Selektiver Mutismus

Gelöschter Benutzer
Gibt es hier Eltern, deren Kind selektiven Mutismus hat? Könnt ihr mir etwas darüber erzählen? Geht euer Kind in die "normale" Schule oder in eine Sprachheilschule? Bekommt es Therapien? Welche? Wie hat das Kind lesen gelernt, wenn es in der Schule (die Laute) nicht spricht?

LG Eva Luna
Gerdi
Dabei seit: 23.11.2004
Beiträge: 324
Wie kommt ihr zu der Diagnose? Mein Sohn zeigte auch Anzeichen für sel. Mutismus. Er fing erst sehr spät mir Reden an. Musste auch in die Logopädie. Als er so 4-5 war, war er sehr auffällig, er sprach nur mit ganz wenig Leuten und auch da nur ganz einsilbig. Mit der Logopädin sprach er komischerweise ganz normal, aber kaum war die Tür offen verstummte er. In der Spielgruppe hat er 2 Jahre kein Wort gesprochen. Die Logopädin war dann jedoch dafür, dass er normal in den Kiga ging. Auch sagte sie uns, dass es sehr schwierig sei, eine Diagnose zu stellen. Der Sprachheilkiga war gar nie zur Diskussion. Im ersten halben Jahr sprach er mit der Kindergärtnerin kein Wort, jedoch mit den anderen Kindern schon. Wir hatten das riesen Glück, dass er eine super tolle Kindergärtnerin bekommen hatte. Sie liess ihm die Zeit, die er brauchte. Plötzlich löste sich sein Knopf und er sprach auch mit ihr. Nun ist er 7, geht in die 1. Klasse und macht seine Sache sehr gut. Anfangs sprach er wieder nicht in der Schule, aber diesmal nur so eine Woche. Aber noch heute will er mit Leuten, die er nicht so gut kennt nicht reden.

Aber eben, wir haben nie eine Diagnose bekommen, ob er das nun hat oder nicht.
Gelöschter Benutzer
Die Diagnose betrifft keines meiner eigenen Kinder sondern ein Kind in meinem Umfeld. Es spricht seit es vor 11/2 Jahren in den Kindergarten kam kein Wort, ausser zu Hause. Ich habe jetzt im Internet viel gelesen und gemerkt, dass die Ansichten sehr verschieden sind, gerade auch was Therapien anbelangt. Deshalb interessieren mich die Erfahrungen von Leuten, die selber ein betroffenes Kind haben.
Danke für deine Worte Gerdi.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Ich bin nicht betroffen. Soviel ich gehört habe nützen Therapien nicht sehr viel. Ich würde aber den Betroffenen Eltern überlassen, wie sie vorgehen möchten.

Es hatte einmal eine Mutter die hier geschrieben hat. Der Name fällt mir grad nicht ein.
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 1383
einen Buchtipp hab' ich:
Boris Hartmann (Hrsg.)
Gesichter des Schweigens
Schulz-Kirchner Verlag
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
also lesen lernen geht sicher auch ohne zu sprechen. vielleicht kann das Kind sogar eher schreiben als etwas sagen.
Gelöschter Benutzer
zur schule kann ich dir was über ein gspändli meines sohnes sagen. das kind geht nun in die einführungsklasse. es hat glaubs recht ausgeprägten selektiven mutismus, geht in therapien und eben, ist nun im 2. kindijahr. nach allen ferien ist das wenige bisschen (wie der lehrerin grüezi sagen) wieder wie weggeblasen, man fängt wieder von vorne an.

ein anderes kind, auch im selben dorf und nun erstklässler, hat sich in der regelklasse recht gut eingelebt. es spricht noch wenig, aber immerhin. im kindi hat es auch nur mit gleichaltrigen gesprochen. es hat aber nicht so stark ausgeprägte züge wie beim oben beschriebenen kind.
Gelöschter Benutzer
das erste kind wird im sommer in die EK gehen, sorry, hab undeutlich geschrieben. das zweite kind ist nun seit letzten sommer in der schule und kann jetzt lesen und schreiben.
loeckli1
Dabei seit: 17.03.2008
Beiträge: 143
Hallo, mein Cousin hat 2 Kinder, ein Kind redet normal, das andere Kind hat Mutismus. Es redet mit niemandem, nicht mal mit den Kindern in der 3.Klasse, geschweige denn, mit der Lehrerin. Die Lehrerin macht es super, denn das Kind streckt auf und schreibt die Antwort auf ein Papier oder auf die Wandtafel und kein Kind hänselt dieses Mutismuskind, weil sie alle Bescheid wissen. Zu allem dazu ist dieses Kind sehr begabt, es hat meistens 6 er bei Prüfungen. Zuhause redet es nur, wenn kein Besuch da ist, sonst zeigt es einfach mit den Fingern was es haben will, oder flüstert dem Geschwister ins Ohr und dieses Kind sagt es dann laut weiter, so dass wir wissen was es will. Nicht mal mit den eigenen Grosseltern redet das Mutismus Kind. Es ging relativ lange, bis sie diese Diagnose Mutismus bekamen, es hat keine Therapien, denn es könnte massive Rückschläge geben, sagte ihnen einen Kinderarzt vom Kinderspital.Am besten sei es, einfach zu akzeptieren und ja nie zum reden zwingen oder drängen. Es gibt auch keinem Fremden die hand zum grüezi oder adieu sagen. Gruss loeckli1
loeckli1
Dabei seit: 17.03.2008
Beiträge: 143
In der Kinderkrippe haben wir ein ca. 4 jähriges Kind, das redet kaum etwas, das heisst wenn wir ca. 10 Kinder auf der Gruppe haben, redet es gar nicht. Wenn wir wenig Kinder, so ca. 5 Kinder auf der Gruppe haben, redet es manchmal paar Worte mit einem anderen Kind. Wir werden meistens nur angeschaut und es zeigt uns was es gerne möchte. Heute sagte das Kind mal, bitte Wasser, aber nur sehr leise. Wir freuten uns riesig und lobten es dafür.Ein kleines lächeln kam zum Vorschein.Es war einfach wunderschön. Sogar die anderen Kindern freuten sich mit und sagten, xxx sagte bitte Wasser. Einfach wunderschön. wir sind uns eben nicht sicher, ob es Mutismus hat oder nicht. Die Eltern meinten, das könne niemals sein, denn zuhause rede es sehr viel. Keine Ahnung ob das stimmt. Gruss loeckli1