Schulverweigerung

Wurfmaul
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.04.2017
Beiträge: 8
Ich danke sehr für Eure konstruktiven Antworten. Und ich bin auch für eine gute Lösung die für alle stimmt. Keinesfalls will ich die Schule an den Pranger stellen, nur wenn sie natürlich den "Elternbrief" an alle Eltern der Schulklasse senden, uns dazu Druck machen, im Club die Verantwortlichen verständigen, dann gibt dies eben zusätzlich ein Gefühl der Minderwertigkeit für meine Tochter.

Ich sollte vielleicht noch so weit ausholen, dass ich getrennt lebe, d. h. die Tochter lebt bei der Ex. Wir haben aber das gemeinsame Sorgerecht. Es war sogar so schlimm eine Zeit lang, dass mein Töchterlein nicht einmal mehr mich besuchen konnte, geschweige denn an Sportveranstaltungen gehen konnte. Auch bemüht sich meine Tochter jeden Tag mit meiner Ex den Schulweg unter die Füsse zu nehmen und in die Schule zu gehen. Es ist also nichts mit Faulenzen und Ausschlafen.

Und mir ist klar, dass die Kombi Sport ja und Schule nein für rote Köpfe sorgt, aber es wurde hier in den Antworten sehr gut erläutert. Und ich denke besser Sport als wenn sie nur zu Hause vor der Glotze hängen würde. Dem ist nicht so, auch werden die Hausaufgaben gemacht, regelmässiger Kontakt mit den Behörden, psych. Gespräche etc. Wenn jemand, egal ob Kind oder Erwachsen, dies einmal durchgemacht hat, dann weiss er wie schlimm es ist. Mir ist klar, dass halt die Akzeptanz bei psych. Erkrankungen in der Schweiz nicht so gross sind, wie wenn Bsp. ein Kind Allergien hat oder so etwas. Meine Tochter hat sich dieses Leiden nicht ausgesucht und früher war sie glücklich, heute - nun ja, auf dem Weg wieder dazu. Auch eine drastische Gewichtszunahme ist zu beklagen.

Danke auf jeden Fall.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Klar steht die Schule unter Schweigepflicht. Dass dein Kind aber ständig fehlt, gleichzeitig aber Sport macht und dann auch grad noch in der Zeitung kommt, ist schon etwas befremdend und für alle gut sichtbar!

Was denkst du, was da die Kinder wohl zu Hause erzählen??? Glaub mir, das dürften nicht so nette Kommentare sein. Und wie glaubst du, dass das bei den anderen Eltern und eben auch bei den Lehrern ankommt? Genau, sehr schlecht.

Wenn das Kind soviel fehlt, kommt wohl dann noch dazu, dass irgendwann der Schulstoff nicht mehr aktuell ist. Da wird wohl auch erwartet, dass das Kind repetiert.

Ihr könnt es nun so machen, einfach möglichst nichts sagen und nur ihr wisst was gut und richtig ist, oder aber mit der Schule zusammenarbeiten und ganz offen kommunizieren. Das würde sicher bei den Gspänlis, Eltern und Lehrer sehr viel besser ankommen und auch euer Leben wohl erleichtern.
Wurfmaul
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.04.2017
Beiträge: 8
@Globi
Eben habe es schon einmal erwähnt. Soll sie lieber gar nichts machen? Und was andere Eltern oder Kinder tuscheln ist eben genau das Problem der Schweizer im Allgemeinen. Aber darauf möchte ich näher nicht drauf eingehen.
Aber sie wird nun zurück stellen. Obwohl das bei Kindern einer Bestrafung gleichkommt wegen einer Krankheit wofür sie nichts können.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Wurfmaul, zwischen gar nichts machen und so intensiv Sporttreiben ist schon noch ein Unterschied.

Dir mag es egal sein, was andere denken! Meine Tochter hatte so ein psychisch gestörtes Kind in der Klasse. Ja, ich sag es extra so. Sie hatte eine Störung, sie hat gestört und teils wurde die Klasse auch massiv wegen ihr verstört!!! Das ist nicht lustig. Hätten dort die Eltern nur einfach mal ganz offen kommuniziert, wäre vieles für die Kinder, Eltern aber vor allem auch Lehrpersonen einfacher gewesen.

Klar, für dich ist nur das Wohl deiner Tochter wichtig, ich sehe es eben aus einer andren Perspektive. So ein Kind in einer Klasse ist eine grosse Belastung. Zu erwarten, dass diese alle einfach so tragen ist etwas viel verlangt.

Und ich weiss aus unserer Schulgemeinde von einem anderen Fall, wo das Kind auch immer wieder gefehlt hat aus psychischen Grüden. Dort wurde den Eltern dann massiv Dampf gemacht, eine Lösung zu suchen. Denn es gibt hier einfach eine obligatorische Schulpflicht. Sie haben dann eine Lösung gefunden, war aber nicht einfach.
Wurfmaul
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.04.2017
Beiträge: 8
Nur ist der Unterschied das mein Kind nicht aktiv stört. Passiv ja, wenn sich andere daran stören, dass man bei Krankheit nicht zur Schule geht.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Glaubst du, so ständiges Fehlen störe nicht?! Sicher doch. Einfach offen informieren, und dann gehts einfacher. Das heisst dann aber evt. auch, dass du Sachen hörst, die du nicht wusstest icon_wink.gif So eine psychische Störung hat meistens seine Grüde.

Im Fall der Klasse meiner Tochter wissen die Eltern wohl bis heute noch nicht alles. Ansonsten hätten sie schon längst ein Aha-Erlebnis gehabt.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Sehe es ein bisschen wie Globi.

Informiert die ganze Klasse inkl. Eltern über das Problem eurer Tochter. Auch dass ihr mit ihr in Behandlung seid.

Glaub mir, das wirkt Wunder. Ihr braucht nicht Detailliert zu informieren, aber eben, dass sie krank ist und warum sie trotzdem ins Training geht.

Unverständnis führt zu Eigenintepretationen. Und die sind meistens nicht sehr Vorteilhaft.

Meine Tochter (3. Sek) hat auch so einen Fall. Dieses Kind ist seit 2,5 Jahren mehrere Wochen pro Semester nicht in der Schule. Logischerweise wird getuschelt, sich über sie lustig gemacht, alles mögliche für Sachen erfunden, was sie denn hat usw.

Nun, nach 2,5 Jahren wurde durch die Schulpsychologin (mit dem Einverständnis der Eltern) die Klasse informiert.
Sie ist nach wie vor nicht besonders beliebt, aber die Mitschüler lassen sie wenigstens jetzt in Ruhe und tratschen nicht mehr hinter ihrem Rücken.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Wurfmaul" schrieb:

Nur ist der Unterschied das mein Kind nicht aktiv stört. Passiv ja, wenn sich andere daran stören, dass man bei Krankheit nicht zur Schule geht.


Es ist auch eine Störung, wenn ein Schulkind durch sein Verhalten x Nachfragen und Diskussionen auslöst, in der Klasse, unter den Schülern, unter den Eltern, mit der Lehrperson. Die Schüler fragen nach, wollen wissen, warum das Kind das darf, andere aber nicht. Warum wird dem einen Kind, das immer zur Schule geht, der zusätzliche Frei-Tag für eine Sportveranstaltung nicht bewilligt, das kranke Kind kann aber an grossen Wettkämpfen teilnehmen? Es ist wohl auch schwierig für die Schule, hinter dem zu stehen, besonders wenn sie nicht klar informiert sind.

Das ist im Übrigen nicht Schweizer Neugier, das hat damit zu tun, dass es Regeln gibt, die für alle in der Gruppe gelten. Wenn jemand eine Ausnahme bildet, dann haben die andern in dieser Gruppe ein Recht auf eine (gewisse) Begründung/Erklärung. Ansonsten sind alle Regeln obsolet.

Gegen Sport an sich spricht sicher nichts, aber wir sprechen hier von einem extremen Leistungssport und vor allem Wettkämpfen. Das beisst sich irgendwie mit den Angstzuständen. Mich stört das auch, wenn ich das lese. Wenn ihr gute Gründe habt, dann legt diese doch offen dar, kommuniziert eure Situation und damit dann muss die Schule auch nicht hintenrum beim Verein nachfragen.

Dass die Schule genauer hinschaut, finde ich gut, weil echt - es gibt auch schräge Eltern, die längst nicht nur im Interesse ihrer Kinder handeln, und die Schule hat auch eine gewisse Pflicht hinzuschauen. Wenn ihr nichts zu verbergen habt, dann gibt es auch keinen Grund sich betupft zu fühlen. Greift dem Nachfragen einfach vor, in dem ihr selber informiert.
Wurfmaul
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.04.2017
Beiträge: 8
Die Schule wurde informiert, auch durch die betreuenden Personen. Und auch schon einmal erwähnt, der Sport wurde zurück geschraubt. Und ich sehe es nicht so, dass wenn man Schulängste hat, dass man dann nichts anderes, sprich Sport machen kann. Es gibt Leute die haben Phobien vor Schlangen, dürfen die dann auch nicht in einen Zoo? Versteht mich nicht falsch, ich verstehe teilweise was ihr sagen wollt und wir sind auch keine schrägen Eltern sondern solche die eine Lösung suchen, aber keine Diffamierung wollen, bzw, nicht die unseres Kindes, nur weil es krank ist.
Wurfmaul
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.04.2017
Beiträge: 8
Ok, aber danke auf jeden Fall einmal allen, die hier geschrieben haben. Ich werde das Thema einmal sacken lassen hier. Auch die etwas anderen Meinungen haben bei mir Gehör gefunden, nur möchte ich mich nicht weiter damit auseinander setzen als getan, denn ich habe genug diesbezüglich hier zu tun icon_frown.gif. Nur eines noch, es ist für meine Tochter nicht einfach, dass sie quasi nicht einmal mehr draussen spielen kann, denn sie ist ja "krank", da darf man nicht lachen oder mal fröhlich sein. Verkehrte Welt, wie soll man dies einem Kind erklären, nur weil es eben Phobien hat nicht nur bezüglich Schule.