kind sei ein Versager, weil es in diesem pädagogisch verursachten Chaos das Chaos der Pädagogik widerspiegelt. So nimmt das Leiden garantiert kein Ende.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué