Sind Kinder von Studierten/Akademikern wirklich intelligenter?

anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
bei uns zahlt man ein schulgeld für die kanti (gymi) ab dem 10. schuljahr, ja. aber wenn es sich die eltern schlichtweg nicht leisten können gibt es entweder stipendium oder darlehen (das man erst bei eintritt ins erwerbsleben zurückzahlen muss).

alles andere ist ausrede. meins schwiegervater ist arzt, er kommt aus einer nciht sehr begüterten familie. sein vater war dorfcoiffeur und die mutter hausfrau. er hat gymi, matur, das ganze studium auch machen können. man muss nur wollen und evtl. auch einen unbequemeren weg einschlagen. aber dass man es sich nciht leisten kann ist ein witz hier in der schweiz! geh mal nach amerika studieren...


doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
mercedes, deine Aussage "in der Schweiz kauft man sich Bildung" ist eine Ohrfeige an all diejenigen, welche sich mit viel Wille, Ehrgeiz, enormem Zeitaufwand, Fleiss und Intelligenz hochgearbeitet sprich, eine gute Ausbildung später gemacht haben.

Mein Mann kommt aus armen Verhältnissen und ich aus "normaler Arbeiterfamilie".
Er war sehr gut in der Schule, wollte aber nach der Bezirksschule (Kt. AG) nicht an die Kantonsschule/Matur sondern wählte Bürojob im KV.
Später dann drei happige Schulen gemacht und am Ende das MBA.

Er ist bei weitem nicht der einzige, kenne persönlich noch zwei andere, denen es so erging.

ich gebe Dir recht, dass es reiche Leute gibt, die ihre Kinder wohl früh schon nur in privatschulen schicken etc. Aber der Normalfall ist es nicht.

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ansonsten wurden hier viele sehr tolle Antworten gegeben und ich schliesse mich manya und klara an

mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Auch mein Mann kommt aus einfache Verhältnissen und hat sich mit viel Fleiss und Intelligenz weitergebildet. ABER diese Schulen hat er alle selber finanziert. Das meine ich mit "Bildung kaufen"!!icon_eek.gif Wenn die finanziellen Voraussetzungen stimmen und die Intelligenz und der Wille vorhanden sind, kann man es weit bringen, egal von welcher Herkunft man schlussendlich stammt.


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.03.2013 um 14:21.]
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
ja herrje, wer soll es denn sonst bezahlen? etwa auch noch alles der staat?

und: die finanziellen voraussetzungen kann man sich auch schaffen.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
Ja, auch wenn die öffentlichen weiterführenden Schulen kostenlos sind, ganz so günstig ist es nicht, sein Kind eine Schule - anstelle einer Lehre - machen zu lassen.

Da kommen x Ausgaben dazu, die nicht zu vernachlässigen sind. Materialkosten, Exkursionen, etc. etc. Zudem verdient das Kind nichts, also müssen Taschengeld und alle Ausgaben auch noch bezahlt werden.

Bei Normalverdienern und wenn mehrere Kinder diesen Ausbidlungsplan einschlagen wollen, kanns ganz schön eng werden.

takitanita
Dabei seit: 04.06.2012
Beiträge: 7
@anna-stesia
Ich bin hier auch meist nur stille Mitleserin, doch möchte ich folgendes zu diesem Thema sagen:
Weiss Du was wirklich ein Witz ist? Zu glauben, Bildung hätte nicht mit Geld zu tun!
Natürlich haben Kinder von Akademiker grösse Chance ebenfalls ein Studium zu machen, auch weil die finanziellen Voraussetzungen bereits besser gegeben sind. Ob sie schlussendlich intelligenter sind oder nicht, spielt doch nicht mal eine so grosse Rolle.
Geh doch googeln mit "Chancengleichheit und Bildung", dann siehst Du, dass Du diesem Thema gute Studien existieren. Eine Chancengleichheit besteht in der "ach so tollen Schweiz" jedenfalls nicht.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Es behauptet niemand, finanzielle Mittel würden den Zugang zu höherer Bildung nicht erleichtern. Das betrifft aber nicht nur die möglichen Schulkosten, Nachhilfe oder Ähnliches. Auch Bücher, Instrumentalunterricht, Ausflüge, Ferienreisen, Freizeit, gesunde Ernährung kosten Geld. Diese tragen zu einem anregenden Umfeld bei. Aber Bildung kaufen? Nein, Bildung erarbeitet man sich. Gymnasium und Studium verlangen viel von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab, egal wie viel Geld ihre Eltern haben.
Die Unterschiede beim Schulerfolg lassen sich bereits in der Primarschule feststellen. Mit Geld hat das wenig zu tun.

Ausserdem: Nicht alle Akademiker sind wohlhabend und nicht alle Wohlhabenden sind Akademiker.

Keiner bestreitet, dass für Kinder aus einfacheren Verhältnissen der Weg steiniger ist. Geld spielt da auch eine Rolle, aber nicht die Hauptrolle. In der Schweiz ist es aber dennoch möglich, diesen Weg zu gehen, zum Glück. Richtig schwierig wird es nur für die Kinder, die von ihren Eltern nicht dabei unterstützt werden.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
um die Studie zu belegen, müsste ich jetzt das ausgeliehene Buch zurück fordern... nun gut... in den USA durchgeführt.

Kinder von Eingewanderten Asiatischen Familien erreichen mit im durchschnitt niedrigerem IQ als ihre Schulkameraden - bessere Schulabschlüsse.

Demzufolge: so meine Meinung, sollte man den Willen, die Disziplin und Motivation nicht unterschätzen.

Im übrigen ist es aus der Resilienzforschung erwiesen, dass Kinder trotz widrigen Verhältnisse.... starke, erfolgreiche Persönlichkeiten werden können.

Also - ein Teil ist die Persönlichkeit, ein Teil die Gene, ein Teil das Umfeld - der IQ - ist ein kleiner Teil davon. Im übrigen... seit Jahren, auch irgendwo in einem Buch gelesen, der IQ bewegt sich zur Mitte.... zum Durchschnitt.

lg
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
es gibt übrigends noch die möglichkeit, eine berufslehre mit der berufsmatur zu machen. dasch denn sozusagen de föifer und ds weggli...

dass nur reiche eltern den kindern eine gute ausbildung bieten können ist nicht wahr. ich kenne genügend fälle, in denen handwerksleute ihren kindern ermöglichen ein studium zu machen.

die zeiten, dass man als kind zu einer ausbildung 'gezwungen' wird sind gottseidank vorbei!

heute hat jeder jede möglichkeit, genau das zu machen was er möchte, egal wie alt er ist. der weg ist vielleicht nicht grad der kürzeste. dafür sind die erfahrungen umso wertvoller.

have a nice day
milli
Dabei seit: 28.06.2011
Beiträge: 28
Ich kann nur von mir sprechen, aber da war noch ein anderer, wichtiger Faktor ausschlaggebend: beide Elternteile haben einen Uniabschluss, alle Geschwister haben einen Uniabschluss, alle unsere Ehepartner haben einen Uniabschluss.
Wir wurden geprägt durch die Ausbildung unserer Eltern. Ein Unistudium war sozusagen der Standard, der Normalfall für uns. Ich denke nicht, dass unsere Eltern uns Steine in den Weg gelegt hätten, falls wir uns für einen anderen Bildungsweg entschieden hätten. Doch wir haben uns bei der Berufsfindung daran orientiert.
Hätten meine Eltern eine Berufslehre gemacht, gut möglich, dass ich mich ebenfalls für diesen Weg entschieden hätte.