Ich melde mich noch einmal hier zu diesem Thema. Mir wurde vorgeworfen (von solo), dass ein Kind, welches vom IQ her weit ist, nicht in eine Sonderschule gehöre.
Hatte vor ein paar Tagen einen Elternabend und anschliessend noch ein Gespräch mit der Lerhperson. Sie lobte mein Kind in den höchsten Tönen. Sie erzählten, wie fleissig und lernwillig er ist, dass er mit sehr viel Elan und grosser Freude zur Schule komme.
Wir sind am Prüfen, ob ein Uebertritt an die Regelschule für ihn Sinn macht. Die Lehrperson meinte, eben weil unser Sohn so fleissig ist und weil er mit so viel Freude lernt, sei es wohl besser, er könne in dieser Schule bleiben. Er besucht das vierte Schuljahr, erarbeitet das Niveau der 3. Klasse. Vom Tempo her sei er einfach etwas langsamer als ein durchschnittlicher Regelschüler, bzw. was von einem Regelschüler verlangt wird. Die Gefahr, dass er, wenn er in die öffentliche Schule geht, er die Freude am Lernen und der Schule verliert, besteht absolut. In der Regelklasse wäre er wohl einer der Schwächsten, müsste wohl noch fleissiger arbeiten und hätte dann durchschnittliche bis gar schlechte Noten.
Das Argument der Lehrerin war, dass sein Fleiss auch belohnt wird, indem er Erfolge gemäss seinem Einsatz, Fleiss und Können entsprechend erzielt, Dies sei eben in der Sonderschule möglich.
Unser Sohn betont auch immer wieder, dass er sehr gerne dort hin geht, es ihm wohl ist. Der Besuch unserer Regelschule ist für ihn sowas wie ein romantisches Wunschdenken. Er sieht seinen Bruder und die andern Kinder aus dem Ort, welche dort zur Schule gehen dürfen, er stellt sich vor, wie toll das sein wird, einen kurzen Schulweg zu haben, das Mittagessen zu Hause einzunehmen, min. 2 bis gar 3 freie Nachmittage zu haben, oder mal um 15 Uhr Schulaus zu haben und 15 Minuten später schon zu Hause zu sein. Er stellt sich vor, in der Pause mit seinem Bruder zu spielen (der würde sicher lieber mit seinen Freunden zusammen sein, als mit dem "kleinen" Bruder). Wie ein Unterricht an der Regelschule aussieht, weiss er nicht (genau). Er durfte bisher bloss im Kindergarten einen halben Tag dort schnuppern gehen.
Wir möchten ihm gerne eine Schnupperzeit in unserer Schule ermöglichen, welche 2 Wochen dauert. Nun lädt uns die Schulleitung bereits zu einem Gespräch ein, weil sie Bedenken für die Schnupperzeit haben.
Es ist inzwischen der 3. Anlauf den wir nehmen, doch jedesmal stellt sich die Schule quer. Dies ist zwar etwas hart formuliert. Bei der Grundeinschulung war das Argument der Schule, sie könnten ihm keinerlei Unterstützung (durch eine Heilpädagogin) bieten. Es war nicht mal sicher, ob er gar einen Platz in der Logo hat, welche sehr wichtig ist. Tja, knapp 3 Jahre später (letztes Jahr) starteten wir erneut einen Versuch. Damals wurde die Schnupperzeit von 2 Wochen gar nicht bewilligt, mit der Begründung, sie seien zwar auf Sommer 2010 eine IHP (integrative heilp.) Schule, doch das seien nur die Kleinklassen, welche aufgelöst werden, nicht jedoch für Kinder wie unser Sohn (so stand es im Schreiben).
Immer wieder betonen wir, dass wir unseren Sohn nicht um jeden Preis, um Biegen und Brechen, in die Regelschule integrieren möchten. Unser Wunsch ist vorallem, ihm eine Schnupperzeit zu ermöglichen, damit wir ALLE sehen, wie er einem "normalen" Schulalltag in einer "grossen" Klasse (in seiner Schule sind es 10 Kinder, wovon 3 den Schulstoff der 2. Klasse erarbeiten) arbeitet, wie es ihm ergeht.
Wenn unsere Gemeindeschule so sicher ist, dass sie ihm nicht gerecht werden, dass es für die Schule und Lehrperson so ein zusätzlicher grosser Aufwand ist, weshalb ermöglichen sie ihm dann nicht die Schnupperzeit ? Ich glaube kaum, dass es für die Schule sowie LP einen so immensen Aufwand wäre, ihn 2 Wochen lang zu unterrichten. Hat die Schule recht, so sollten sie es ja bewilligen, damit wir endlich sehen, dass eine Integration für ihn nicht möglich ist, dass er am besten in "seiner " Sonderschule aufgehoben ist.
Ebenfalls überlegen wir uns, UM WELCHEN PREIS, er dann integriert würde. Eine Lernzielbefreiung, bzw. individuelle Lernziele in den meisten Fächern wäre für ihn sicher auch kein Vergnügen, dann wäre es für ihn tatsächlich am besten, er bleibt in "seiner" Schule, denn dort werden die Kinder vor dem Schulaustritt sehr gut unterstützt. Kein Kind verlässt die Schule, wenn es nicht eine Lehrstelle oder auf eine andere Schule geht.