Ritalin

Ufff!
Noch jemand der mich versteht.

@ Muffwuff
Kann jedes Wort von dir unterschreiben.

@ Schuggi
Warum nicht?

Ich finde den Vergleich mit dem Rettungsring - wie ihn La lune und Me too beschrieben haben - sehr treffend. Und ..

@GabrielaA
Du beschreibst es so, dass das Kind die Schwimmweste erhält, nur damit die Mutter nicht aufpassen muss und ihre Ruhe hat. Wenn du das so auf das Ritalin überträgst, kann ich dir nur sagen, du irrst. Man kann einem Kind nicht Ritalin geben und hat dann seine Ruhe! Das wäre vielleicht höchstens bei leichten Fällen der Fall (die bräuchten aber vielleicht auch gar kein Ritalin). Ich kann dir sagen, unser Sohn ist immer noch sehr anspruchsvoll! Er ist nicht plötzlich zum pflegeleichten Kind mutiert. Und wie schon von anderen beschrieben, es ist immer ein auf und ab. Es gibt Phasen, da läuft alles rund und zufriedenstellend, das kann sich aber sehr schnell ändern. Ein ADS-Kind ist auch sehr empfindlich auf Veränderungen, eine neue Lehrperson, neue Klasse, neues Umfeld usw. Und man fängt wieder von vorne an.

Unser jüngerer Sohn hat übrigens auch Konzentrationsprobleme. Er bekommt deswegen sicher nicht einfach Ritalin.

@me too
Danke für die Blumen ;o)

@Jacqueline
Irgendwie sprechen wir die gleiche Sprache! Ich glaube, wir leben, denken und erleben viele ähnliche Sachen.

@Gabriela
Überlege dir doch einmal eine Definition über Rettungsring und eine über Schwimmhilfe.


Noch so ein kleiner Hinweiss zum Studieren:
Mein Kinderarzt behauptet, dass er in seiner Praxis höchstens 3 (DREI!) echte AD(H)S Fälle hätte. Für ihn ist es frustrierend, wie oft der Stempel ADS fällt und wie häufig Ritalin fälschlicherweise verschrieben wird.
Er findet es unfair, dass echte AD(H)S Kinder in den gleichen Topf geworfen werden wie diese, die einfach eine LifeStyle-Diagnose beommen. Echte AD(H)Sler leiden unter den Ärzten die fälschlicherweise ein solches Syndrom diagnostizieren.

@la lune: Habe eben auch schon gehört, dass heute sehr viele als AD(H)S diagnostiziert werden und Ritalin erhalten.
Genau aus diesem Grunde bin ich zur Zeit nicht wirklich bereit, unseren Sohn - schon wieder - abklären lassen.

Er wurde schon mehrmals abgeklärt, nur nie spezifisch auf AD(H)S. Meine Befürchtungen sind einfach, wenn er schon zur konkreten Abklärung für AD(H)S überwiesen wird, wird auch gesucht.

Ist es tatsächlich so, dass AD(H)S nur in einer speziellen Abklärung festgestellt wid ?

@Jacqueline Sommer: Ja, der Vergleich mit Schwimmweste war schon noch, damit die Mutter (mehr) Ruhe hat (im Schwimmbad). Damit möchte ich niemandem unterstellen, dass er seinem Kind Ritalin gibt, damit die Eltern ihre Ruhe haben. Ich wollte damit zeigen, dass das Kind nie schwimmen lernt, weil es ja die Schwimmweste braucht.

@hexenbesen: Schön geschrieben. Du schreibst, wenn wir wüssten, dass er AD(H)S hat, wüssten wir weshalb unser Sohn anders ist.

Nun, unser Sohn ist anders, auch ohne (diagnostiziertes ADHS). Die Ursache dafür weiss niemand, kein Arzt, wir nicht, er selber am wenigsten. Er merkt, dass er anders ist, dass er gewisse Diinge nicht kann oder viel schlechter kann als gleichaltrige, die die Regelschule besuchen. Für ihn ist es immer noch ein Wunsch, die Regelschule zu besuchen.

Wie ein Schulalltag für ihn wäre, weiss niemand. Wir hoffen immer noch,, dass er wenigsten eine Schnupperzeit bewilligt erhält, dass er so mal sehen kann, wie es für ihn wäre, mit "normalen" Kindern zur Schule zu gehen.

Ich glaube nicht, dass unser Sohn leidet, weil er anders ist. Nur, er "leidet" weil er den ganzen Tag von zu Hause weg ist, weil sein Bruder über den Mittag nach Hause kann, sein Bruder viel weniger in der Schule ist als er, wo er (der Bruder) doch sogar in der OS ist. Das können wir ihm leider nicht nehmen.