Sind Kinder von Studierten/Akademikern wirklich intelligenter?

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Vorbild, Förderung, finanzielle Mittel, Gene,...........spielt sicher alles mit ein - aber - jedes Kind "nimmt anderes mit".

Die von Klara beschriebene Lesekompetenz: es ist erwiesen, dass in Akademiker-Familien durchschnittlich mehr Bücher vorhanden, Bibliotheken häufiger besucht werden und häufiger vorgelesen wird.
Wir haben zwei Kinder. Beide haben liebend gern Geschichten gehört. Wir haben viele Bücher und sind viel in der Bibi. Sollten unsere Mädels also eine hohe Lesekompetenz haben.

Tochter 1: las bereits im KIGA, liest noch heute viel - am liebsten 3-5 Bücher parallel, hat eine sehr hohe Lesekompetenz und ein breit vernetztes Wissen
Tochter 2: liest Bücher nur nach Auftrag, schmökert in Comics, versteht die Bedeutung vieler Wörter nicht, Leseverständnis miserabel, hat entsprechend Schwierigkeiten in diversen schulischen Fächern. Ihre ganz grosse Stärke ist das Englisch. Sie ging ab Kiga ins Englisch, liebte es immer und liebt es noch immer.

--> Die Freude am Wissenserwerb kann beim einen Kind geweckt werden, es verlangt nach mehr und kann so sein Denk-Netzwerk immer mehr verfindern. Die Pflicht wird zur Kür.
--> Ein anderes Kind hat spezifische Vorlieben. Hier kann es die Kür ausleben. Bei den anderen bleibt es beim Pflichtprogramm

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 21.03.2013 um 10:59.]

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Jetzt wollte ich nach dem Eingangstext lang antworten, dann las ich Klaras Post und kann dem nur voll zustimmen.

Es ist doch en Zusammenspiel verschiedenster Faktoren: Die (ererbte) Intelligenz spielt da schon eine grosse Rolle, steckt sozusagen das Potential ab. Schlussendlich ist aber entscheidend, dass das Kind auch leistungsbereit ist. Und das bekommt es vor allem von zu Hause mit. "Pushen" ist da nicht unbedingt entescheidend. Eher die Botschaft: "Durch Anstrengung kann man etwas erreichen", als auch das Vorleben von Interesse und Selbstbildung. also viel Lesen, selbstverständlich den Sachen auf den Grund gehen wollen, nach kreativen Lösungen suchen, bereit zu sein, für ein Ziel kurzfristig die eigenen Bedürfnisse zurückzustecken.
Und das wird vor allem vorgelebt.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ha, und jetzt habe ich nochmals die Titelfrage gelesen. Die Antwort ist: a) was ist Intelligenz? Wenn Du damit das meinst, was ein Intelligenztest misst, so lautet die Antwort vermutlich ja.

bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
ob sie tatsächlich "schlauer" sind kann ich nicht sagen. Ich beobachte einfach, dass gut gebildete Menschen wissbegieriger sind, und ihren Kindern verschiedene und vielfältige Möglichkeiten bieten ihre Umwelt zu erforschen. ich meine jetzt nicht, Frühenglisch und so Kram.
Ich wohne in einem Block wo alles mind. 1 Elternteil "StudierteMenschen" sind. Diese Kinder machen Ausflüge, Wanderungen, sie geneh in vereine und dürfen zuhause expiremntieren , tüfteln, spielen, lesen, und erkunden.
Diese Dinge machen intelligent, und vielleicht achten gut gebildete Menschen eher darauf, ihren Kindern die Möglichkeit dazu zu geben.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
kaye dann hab ich eindeutig den falschen beruf gelernt... ich brauche zuviel flow, merkfähigkeit und flexibilität in meinem job...

jä nu, nix mehr zu machen..

have a nice day
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Ein klares Nein, aber sie haben sicher die besseren Chancen aufgrund der finanziellen Möglichkeiten. In der Schweiz kauft man sich Bildung! Dazu kommt, dass in der Schweiz die Anforderungen für den Besuch einer Mittelschule sehr hoch sind.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
@Holzwurn: wie meinst Du das? Ich habe nicht behauptet, dass nur akademische Berufe Intelligenz brauchen!
Im Gegenteil: ich glaube, ein ganz grosser Vorteil der Schweizerischen Berufs-Ausbildungen liegt darin, dass sehr viele sehr intelligente Leute diesen Weg gehen! Die Professoren aus dem Ausland sind ganz überrascht, wenn sie merken, dass bei uns die Laboranten etc. mindestens so klug sind wie die Studenten!
Ich meinte nur, dass für den Schulerfolg gewisse vermutlich erbliche Fähigkeiten ziemlich nützlich sind. Ich kann mir zB. Fremdwörter, Latein und so samt Schreibweise sehr rasch merken. Und ich komme mit abstrakten Formeln gut zurecht. Heisst aber nicht, dass ich deswegen klüger bin, es war einfach fürs Studium nützlich.
Weil meine Tochter damit eher Mühe hat, glaube ich, sie hat es nicht von mir geerbt... und trotz täglichem Vorlesen, wöchentlicher Bibliothek, tausenden von Büchern im Haushalt hatte sie Mühe mit dem Lesenlernen. Aber dafür hat sie trotzdem ein gutes Sprachgefühl entwickelt, und das wird ihr vermutlich dann auch mal nützen.
Klara
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.11.2007
Beiträge: 90
Oh Mann.... ;-/ !

Jetzt habe ich eine ellenlange Antwort geschrieben, drücke auf senden...und...WEG ist er, der ganze schöne Text!!!!! *grrrrrrr*

Ich schreibe morgen noch einmal....hab jetzt keine Lust mehr dazu!

ABER: Herzlichen Dank für diese tollen, anregenden Postings. Ich wünschte mir, ich könnte mich schriftlich so gut ausdrücken wie ein paar Schreiberinnen hier! Ihr habt tolle Inputs zum Nachdenken gegeben. Danke.

Vielleicht kommen ja noch mehr Gedanken zusammen?

'
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
@mercedes
sich bildung erkaufen? das stimmt doch überhaupt nicht. ich kenne genügend beispiele von kindern aus familien mit geringem einkommen die den weg der matura/studium gehen.

ansonsten unterschreib ich hier vieles. zb. das posting von KlaraM! kinder aus reinen akademikerfamilien wachsen anders auf als kinder aus reinen handwerkerfamilien (nur als beispiel). und kinder werden nun mal im elternhaus geprägt!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.03.2013 um 10:06.]

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Und wie das stimmt! In unserem Kanton zahlt man sogar Schulgeld für das Kurzzeitgymi. Langzeitgymi an Privatschule zahlst Du sowieso selber, es gibt nicht mal Stipendien, weil der Kanton diese Variante nicht ambietet. Mein Bruder war supergut in der Schule und wäre gerne aufs Gymi, meine Eltern konnten sich das schlichtweg finanziell nicht leisten. Und Nachhilfeunterricht zahlst Du auch selber, oder?