Ritalin

solo
Dabei seit: 06.03.2004
Beiträge: 20
@gabriela,
viel verantwortungsloser finde ich, wenn man seinem Kind nicht die Möglichkeit auf eine genaue Abklärung gibt, es stattdessen aber in die Sonderschule steckt.Hier hat es definitv niee ee die Möglichkeit, so zu schwimmen"wie andere halt mit dem Rettungsring".Dieser Stempel Sonderschule bleibt.Ich stehe dazu:Von mir aus gehört kein Ads Kind in eine Sonderschule, zumal viele überdurchschnittlich begabt, HB sind.Es haben nicht alle Lernproblem, viel haben andere Problem:Und ja, ich spreche aus Erfahrung:Unserm Kind hat es enorm geholfen bis zur 5. Klasse, dann gings ohne Medis.Das kann ich auch verantworten, dazu stehe ich .Und ja, das Gymi hat nun begonnen.Viele Möglichkeiten stehen nun offen, diese Chance wollten wir Eltern für ihn auch haben.
Gelöschter Benutzer
@Solo

"Ich stehe dazu:Von mir aus gehört kein Ads Kind in eine Sonderschule, zumal viele überdurchschnittlich begabt, HB sind."

Das ist genauso ein Pauschalurteil wie das von via, die denkt, ein Kind müsse hyperaktiv sein, um einen Rettungsring zu brauchen. Nicht jedes ADS-Kind ist in der Regelschule am besten gefördert, auch nicht mit IF. Dass überdurchschnittlich viele ADSler hb sind, ist nicht nachgewiesen. Es ist vielmehr so, dass sich gewisse Symptome ähneln, und es nicht immer einfach ist zu unterscheiden. Vielleicht fällt bei einem Kind mit ADS die HB auch eher auf, weil es a) schon in Abklärung ist und b) die Spannung zwischen Vorsprung und z. Bsp. Reiferückstand in der Persönlichkeitsentwicklung besonders stark auffällt.
waldchutz
Dabei seit: 10.04.2008
Beiträge: 211
alle habe recht hier

ich habe 5 jahre gekämpft, zwei schuleintritte vermasselt, mein junge sollte mit 6 jahren in ein schulheim eingeliefert werden usw.

dann konnte ich mich überzeugen lassen, Ritalin zu versuchen, nebenbei läuft die Hömopathie und die Psychotherapie.

Nun hat er einen super Start in der Schule gehabt, alle schätzen ihn. Letzte Woche hatte ich das Elterngespräch, nur Positives!!

War ich doch vor einem Jahr am gleichen Ort, da wollte man ihn ins Schulheim überweisen mi 6 Jahren.

Probiert es einfach, wenn es nicht wirkt, kannst Du es jederzeit wieder absetzen. Ich bin keine Befürwortertin von Ritalin, sonst hätte ich mich nicht solange gewehrt, gegen den Stempel auf der Stirn, ADHS. Aber sobald man in die Schulmühle kommt, wird man auch gezwungen.

Die Aussage von meinem Junge vor etwa einem Monat: ich fragte ihn und wie gefällts Dir in der Schule, da sagt er zu mir: mama die lehrer spinne nüme, die chöi ja ganz normal sie!!!
Nun ich konnte ihm schlecht sagen, dass die Art der Lehrer vorher auf sein Verhalten zurückzuführen war. Wie schön ist es heute, die Aufgabe sind in 5 Minuten gemacht. Vor einem Jahr hatte wir Stunden und am Schluss waren alle erledigt und nahe am Nervenzusammenbruch.

Du kannst Dich auch über elpos.ch erkundigen, haben auch Elterngesprächsgruppen, die einem manchmal auch helfen ob ja oder nein. Manchmal ist es einfach auch schön zu hören, dass man nicht alleine ist mit den gleichen Sorgen.

wer nicht wagt, gewinnt nichts
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Solo: Genau auf solche Antworten wie die von dir habe ich gewartet !
Du hast kaum eine Ahnung von meinem Sohn, du hast wohl noch nie gross von dem gelesen, was ich hier schon alles berichtet habe.

Dass unser Sohn in eine Sonderschule für körperbehinderte Kinder geht hat ABSOLUT NICHTS MIT ADHS oder ähnlichem zu tun.

Wir haben gekämpf, es gab Gespräche, div. Untersuche, Abklärungen, und und und.

Schlussamend teilte uns unsere Regelschule mit, dass sie wenig bis keine Unterstützung für unseren Sohn aufbringen kann. Zur Zeit hat er je 2 Lektionen Logo und Ergo-Therapie sowie 1 Lektion Physio Therapie. Besonders Logo war und ist immer noch ganz wichtig. Wäre er damals in die Regelschule gekommen, hätte er wohl nicht einmal einen Platz in der Logo gehabt. Die Schule konnte uns ja nicht verbieten, das Kind zur Schule zu schicken. Nur konnten sie ihm keinen Therpaie Platz noch sonst eine Unterstützung anbieten. Dafür erhält jedes Kind, wo ein Elternteil nicht (nur) den Schweizer Pass hat DZ (Deutsch Zusatz). Das sind teilweise Kinder, die sprechen Schweizer Deutsch so gut (besser) als sogar Schweizer Kinder.

Den Stempel Sonderschule wie du es nennst gibt es nur wegen Leuten wie dir. Ja, genau. Ach Sonderschule = Idiotenschule !

In der Sonderschule werden die Kinder betreut bis zum Lehrabschluss, inkl. Lehrstellensuche. Ginge unser Sohn hier zur Schule, würde sich die Schule jedoch nie darum bemühen, dass er mal eine Lehrstelle erhält.

Ich wünsche dir und Deine(m)n Kinde(rn), dass euch nie was passiert, z.B. einen Unfall, nach dem jemand behindert oder in seinen Funktionen eingeschränkt ist !
la lune
Dabei seit: 23.01.2007
Beiträge: 167
@gabriela
Mein Kind ging 1,75 Jahre in eine heilpädagogische Schule für Kinder mit einer Lernschwäche und einem IQ unter 75! Nun geht er in die normale Regelklasse. Sein IQ ist normal und somit ist er kein Sonderschüler (laut Reglement aus unserem Kanton). Es war eine riesen Kraftarbeit, ihn wieder aus dieser Schule zu nehmen!

Hier meine Erfahrung: Ein Kind das in der falschen Schule ist, kann nicht optimal gefördert werden. Die richtige Schule findest du NUR wenn du weisst, was das Kind hat. Wir klärten unser Kind auf der gesamten Ebene ab: Genetik, neurologisch, Blutwerte, Stoffwechselkrankheiten etc.

Heute ist mein Sohn in der richtigen Schule. Erst jetzt merke ich, dass er vorher am komplett falschen Ort war! Er wurde Selbstbewuster und glücklicher, er fühlt sich normal.
Meiner Meinung nach, sollte ein ADS-Kind tatsächlich Platz haben in der Regelschule. Aber ich spreche hier von den ECHTEN ADS-Kinder (die nicht so häufig sind wie diagnostiziert).
Ich als Mutter von vier Kindern, davon eines hochtalentiert, ein guter Schüler und einem ADS-Schüler (viertes geht noch nicht in die Schule), finde, dass die Schule dem Kind die Chance gibt, mit der Manigfaltikeit der Menschheit Kontakt aufzunehmen.

Mein Kind weiss, dass es ADS hat. Dies gibt ihm das Verständnis für sich selber! Er weiss nun, dass er nicht doof ist, dass er Schwierigkeiten hat in einigen Sachen im Leben, er aber deswegen genausogut einen tollen Lebensweg beschreiten kann. Er kennt Erwachsene, die Ritalin nehmen, so weiss er, dass er nicht anders ist wie andere....

Die Diagnose finde ich wichtig. Mit der Diagnose fängt die Aufklärarbeit auf (für dich und noch wichtiger: für dein Kind).

Du tust dich schwer, mit einer Diagnose. Hast Angst vor einer Fehldiagnose. Darum finde ich es sehr wichtig, dass du zu einer Person zur Abklärung gehst, zu der du Vertrauen hast! Bei uns wurde die Diagnose von einer Person gemacht, die sehr selten ADS diagnostiziert. Deswegen konnten wir es dieser Person auch viel eher glauben, als bei einer Person, die täglich diesen Stempel verteilt.
solo
Dabei seit: 06.03.2004
Beiträge: 20
da liebe Gabriela, kennst du mich sehr schlecht.In der wirklichen Welt würdest du mich als sehr lieb kennen lernen.Ich bin auch eine Mutter , die kämpft, und ich bleibe dabei , ein Kind , wo vom IQ her weit ist gehört nicht in eine Sonderschule.Du hast auf meine Antwort gewartet, ja wir auf deine genau gleich.Auch wir wollten alles schöpfen, und wenns nur noch mit Medis ging dann halt so.Auch du hast keine Ahnung von uns
Traurig , aber wahr, ohne Medis, wäre unser Bub jetzt nieee im Gymi, seit 1 Jahr geht alles ohne super, er hatte wenigstens die Chance bis dahin.er hatte so eine schöne Schulzeit.Das ist das was zählte.
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Es ist schon verrückt. Bei wie vielen Infekten wird ohne gross zu überlegen Antibiotika gegeben, ohne genau zu wissen, welche Auswirkungen dies hat ? Bei wievielen Erkrankungen wird nicht lang rumgefackelt, sondern es wird sofort zu einem wirkungsvollen Medikament gegriffen ? Und wieviele Kinder werden im zarten Babyalter geimpft, obwohl es nachweislich zig Neben- und Langzeitwirkungen haben KANN ?

Bei keiner anderen "Störung" scheiden sich die Geister so extrem wie bei AD(H)S. Und das macht die Sache überhaupt nicht leichter. So bleibt man stets in diesem Zweifel und Zwiespalt: "Was wäre wenn, was ist richtig, was ist falsch, was wenn jetzt doch und wenn nicht, was, wenn ich dies und jenes noch probiere - hier noch ein Kügeli, da noch die Kinesiologin usw. ?"

Wieso werden hier fiese - echt fiese - Vorwürfe sogar von selbst Betroffenen gemacht, die trotzdem in einer anderen Situation sind, weil JEDES Kind indivuell ist, jede Familie ihre individuellen Bedüfnisse hat und man doch alles auch deshalb individuell und frei entscheiden können sollte.

Von wegen nur weil sie im Schwimmbad ihre Ruhe haben will, greift eine Mutter zum Schwimmring - *ich-mich-aufreg-aber-echt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Muffwuff: Stimmt, heute wird sehr schnell AB verschrieben. Auch hier bin ich skeptisch und hinterfrage das AB. Unser jüngster Sohn musste seit vielen Jahren kein AB nehmen.

@solo: ich habe nie etwas über deine Situation geschrieben, nie jemandem Vorwürfe gemacht. Habe lediglich geschrieben, dass ich zur Zeit nicht bereit wäre, meinem Kind Ritalin zu geben. Die Gründe dafür habe ich aufgelistet. Wenn jemand eine Erkältung hat, nimmt er ja auch nicht gleich AB, so ist es bei uns.
Gelöschter Benutzer
@Muffwuff

Ich sehe aber schon einen Zusammenhang. Die Bereitschaft, Chemie einzusetzen, ist extrem unterschiedlich. Sie bewegt sich zwischen den einen, die grundsätzlich gegen Chemie sind, und den andern, die beim kleinsten Halskratzen oder beim ersten Niesen zu Chemie greifen. Die grosse Mehrheit ist irgendwo dazwischen. Und unter all diesen Menschen gibt es Eltern mit ADS-Kindern. Die einen wehren sich mit Händen und Füssen gegen eine medikamentöse Therapie, andere greifen sofort danach und sehen keinen Grund, eine Alternative zu suchen, wenn's doch mit den Medis geht. Und wieder sind die meisten irgendwo dazwischen, die einen mehr da, die andern mehr dort. Die meisten versuchen Alternativen zu finden, andere Therapien neben oder zeitweise auch anstatt der medikamentösen. Für Aussenstehende befremdend ist, wenn die Eltern so medi-freundlich eingestellt sind, dass das Kind NUR Medikamente bekommt, über Jahre. Das sieht bei den ABs nicht anders aus, bloss geht es da nicht über Jahre, aber auch da sind die meisten befremdet, wenn jemand immer gleich nach AB greift.
Aus meiner Sicht sind beide Extreme nicht gut, weder die totale Verweigerung des Rettungsrings noch die uneingeschränkte Gutheissung ohne begleitende Schwimmübungen, im Stil von "Was soll ich schwimmen, ich habe ja den Rettungsring"icon_wink.gif, denn im Gegensatz zum oft gebrachten Brillen-Vergleich haben Medikamente immer auch eine Nebenwirkung. Ich glaube, dass die Leute, die mit Ritalin & Co. zu leichtfertig umgehen, auch dazu beitragen, dass der Ruf in der breiten Bevölkerung so schlecht ist und erschweren damit anderen Betroffenen den Umgang damit (und einigen Kindern vielleicht auch den Zugang dazu, weil die Eltern Vorurteile haben).
Meine Meinung: Ritalin ist ein Segen! Dieser Segen sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden und immer mal wieder hinterfragt.
Dies gilt für alle Medikamente.
solo
Dabei seit: 06.03.2004
Beiträge: 20
@mee too, das hast du sehr gut beschriebn, auch wir arbeiteten immer mit einer Homöopathin über Jahre, machten Kinesiologie etc dazu.Dadurch hatten wir immer nur die Minimaldosis, und gut begelitet auch keine Nebenwirkungen.Auch sind wir glücklich , dass nun ohne geht, jedes Kind reift ja auch.Aber waren dankbar , es damals , auch wenn über 4 Jahre so gemacht zu haben, auch wenn immer Ferienpausen etc waren,