schwere Leghastenie

Chantilly4
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 172
meine 9 jährige wurde gerade abgeklärt von der Logopädin. Diagnose schwere Leghastenie icon_frown.gif

wer hat auch ein Kind mit dieser Diagnose?
was hilft?
was kann ich als Mami tun, nebst der positiven Unterstützung?
welche Art Übungen gibt es, auch motorische?

Danke für Eure Ratschläge

Zu Deinem Ziel führen Dich eine klare Absicht, Vertrauen und der Erste mutige Schritt!
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
hier bekam ich ganz viele, gute, fachkundige antworten;

http://www.verband-dyslexie.ch/

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
princess07
Dabei seit: 21.12.2007
Beiträge: 507
Ich kann dir keine fachliche Infos geben, aber ev etwas Mut machen. Mein Bruder ist schwerer Legastheniker. Als Kind hat er nur auf der Schreibmaschine/Computer geschrieben, dort hat es ihm Spass gemacht. Er hat sogar aus den Lagern die Karten heimgenommen und in die Schreibmaschine gespannt icon_wink.gif

Er hat dann eine Handwerkerlehre gemacht, diese super abgeschlossen, und im Moment ist er gerade daran, sich selbstständig zu machen icon_smile.gif Für das, dass er rel schlecht schreiben kann, ist das einfach toll, oder??
Gelöschter Benutzer
;0) princess07, das ist aber suuuper!

und chantilly, hast du schon mit kinesiologie versucht? wir waren eine weile, und meine 2. hat gut darauf angesprochen...so als unterstützung... die logo kann keine hilfe anbieten???
Chantilly4
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 172
@fritzli
die logo wird was anbieten, die abklärung war ja eben erst!

Kinesiologie:
mit der grösseren Tochter war die Kinesiologin ein Schlag ins Wasser hat nichts genutzt oder sehr wenig. Denke ich bin mit der Frau ihres Lehrers an die falsche geraten. Hatte das Gefühl, dass sie vorallem zusatz Aufgaben erledigen musste, deshalb habe ich abgebrochen.

Falls jdm eine gute im Raum Worb/Muri/Münsingen/Ostermundigen kennt bitte Adresse per PN
ein neuer Versuch ists ev. wert

@Princess
Toll für Deinen Bruder, trotzdem hoffe ich für Ihn dass er gerade im administrativen Bereich eine Fachperson hat.

Im überigen rede ich hier von einer 9jährigen ich denke mit den heutigen Möglichkeiten, wird auch sie es schaffen die Leghastenie auf ein minimum zu beschränken oder dass sie sie ganz verliert.

danke ;o)tja, werde mich da mal druchstöbern

ps. sie hat von einer Bekannten zum Geburi ein Buch bekommen, sie hatte gar keine Freude daran (kein Wunder icon_frown.gif )

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Gelöschter Benutzer
Sind ja alle so anständig hier, aber eine(r) muss es dir mal sagen: Es schreibt sich Legasthenie.
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Hallo Chantilly

evtl. musst du dich auch damit auseinander setzen, dass dein Kind die Legasthenie nie los wird. Mein Sohn hat auch eine stark ausgeprägte Legasthenie. Nach zwei Jahren Therapie auch mit Dybuster müssen wir uns eingestehen, dass es leider nichts verändert hat. Er schreibt immer noch eine Seite Text mit mindestens 50 Fehlern.

Ich war vorletzten Samstag mit einer Freundin (welche auch eine Kind mit Legasthenie hat) an einer Tagung vom Verband-dyslexie in Zürich und wir kamen zur Einsicht, dass wir unseren Kindern möglichst viele Hilfsmittel zur Seite stellen müssen und uns damit abgeben müssen, dass sie wohl immer diese Schwäche behalten werden. Es gibt in der Zwischenzeit tolle Hilfsprogramme für den Computer. Wir sind daran uns ein solches Programm zu kaufen.
Gelöschter Benutzer
Mein Sohn hat auch Lega, und die positive Unterstützung ist wohl das wichtigste. Seit mein Sohn (damals mit 6 Jahren) verstanden hat, dass "er nichts dafür kann", geht alles ein wenig leichter.

Die Logopädin wird Deinem Kind viele Übungen und Tricks beibringen.

Daneben finde ich es sehr wichtig, das Kind in der Schule in den Fächern, in denen es gut ist, zu fördern und zu loben. Hingegen zu akzeptieren, dass andere Fächer (Rechtschreibung, Diktat, usw.) halt der Schwachpunkt sind und bleiben.

Es ist schwierig das richtig auszudrücken, aber wenn das Kind mit einer 5 in Mathe und einer 3,5 im Diktat nach Hause kommt, dann würde ich die 5 so richtig loben, und dann später mal gucken, wieso es zu einer 3,5 im Diktat gekommen ist. Aus der 3,5 kann man sicher noch was lernen, aber eben ein Lega-Kind kommt beim Diktat wohl nur schwer auf eine 6.

Auf die Dauer bleibt die Lega-Schwäche wohl immer, doch mit vielen Tricks kriegt man sie gut in den Griff und kann gut damit leben und es sogar in der Schule weit bringen. Da musst Du vielleicht auch aufpassen, dass Du nicht jetzt schon zu stark dramatisierst. Wenn ich lese, wie Du auf den Kommentar von princess07, ihr Bruder würde sich selbständig machen, reagierst, habe ich da ein wenig Bedenken. Du rätst ihrem sofort zu einer Fachperson für alles Administrative, so als ob ein Legastheniker für jeglichen Schreibkram unfähig wäre. Also eben soooo schlimm ist Lega auch nicht (oder zumindest nicht immer)! Und wie gesagt, ich weiss, wovon ich schreibe. Mein Sohn hat Lega, und seit wir uns damit befassen, ist auch klar, dass mein Mann Lega hat (bzw. als Kind hatte; unterdessen hat er auch seinen Weg geschafft, und der Schreibkram ist zwar nicht seine Lieblingsbeschäftigung, aber er kommt damit klar).

Viel Glück Dir und Deinem Kind!
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Über derlei "Diagnosen" (dieses Wort heißt auf deutsch "Durchblick"icon_wink.gif lachte ich womöglich lauthals, es sei denn, der "Diagnose-steller" oder Überbringer erzählt mir sofort wenigstens einen Fall, wie er so ein Problem einmal konkret gelöst hat. Wer nichts kann, kann auch nicht Diagnosen stellen und sollte besser schweigen und erst einmal KÖNNEN LERNEN.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich Probleme wie "Legasthenie" zuerst einmal als ganz natürlichen Fluchtversuch verkehrt behandelter Talente vor der Pädagogik. Oft ist das Schreiben und Lesen ein stumpfsinniger, nervtötender, erniedrigender, verdummender Missbrauch sensibler Talente. Ich verstehe sehr gut, dass sich Talente bei den groben, plumpen, oft erneut verletzenden "Hilfen" der Pädagogik entrüstet und entsetzt zurückziehen und sich nicht mehr blicken lassen.
Es zeugt nicht gerade von Intelligenz in der Pädagogik, wenn man zuerst die Talente in die Flucht schlägt und dann einen Test macht, um zu beweisen, dass es sie nicht gibt. Ich habe immer wieder in erneuten Tests in einer grundlegend anderen Atmosphäre nachgewiesen, dass es die Fähigkeiten, die man den Kindern oft mit Vehemenz absprach, nichtsdestotrotz sehr wohl gibt.
Angesichts des Übergewichts derer, die mit vollem Einsatz dafür stritten, dass das Kind die Talente nicht hat und nie haben werde, frage ich mich, was TALENTE reizen sollte, sich in einer dermaßen für die Verblödung engagierten Welt überhaupt zu zeigen.
Ein Leben lang wird Dein Kind immer wieder LESEN & SCHREIBEN als Herausforderung begegnen. Und das Leben konfrontiert uns damit, dass wir dadurch lernen und dadurch wachsen und aufleben. Es ist ein Frevel, diesen Lern- und Wachstumsprozess pädagogisch zu kappen.
Dein Kind hat - genau wie jedes andere - Lese- & Rechtschreibtalente mitbekommen vom Leben. Nur weil die nicht nach 08/15 funktionieren, ist das noch lange kein Grund, sie nicht hoch zu achten sondern gering, sie nicht zu stärken sondern verhungern zu lassen, sie nicht zu lieben sondern sich für sie zu schämen. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo die Talente und mit ihnen der Mensch nicht gewachsen wären, wenn ich sie achte und anerkenne, stärke und aufrichte, an sie glaube und mich an ihre Seite stelle.
Wenn Schüler gut LERNEN sollen, dann brauchen sie einen LEHRER, der ihnen das LERNEN so gut vormacht, dass er sie damit mitreißt. Diese SOGWIRKUNG treffe ich nirgends in unseren Lehrplanvollzugsanstalten (und zu Hause) an. Überall wird nur DRUCK gemacht und UNTER DRUCK kann ncihts wachsen: weder der Mensch noch seine Fähigkeiten.
Wenn ich nur beginne, mich lebhaft genau für die Talente der Kinder zu interessieren, die man ihnen abspricht, schon erlebe ich - messbar - bessere Vitalfunktionen, Aufrichtung, Belebung, stärkere Ausstrahlung, erwachendes und wachsendes Interesse. Warum nur stürzen sich alle so plump auf den DRUCK und warum missachten sie ihre feinsten und genialsten Fähigkeiten, mit SOG neues Leben hervorzurufen?
Als Mami, als Lehrerin, als Logopädin ...... tät ich erst mal den SOG meiner eigenen hungernden Kräfte spüren und sie stärken und pflegen; dann wüsste ich auch, wie das mit den Talenten des Kindes funktioniert. Es geht wirklich ganz fein und leicht und tief wirksam. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
Ich würd erst mal abklären und abwarten was die Logopädin machen kann und wird.
Meine beiden Jungs haben eine Lese-Rechtschreibschwäche. Der Mittlere war deshalb von der 3. - 6. Klasse in der Sprachheilschule, wo er optimal gefördert wurde (sprich 3 x pro Woche Logopädie).

Auch abzuklären wäre, ob dein Kind dementsprechend angepasste Lernziele erhalten kann. Bei unseren Söhnen wurde zum Beispiel nie ein ganzes Diktat bewertet sondern nur ein Teil davon, im Französisch waren sie zu Beginn vom Schriftlichen befreit und auch in Mensch und Umwelt wurde kein Druck/Bewertung der RS ausgeübt.


Weiterführende Literatur:
Günther, H. (2006). Sprachförderung konkret. Mit Kopiervorlagen, für Beobachtung, Förderung und Elternarbeit. Für Kinder von 5 bis 10 Jahren. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. ISBN: 978-3-407-62564-9
CD "Bewusst hören - besser sprechen".