Schulprobleme Teilleistungsschwäche 6. Klasse

pila
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.09.2003
Beiträge: 15
Hallo an alle
Wir haben eine etwas komplizierte Geschichte. Kurze Zusammenfassung:
Unser Sohn hat eine starke Dyslexie (wurde erst sehr spät diagnostiziert Mitte 4. Klasse). Nach längerem hinn und her haben wir dann mit einer Therapie starten können. Leider hat es mit der Therapeutin einen unschönen Abschluss genommen. Jetzt arbeitet er mit Dybuster, ich sehe jetzt eine Desserung im Deutsch, er hat angefangen zu lesen usw. icon_smile.gif

Nun hat er aber in Mathe grosse Probleme. ich weiss nicht recht ob das mit der Lega zu tun hat, wir haben in den sofe grobes Zahlenverständnis wiederholt. mit dem Ergebnis das mir aufgefallen ist, dass er sich zb. das Einmaleins nicht lange merken kann, trotz mehrmaligem üben.. auch kann er teils grosse zahlen nicht richtig einordnen, sprich 150'231 sagt er in einzelnen Zahlen also eins, fünf usw. oder sagt 15 tausend.

Kennt sich jemand damit aus? Oder würdet ihr mir empfehlen nochmals eine Abklärung zu machen, was ich erhlich gesagt langsam satt habe. Denn hier geben sie dir eine Diagnose doch wie dem Kinde geholfen werden kann, sagen sie dir nicht )-:

Kennt evtl. jemand eine gute Methode, wie ich mit ihm Mathe aufarbeiten kann? Es sollte aber täglich nicht länger als 15-30 min. sein, ansonsten wird es neben schulaufgaben zuviel.

Danke und Gruss

Geniesse jeden Moment als ob es der Letzte wäre
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Habe auch einen Sohn, der u.a. Dyslexie hat. Da er auch motorische Defizite hat (hängt alles zusammen) besucht er seit Schulbeginn die Sonderschule.

Ich lies ihn Ende KiGa von SPD abklären, einige male mussten wir Abklärungen im Ki-Spital machen lassen. Demnächst möchte ich ihn erneut vom sPD abklären lassen.

Der Sinn einer Abklärung ist ja, rauszufinden, welche Schwächen UND STÄRKEN ein Kind hat und wie ihm optimal geholfen wird.

Geht er nun nicht mehr in die Logo/Lega ? Was für ein unschönes Ende gab es dann ?
pila
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.09.2003
Beiträge: 15
Liebe GabrielA
Es ist wirklich eine sehr lange Geschichte. Er hatte 1. Abklärung im Kiga wegen der Motorik dies beim Schularzt, danach Psychomotorik 2 Jahre, danach wurde die Therapie beendet und zwar weil hier in ZH nur 2 Jahre bewilligt werden. Dann in der 3. Klasse hatte er immer grössere Probleme mit der Konzentration (er braucht absolute stille zum lernen, sehr verträumt). Wir Eltern sind dann über den SPD, dort haben sie fest gestellt, dass er mit seinem IQ je nach Bereich im Schnitt Teils sogar überdurchschnittlich lag. Wird sehr schnell abgelenkt, Beidhändigkeit und ein sehr langsames Arbeitstempo. Er ging dann 1 Jahr in die Ergotherapie, was ehrlich gesagt absolut nichts gebracht hatte. In der 4. Klasse ist mir aufgefallen, dass er immer noch Mühe hat mit schreiben/lesen. Lehrer meinte das wächst sich raus... also wieder Abklärung diesmal aber im KJPD diesmal direkt auf ADS und Legasthenie. Ergebnis kein ADS, aber ganz starke Dyslexie und Probleme mit dem Arbeitsspeicher. Konzentrationsproblem hängen mit der Dyslexie zusammen. Mit dem Befund ging ich zur Schule. Leider hatten Sie kein Förderprogramm für Legasthenie. Logopädin war ausgebucht die nächsten 2 Jahre... Also ging ich über's Internet und suchte mir eine ausgebildete Lern- und Legasthenietherapeutin, die uns eine grosse Stange Geld gekostet hat. Wie sich dann im Laufe des letzten Jahres herausgestellt hat, hat sie nie wirklich mit unserem Sohn gearbeitet, zusätzlich hat sie uns (Eltern und Schule!) direkt angelogen.
Letztes Jahr wollten wir unseren Sohn auf eine Privat oder Förderschule schicken, aber dafür verdienen wir zu wenig. Da die integrative Schulförderung läuft, gibt es für ihn also keine Chance auf eine Förderschule zu gehen.(wörtlich vom Schulleiter und Psychologen, 1. ist er intelligent, 2. sozial kompetent, er müsste schon schwere psychische Probleme haben für einen Wechsel... und das hat er zum glück nicht icon_smile.gif

Du siehst wir sind etwas "Vorgezeichet". Darum würde ich ihn einfach gerne persönlich unterstützen, damit die Mathelöcher nicht noch grösser werden.

Geniesse jeden Moment als ob es der Letzte wäre
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@pila
schau mal hier, bei stärken/schwächen
stark visuell denkende lernen anders:

http://autismus-kultur.de/autismus/bildung/lernstile-visuell-lernende-kinder-in-der-schule.html

da in der schule oft auswendig lernen notwendig ist - und auch nur dieser teil benotet wird - kann es doch sein, dass er mathe an sich versteht, sprache versteht - aber nicht auswendig, wiedergeben kann.

eventuell?
gruss
pila
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.09.2003
Beiträge: 15
@smile79:
Danke Dir! Jetzt bin ich überwältigt von dem Bericht, ich sehe fast 90% von dem was steht in meinem Sohn. Hast Du mir evtl. noch mehr Infos? Auch per PN.

Gruss

Geniesse jeden Moment als ob es der Letzte wäre
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
liebe pila

gibt es in deinem kanton eine sprachheilschule mit oberstufe? versuche es einmal herauszufinden. da wäre dein sohn sicher gut aufgehoben - dyslexie und rechenschwäche haben durchaus etwas miteinander zu tun.

toi toi toi
menuett
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
Ich habe immer wieder zugeschaut, wie Kindern mit 1x1-Üben das letzte Interesse am 1x1 ausgetrieben wurde. Sie haben längst nicht mehr das 1X1 geübt sondern mit Hilfe des 1x1 dass (nicht nur) 1x1 unausstehlich ist. Warum will das denn keiner sehen? Es schreit einen doch geradezu an!
Und dann immer dieses abgeklärte Getue mit "Abklärung & Co."! Was wird denn KLAR dabei??? Alle können dann auf Fachchinesisch sagen, wie ihre "Diagnose" lautet, aber sie wissen noch nicht mal soviel, dass "Diagnose" auf Deutsch "Durchblick" heißt. Wo ist der Durchblick?
Wenn mir jemand eine "Diagnose" stellt, dann erwarte ich als Nächstes, dass er mich mit wenigstens einem Erfolgsbericht begeistert, der mir ausmalt, wie er mein Problem in Bälde lösen wird. Wenn er das schon nicht kann, dann schicke ich ihn doch besser zurück in den Sandkasten zum Spielen.
Bestehen nicht die Teilleistungsschwächen Deines Kindes schlicht darin, dass die Pädagogikprofis nicht LEHREN können, was er LERNEN soll?
Lehren heißt ein mitreißendes Beispiel in Lernen geben.
Du hast ja schon erkannt, dass er sich überfordert fühlt und retardiert - sich zurückentwickelt. Das ist sinnvoll bei diesen Vorgaben. Die Vorgaben kannst DU ändern, wenn das die zuständigen Profis nicht können. Es geht darum, dass der Mensch als Persönlkichkeit WACHSEN muss, wenn er seine Sachaufgaben bewältigen können soll. Du kannst ihn mit Mathe- oder Schreibübungen so weit vergraulen, dass gar nichts mehr geht, wenn Du nicht rechtzeitig für Persönlichkeitswachstum sorgst. Wenn er über sich hinauswächst, ist er den Aufgaben erst gewachsen.
Um das zu erreichen, musst Du mit den tatsächlich zuständigen Talenten & Kräften reden. Das geht am einfachsten, tiefsten wirksam und ungestörtesten, wenn er schläft. Beispiele zu dieser "Schlafsuggestion", die nur ein gutes Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften unter optimalen Bedingungen ist, findest Du im Coué-Brief 9 auf der Coué-Seite.
Wenn die Talente Deines Kindes endlich menschenwürdig behandelt werden, kommen sie schon raus. Von SAchtung und Anerkennung wachsen sie und orientieren sich. Ihr habt alle Chancen. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
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@fjn
guter beitrag!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@pila
leider kann ich dir nicht wirklich mehr infos geben... bin kein pädagoge noch wissenschaftlich bewandert. ich kann dir nur berichten, wie ich es durch die schulzeit geschafft habe.
und aus dem bauch rausicon_wink.gif

ich bin auch eher der visuelle typ und habe eine rechtschreibschwäche (hat mit meiner mangelden konzentrationsfähigkeit zu tun)

ich glaube das wichtigste ist die motivation, die motivation sich der aufgabe zu stellen und nach der lösung des problems zu suchen. ich würde meinen sohn ermutigen sich wege/strategien zu suchen, damit er sein ziel erreicht. damit meine ich nicht, die schwäche wegzaubern, doch lernen wie mit ihr umgehen. mir halfen bilder, graphiken, farbe. p.s. das 1x1 kann ich bis heute nicht auswendig, doch ich kann mathe anwenden. motivation erreicht man am besten mit erfolgserlebnisse und der erfolg, so finde ich, sollte nicht eine 6 sein sondern seine ganz persönliche zielsetzung.

das viele therapieren (habe nichts gegen hilfe), kann aber auch das vertrauen in/an sich selbst zerstören. ich weiss, es ist nicht immer leicht, seinen stärken bewusst zu sein und lernen mit seinen schwächen umzugehen, sie zu akzeptieren und lösungen zu finden.

ich glaube, als mutter ist es das wichtigste, an seinem kind zu glauben und ihm hilfe anbieten. (bilder, graphiken, farbe, mid-map, ander lösungswege versuchen, spass)

lg smile
ev. ein link : http://www.stangl.eu/
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
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@pila
ach ja.... was ist wichtiger, dass er grosse zahlen richtig aussprechen/ablesen kann oder, dass er sie richtig gelöst hat?

ich kann mir noch vorstellen, dass bei textaufgaben es mehr auf das sprachliche verständnis ankommt und dann erst um die anwendung des rechnerischen.