Schule ist veraltet. Kinder werden beim Lernen gebremst.

kaye
Dabei seit: 25.11.2009
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@eva luna und @ wenn nicht jetzt: nein, ich bin gar nicht einverstanden mit euch. Ihr verteidigt da den desolaten Ist-Zustand mit Hinweis auf die Ueberlastung der Lehrer. Taatsache ist,dass viele Lehrer ja gerade darum ein Burnout haben, weil sie auch gefrustet sind vom Frust der Schüler. Es geht auch anders, aber der anspruch der Gleichbehandlung muss aufegeben werden! Gleich behandeln bedeutet nämlich nicht, jedem gerecht werden. Im Gegenteil es kann sogar bedeuten, allen 24 Schülern NICHT gerecht zu werden, die einen sind über- die anderen unterfordert. Es gibt heute wunderbare Methoden für individualisierten Unterricht, und tonnenweise Weiterbildung darin für engagierte Lehrer. Wir hatten in der 1. Klasse so eine, ganz jung, und einfach Spitze. Wie ein General hatte sie die Klasse im Griff, aber jeder hat an dem gearbeitet, das ist gerade herausforderte (also etwas forderte, aber nicht überforderte). Es gibt auch Lehrmittel wie zB. das Schweizer Zahlenbuch, die darauf abgestimmt sind. Nur muss man sich von dem Gedanken lösen, dass am Ende alle dieselben Aufgaben im Heft gelöst haben. Einige haben mehr, andere weniger. Einige halten es nicht aus langweilige Uebungen zu machen (zB. mit ADS), andere brauchen dies, um Sicherheit zu gewinnen. Und nochmals, das ist durchaus in einer heterogenen Klasse von 25 möglich. Ich habe es selber gesehen. Leider ging die Lehrerin dann weg, und innert zwei Wochen war die Klasse halb so schnell und nach einer Jahr halb so intelligent wie vorher (im Durchschnitt). Die Heterogenität blieb erhalten, aber die Zufriedenheit sowohl der guten als auch der nicht so guten hatte sich wesentlich verringert. Und die neue Lehrerin war im Fall auch nett, die Kinder fühlten sich schon wohl, das war gar nicht das Problem.
Icch weiss, man kann nicht alle Lehrer ändern, aber man muss doch auch nicht einfach resignieren und das eigene Kind leiden lassen! Und schon gar nicht hier im Forum, wo man ja sagen kann, wie man sich eine gute Schule vorstellt!
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
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@Eva Luna: auch in diesen Informationen lese ich die Förderung speziell Begabter fast nur in den Überschriften, im Detail geht es dann meist um schwächere Schüler. Und das entspricht auch den Erfahrungrn an unserer Schule: die Lehrer sind ratlos, Eltern wird geraten, sich auf eigene Kosten beim benachbarten BL zu informierrn und dort das Kind fördern zu lassen.i
Gelöschter Benutzer
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@kaye
Das höre ich zum erstenmal, dass Lehrer ein Burnout bekommen, weil sie vom Frust der Schüler gefrustet sind. Ist aber eine interessante Theorie.

Ich bin absolut für individualisierten Unterricht, bin aber der Meinung, dass die Individualisierung in einer normalgrossen Durchschnittsklasse ihre Grenzen hat.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
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@Eva-Luna: Ich habe das zwar in den diversen Links jetzt schon dreimal gelesen, kann einfach zu unserer Schule, mit eigentlich guten , motivierten Lehrern sagen: Die Lehrer wissen nicht, was sie tun sollen. Klar bekommen die Kinder Zusatzaufgaben, ab und zu auch ein komplettes Projekt, das sie dann allein erarbeiten sollen. Eine Förderperson für speziell Begabte wird nicht finanziert, exerne Förderung ebensowenig.

Mit der indvidualisrung gebe ich Dir Recht, wobei die Grenzen sicher je nach Klassenzusammensetzung und auch Fähigkeiten des Lehrers sicher unterschiedlich sind.

Ich denke, aber das unsere Gesellschaft Potential untergehen lässt, wenn sie die Guten nicht speziell fördert.

Aber die werden ja bei uns eh lieber importiert, ist billiger *grmpf*
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich frag mich auch grad (kann es nicht beurteilen), ob die Heilpädagogin, die für die Kinder mit Problemen kommt, überhaupt ausgebildet wäre für Hochbegabte. Ich weiss es nicht, bezweife es aber.

Aber, wie gesagt, sie ist eh nicht für diese zuständig.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich gebe ja zu, dass es schwierigist, sich umzustellen, und dass ich auch nicht weiss, ob ich es schaffen würde. Ich möchte es gerne mal probieren. Es geht natürlich nicht, wenn man sich vorstellt, dass man alle Extrawürste herstellen muss. Man muss wirklich den ganzen Ansatz ändern, und die Aufgaben von vorneherin so stellen, dass sie eine Rampe gegen ober drin haben. Dh. eine Herausforderung. Der zweite wesentliche Aspekt ist, dass die Kinder oft austauschen, dh. zB die Texte der anderen lesen, die ausgeedachten Rechenaufgaben der anderen lösen etc. Das bewirkt, dass sie etwas nicht für den Lehrer machen, sondern für ihre Kollegen, die oft ganz andere Werte schätzen, die Rückmeldungen sind dann viel vielfältiger und jeder wird mal punkten (zB für Phantasie). Natrülich gibt es immer noch Lernziele. Aber man weiss ja dass es zB. einem Kind nichts bringt, ein Thema in der Mathe zu berspringen, wenn es nicht drauskommt. Also lieber weniger durchnehmen, aber das dafür begreifen. Ebenso für die höherbegabten: sie können dann so richtig loslegen, werden nicht gebremst.
Es kann klappen, obwohl ich nicht gedacht hätte, dass es bereits bei einer 1 Klasse so gut funktioniert. Je älter die Kinder, umso einfacher. Damit meine ich nicht, die Kinder mit zuviel Selbstmotivation zu überfordern, es darf ruhig geführt sein. Einfach mit verschiedenen Menus!
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
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@ Maya
In Balsthal erteilt der Unterricht eine Fachfrau. Spez. ausgebildet für HB.
Der Förderunterricht hat nichts mit Mathe, Deutsch etc. zu tun. Kinder werden anders gefordert. Müssen an ihre Grenzen kommen. Das kennen viele HB Kids nicht obwohl das so wichtig ist.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
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@ Schmetterling: wir wohnen in der Nähe von Basel
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@manya

du schreibst:
"Mich ärgert auch, dass Du so platt sagst, dass die Eltern. offen sein müssen. Und die Schule? Und die Behörden, die über Fördermassnahmen entscheiden?"

ich finde auch, dass die behörden (die schulen) offen dafür sein müssen UND ich erlebe das so bei uns! es ist für mich KLAR eine voraussetzung.
bei uns werden die kinder abgeklärt und erhalten von einer fachfrau für begabtenförderung unterrichtslektionen. auch die schulischen heilpädagogInnen haben den auftrag, diese kinder integrativ zu unterstützen.


du schreibst:
"Vermutlich müssen Eltern nur mal wieder den richtigen Kurs machen, den "richtigen" Erziehungsstil praktizieren, und schon sind alle Probleme behoben? *eyesroll*"

das war doof und überhaupt nicht thema. du scheinst da ein problem zu haben, dass ganz weg vom problem ist, dass diese kinder, gerade wegen ihrer begabungen haben und wo unbedingt auch hingeschaut werden muss. nur dann kann ihr potential auch genutzt werden.