Über derlei "Diagnosen" (dieses Wort heißt auf deutsch "Durchblick"

lachte ich womöglich lauthals, es sei denn, der "Diagnose-steller" oder Überbringer erzählt mir sofort wenigstens einen Fall, wie er so ein Problem einmal konkret gelöst hat. Wer nichts kann, kann auch nicht Diagnosen stellen und sollte besser schweigen und erst einmal KÖNNEN LERNEN.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich Probleme wie "Legasthenie" zuerst einmal als ganz natürlichen Fluchtversuch verkehrt behandelter Talente vor der Pädagogik. Oft ist das Schreiben und Lesen ein stumpfsinniger, nervtötender, erniedrigender, verdummender Missbrauch sensibler Talente. Ich verstehe sehr gut, dass sich Talente bei den groben, plumpen, oft erneut verletzenden "Hilfen" der Pädagogik entrüstet und entsetzt zurückziehen und sich nicht mehr blicken lassen.
Es zeugt nicht gerade von Intelligenz in der Pädagogik, wenn man zuerst die Talente in die Flucht schlägt und dann einen Test macht, um zu beweisen, dass es sie nicht gibt. Ich habe immer wieder in erneuten Tests in einer grundlegend anderen Atmosphäre nachgewiesen, dass es die Fähigkeiten, die man den Kindern oft mit Vehemenz absprach, nichtsdestotrotz sehr wohl gibt.
Angesichts des Übergewichts derer, die mit vollem Einsatz dafür stritten, dass das Kind die Talente nicht hat und nie haben werde, frage ich mich, was TALENTE reizen sollte, sich in einer dermaßen für die Verblödung engagierten Welt überhaupt zu zeigen.
Ein Leben lang wird Dein Kind immer wieder LESEN & SCHREIBEN als Herausforderung begegnen. Und das Leben konfrontiert uns damit, dass wir dadurch lernen und dadurch wachsen und aufleben. Es ist ein Frevel, diesen Lern- und Wachstumsprozess pädagogisch zu kappen.
Dein Kind hat - genau wie jedes andere - Lese- & Rechtschreibtalente mitbekommen vom Leben. Nur weil die nicht nach 08/15 funktionieren, ist das noch lange kein Grund, sie nicht hoch zu achten sondern gering, sie nicht zu stärken sondern verhungern zu lassen, sie nicht zu lieben sondern sich für sie zu schämen. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo die Talente und mit ihnen der Mensch nicht gewachsen wären, wenn ich sie achte und anerkenne, stärke und aufrichte, an sie glaube und mich an ihre Seite stelle.
Wenn Schüler gut LERNEN sollen, dann brauchen sie einen LEHRER, der ihnen das LERNEN so gut vormacht, dass er sie damit mitreißt. Diese SOGWIRKUNG treffe ich nirgends in unseren Lehrplanvollzugsanstalten (und zu Hause) an. Überall wird nur DRUCK gemacht und UNTER DRUCK kann ncihts wachsen: weder der Mensch noch seine Fähigkeiten.
Wenn ich nur beginne, mich lebhaft genau für die Talente der Kinder zu interessieren, die man ihnen abspricht, schon erlebe ich - messbar - bessere Vitalfunktionen, Aufrichtung, Belebung, stärkere Ausstrahlung, erwachendes und wachsendes Interesse. Warum nur stürzen sich alle so plump auf den DRUCK und warum missachten sie ihre feinsten und genialsten Fähigkeiten, mit SOG neues Leben hervorzurufen?
Als Mami, als Lehrerin, als Logopädin ...... tät ich erst mal den SOG meiner eigenen hungernden Kräfte spüren und sie stärken und pflegen; dann wüsste ich auch, wie das mit den Talenten des Kindes funktioniert. Es geht wirklich ganz fein und leicht und tief wirksam. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué