Schulwechsel wegen Mobbing

Rolf44
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.03.2012
Beiträge: 4
Hallo zusammen,

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll... :-S Sorry wenn ich viel schreibe, aber es liegt uns sehr schwer auf dem Herzen.
Unser Sohn ist in der vierten Klasse, aber das Problem begann vor 4 Jahren. Als er die ersten Wochen zur Schule ging fing es plötzlich an -> Mobbing. zuerst dachten wir uns nichts dabei, es sah auch noch nicht nach Mobbing aus. Wir dachten es seien einfach Reiberein. Als er jedoch mit einem angebrochenen Finger nach Hause kam begann die Spirale. Er wurde zunehmend gemobbt, psychisch wie auch physisch - d.h. von gebrochenen Fingern, Tritte in den Rücken, Verdacht auf innere Verletzungen, Bewusstlosigkeit bis hin zu Schlafstörungen, Verlustängsten um nur einige aufzuzählen. Etliche Telefonate und Sitzungen mit den Lehrpersonen und zur Rede stellen der Täter und deren Eltern haben nur zeitweise was gebracht und dann ging es wieder los. So seuchten wir uns die ersten zweieinhalb Jahre durch, mit der Hoffnung auf das Einlenken der Schule. Der Versuch die Kinder anzuzeigen schlug fehl, da scheinbar Kinder erst ab 12 Jahren angezeigt werden können.
Nun haben auch die Lehrer ihn auf dem Korn und bestrafen IHN was das Zeug hält, natürlich nicht die Mobber sondern ihn, weil er einen Radiergummi fallen gelassen hat oder weil er gerade nicht mit singen kann, weil ein "Kamerad" ihm in der Pause auf den Kopf getreten ist..... Meine wehemende Reaktion auf solche Sachen haben natürlich keine Wirkung gezeigt.
Schlussendlich der Nervenzusammenbruch Mitte der 3. Klasse. Und wir haben also endlich eine Sitzung mit der Schulleitung.... Unser Sohn darf ein Timeout nehmen. Nach diesem Timeout hat er die Schule nur zu 50% besucht. Als es um die Wiederintegration ging, wurde uns mitgeteilt, dass er für das System nicht mehr tragbar sei... Es wurde vorgeschlagen ihn in eine andere Schule im Dorf zu schicken. wir machten den Gegenvorschlag ihn in die Nachbarsgemeinde zu schicken. Dieser wurde auch angenommen, jedoch nur bis Schuljahresende - immerhin und zum guten Glück. Wir stellten anschliessend den Antrag auf das weiterführen des Besuchs in der Nachbarsgemeinde und dieser wurde zunächst von der Schulkommission wie auch von der Schulleitung abgelehnt. Der Gemeinderat wurde hinzugezogen und dieser lenkte ein - zum Glück. Jedoch mit der Bedingung nur bis Ende des 4. Schuljahres. Wir verblieben so, dass wir es im nächsten Jahr neu beurteilen würden...
So und jetzt sind wir so weit. Auf Grund neuester Ereignisse in der Freizeit, wo er wieder mit den früheren Mobbern zusammen stiess, ergaben für uns klare Hinweise. Wir haben also einen neuen Antrag gestellt um den Besuch in der Nachbarsgemeinde weiter zu führen. Vor kurzem haben wir eine Sitzung mit der Schulleitung und dem Gemeinderat gehabt, in welcher uns mitgeteilt wurde, dass die Schulkommission unseren Antrag wiederum abgelehnt hat. Begündung: es sei ein Präjudiz und es könne auch eine Chance sein in der neuen Klasse wieder Fuss zu fassen. Die Sitzung verlief alles andere als positiv. Uns wurde mehr oder weniger klar gesagt, dies müsse man schlucken, und sie hätten ja Schulsozialarbeiter und dergleichen, welche man darauf ansetzen könne. Dies hatten wir alles schon. Folge daraus war, dass diese Arbeiter stundenlang mit unserem Sohn zusammen gesessen sind um herauszufinden wie ER die Sache lösen könne....
Der Entscheid des Gemeinderates steht noch aus. Jedoch möchte ich mich schon jetzt darüber informieren was ich noch machen kann. Wie kann ich bewirken, dass unser Sohn weiterhin in der Nachbarsgemeinde zur Schule darf? Welches ist die nächste Instanz?

Ich hoffe es bemüht sich jemand meinen Beitrag zu lesen icon_smile.gif Vielleicht hat jemand erfolgreich eine ähnliche Situation lösen können.

Ich danke vielmals
LG
Rolf
Antolino
Dabei seit: 11.03.2010
Beiträge: 210
Jesses nei!!!

Solange es den Kindern und einigen anderen nicht wirklich bewusst gemacht wird was sie da für einen Seich anstellen wird sich nichts ändern!
Leider...


Gibt es bei Euch keinen Schulpsychologischen Dienst?

Wir haben mit : www.perspektive-tg.ch/ gute erfahrungen gemacht.

In die Schule kam zudem :
www.ncbi.ch/de/workshopangebote/

Ich wünsche Euch viel Kraft!!
Sveglia
Dabei seit: 22.11.2008
Beiträge: 46
Da fehlen mir echt die Worte!!! Welch lange Leidenszeit für Deinen Sohn! Gibt es eine Möglichkeit umzuziehen oder Privatschule? Ich weiss, das bedeutet dem Problem ausweichen aber nach so langer Leidenszeit vielleicht der einzige Ausweg? Ich wünsche Euch von Herzen ganz viel Kraft!!
Antolino
Dabei seit: 11.03.2010
Beiträge: 210
Die von NCBI haben speziell das Thema Mobbing behandelt..
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
Kenne mich nicht aus mit sowas.Würde aber noch über den Arzt deines Kindes gehen.Auch noch ein Gespräch suchen bei der jetzigen Lehrperson
im Nachbarsdorf.Gibt es auch sowas wie eine regionale Schulaufsicht?
Wünsch euch viel Kraft zu kämfen.
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
Phuh, da läuft es mir kalt über den Rücken. Was musstet Ihr schon alles ertragen! Was würde es stören, wenn Dein Bub weiter in die Nachbarsgemeinde geht!!!! So flexibel sollte man doch sein, dem Kind zuliebe!!!!
Wäre denn wegziehen (in diese Nachbarsgemeinde z.B.) eine Option?
Also ich würde auch alle Hebel in Bewegung setzen, ev. auch mit der Presse, irgendetwas!!!!
Einfach wieder zurück in die alte Schule und es geht weiter wie bisher, das wäre der Horror.
Hoffe es gibt eine gute Lösung für Euch!!!
petra13
Dabei seit: 16.05.2003
Beiträge: 444
Ich denke mal die nächst Instanz wäre dann das Bildungswesen des Kantons.
Wünsche euch viel Kraft um weiter zu kämpfen.
Gelöschter Benutzer
@rolf44: wahnsinnig, diese leidensgeschichte! ich hoffe doch schwer, es ist alles dokumentiert beim arzt, was ihm alles passiert ist, oder?
glaub mir, da gibt es nur eins: nach so vielen jahren reden reden reden und nicht ernst nehmen und machtspielchen seitens der behörden: schaltet einen anwalt ein! wenn ihr das euch nicht leisten könnt: wendet euch an den beobachter. ich nehme jetzt mal an, dass ihr euch keine privatschule leisten könnt, sonst hättet ihr das wahrscheinlich schon längst getan, oder? und noch was: wenn die schule flach rauskommt in der sache, muss nämlich die schulgemeinde für die kosten der privatschule aufkommen.
noch was: kinder sind ab 10 jahren strafmündig. also kann man durchaus anzeige erstatten. und das würde ich unbedingt machen.
viel glück! und halte uns auf dem laufenden wie es weitergeht.
lalai
Dabei seit: 12.10.2003
Beiträge: 225
pn an rolf
salizäme
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
Rolf44
einfach nur tragisch. Wir erlebten Ähnliches, ohne körperliche Angriffe, aber das psychische alleine genügt ja schon.
Wenn du den Kindern die Leviten lesen willst, bekommst du gleich eine Anzeige, ist uns passiert!
Ist der KJPD oder SPD eingeschaltet?
Hätte dein Sohn jetzt einen Klassenwechsel? Aber die Mobber wären immer noch in seiner neuen Klasse???
Und in der Nachbargemeinde ging es gut???
Rede doch mal mit der Schulleitung der Nachbarsgemeinde! Wenn die sagen sie nehmen ihn auf......
Bei uns ist das gang und gäbe, viele Kinder gehen in die Nachbarsgemeinde.
Die haben Abkommen untereinander.
Schrein denen einen Brief, dass dein Sohn sicher nicht mehr in diese Gemeinde kommt wo er jahrelang gemobbt wurde.
Aus Erfahrung weiss ich, dass die Schulleitung nicht gerne hat wenn man frech wird, aber dann reagieren sie wenigstens!
In was für einem Kanton wohnt ihr denn?
Drück deinen Sohn von mir und sag ihm ich denk an ihn und wünsch euch viel Durchhaltewille.