Sekundarstufe 1 ohne Englisch? :(

hanni6
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Sprachen braucht man ja nicht nur bei der Arbeit - auch RealschülerInnen reisen.
goodie
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Und hier in unserer Gemeinde (GR) bieten sie sogar gleich 4 Sprachen an in den 9 Schuljahren. Okey Romanisch gibts nur im Kindergarten, 1. und 2. Klasse. Danach geht es ab der 3.-9. Klasse mit Italienisch weiter und Englisch ab der 5.-9. Klasse und ab der 7. Klasse Französisch als Wahlfach. Für sprachunbegabte Kinder fast etwas zu viel, aber eine Bereicherung für Kinder die ein Sprachtalent haben. Die Sprachen gibts für alle Kinder gleich, egal ob Sek oder Real, das finde ich toll dass alle die gleichen Chancen haben.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
KlaraM
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"zürcherlis" schrieb:

Na ja, ob einen da fast der Schlag treffen muss....😉 Das sind halt Ūbergangsfristen seit Harmos. Sind wir ehrlich, längst nicht jeder Realschüler braucht nach der Schulzeit Englisch und Franz. Es gibt viele andere Fächer, welche für eine Lehre auch wichtig, oder noch wichtiger als Sprachen sind.


Also ein bisschen langsam sind die Berner schon...

Wo ich dir nicht zustimme, ist der zweite Teil. Jeder braucht Englisch, vielleicht nicht für die Berufsschule, aber im Alltag, im Berufsalltag, in Weiterbildungen, in den Ferien. Englisch ist die Sprache der Technik, die Sprache der Verständigung zwischen Menschen, die nicht die gleiche Sprache sprechen, und immer öfter auch die Sprache der Fachinformationen in vielen Bereichen. Soll unser Bildungssystem durchlässig sein, dann gehört Englisch als grundlegende Kulturtechnik in jede (!) Schullaufbahn.

Der Artikel zum Thema: http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Englisch-Englisch-Englisch/story/28280332 (Tages-Anzeiger 1.12.)

@Goodie

Der Kanton GR hat als 3-sprachiger Kanton auch eine besonders schwierige Aufgabe. Scheint so gut gelöst. Zwischenfrage: Verstehen und sprechen deine Kinder etwas Rätoromanisch? Wie nachhaltig sind diese frühen drei Jahre?
leycro
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In der heutigen Zeit ohne Englisch,zürcherlis, finde ich sehr befremdend.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Nein leider nicht, vielleicht wäre was geblieben wenn sie den Kindergarten in Romanisch besucht hätten. Damals wurde das aber Kindern verweigert die keinen solchen Hintergrund hatten. Italienisch ja, da bleibt etwas hängen. Allerdings sind meine Kinder eher am Englischunterricht interessiert. Französisch hat meine Tochter nur 1 Jahr genommen, sehr schade aber ich kann verstehen dass sie mit 3 Fremdsprachen aufs mal überfordert ist.

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Mahatma Gandhi
donald
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Der Kanton Bern ist ein zweisprachiger Kanton und darum wird auch zuerst Französisch und dann erst Englisch unterrichtet. Ich finde das gut so. Mit Englisch kommen die Kinder heute so oder so in Berührung, Französisch ist schon schwieriger. Hier im Kanton Bern ist Französisch im Berufsleben schon noch häufig gefragt. Viele Firmen haben Niederlassungen im anderen Sprachgebiet, auch Vereine die kantonal organisiert sind sind zweisprachig.

Will man eine Sprache sehr gut oder nahezu perfekt sprechen, muss man sowieso einen Sprachaufenthalt in dieser Sprachregion absolvieren. Da hilft weder Schulenglisch noch Schulfranzösisch. Unseren Kindern macht sowohl Französisch als auch Englisch in der Schule Spass. Und hinterwäldnerisch sind wir Berner nicht, eher das Gegenteil! Ich jedenfalls bin froh, haben sie nicht nur Englisch sondern auch Französisch in der Schule. Und ich staune, wieviel sie in der kurzen Zeit sowohl mit dem alten Lehrmittel wie auch mit Mille Feuille gelernt haben und es auch anwenden können.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
KlaraM
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 1770
@Donald

Ich habe nie nur nach einer Sprache verlangt, im Gegenteil. Ich fand ja gerade befremdend, dass Kinder mit Jahrgang 2001/2002 im Kanton Bern offenbar ohne Englisch ihre Schulzeit absolvieren können.

Ich bin klar für zwei Fremdsprachen, Englisch plus eine Landessprache. Für die Berner macht es mehr Sinn, mit F anzufangen, für die Zürcher mit E. Ist doch gut so. Aber ohne Englisch: ein klares Nein.

"Einfach so" lernt man auch Englisch nicht.
donald
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 464
Englisch wurde immer als angeboten. In der Sek obligatorisch, in der Real eben als Freifach. Für schwächere Schüler macht es durchaus Sinn, nur eine Fremdsprache. Da im Kanton Bern bis vor zwei Jahren erst in der 5. Klasse mit Franz begonnen wurde, wäre ein Wechsel nach zwei Jahren Franz zu Englisch Verhältnisblödsinn. So haben diese Schüler wenigstens 5 Jahre die gleiche Fremdsprache.

Klar lernt man Englisch nicht so nebenbei. Aber um nach dem Weg zu fragen, in den Ferien etwas im Restaurant zu bestellen oder um nach dem Wetter zu fragen reicht der Wortschatz, den man im Kino, in der Musik, im Internet etc. aufschnappt schon weit.

Diejenigen, welche sich fürs Englisch interessieren belegen es als Freifach, den anderen ists eh egal und würden wohl auch im Unterricht nicht viel lernen.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"donald" schrieb:

Aber um nach dem Weg zu fragen, in den Ferien etwas im Restaurant zu bestellen oder um nach dem Wetter zu fragen reicht der Wortschatz, den man im Kino, in der Musik, im Internet etc. aufschnappt schon weit.



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Ah, gut zu wissen, wir fahren im Sommer in die Normandie: also genügt es, einfach französische Chansons zu hören, mir ein paar Filme von Besson und Truffaut anzusehen, ein bisschen in französischen Onlineshops zu surfen und schon find ich dort dann mein Hotel, krieg was zu essen und weiss, ob ich am nächsten Tag einen Ausflug machen kann.
*ichlachmichschlapp*

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"KlaraM" schrieb:

Ich bin klar für zwei Fremdsprachen, Englisch plus eine Landessprache. Für die Berner macht es mehr Sinn, mit F anzufangen, für die Zürcher mit E. Ist doch gut so. Aber ohne Englisch: ein klares Nein.



KlaraM, ich sehe nicht das Problem in der Anzahl der Fremdsprachen, sondern in deren Vermittlung.

Sprache muss von jemand vermittelt werden, der sie als Muttersprache spricht. Sie sollte spielend, ohne Druck, durch viel mit- und untereinander Reden vermittelt werden.

Ich denke, also bin ich hier falsch !