So ein Aerger mit Französisch in der 4. Klasse

nanibu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.05.2012
Beiträge: 49
Ich habe mich ja gestern wieder so geärgert über den Französisch Unterrricht in der Schule meines Sohnes. (4.Klasse)
Jetzt haben sie eine ganze Seite Wörtli und Sätze zum lernen mit nach Hause bekommen. In einer Woche gibt es eine Prüfung.
Die Wörtli gingen ja noch, aber bei den Sätzen hat mich wirklich der Aerger gepackt. Jetzt müssen die armen Kinder Sätze auswendig lernen weil sie von Grammatik und Peronalformen der Verben keine Ahnung haben.
Dabei ist doch das Konjugieren von Verben entscheidend für die Satzbildung!
Auf Anfrage bei der Lerhperson bekam ich zur Antwort, das sei im Lehrplan der Primarschule nicht vorgesehen.

Wie ist das den bei Euch so? Macht den eine Fremdsprache lernen in dieser Form überhaupt Sinn? Wenn ich etwas anders Frage als im vorgegebenen Sätzli hat er überhaupt keine Ahnung mehr und sagt er müsse nur das Sätzli im Buch lernen.
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
ein kleinkind lernt sprechen, ohne dass ihm jemand beibringt, wie man verben konjugiert icon_wink.gif

darauf wird, soviel ich es verstanden habe, aufgebaut. man lernt erst mal kurze sätze, das konjugieren kommt dann später schon noch, keine angst icon_wink.gif

im übrigen ist die methode nicht neu. schon ich habe vor über 20 jahren so französisch und englisch gelernt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Dein Kind hat doch seit bald einem Jahr Französisch Unterricht, oder?
War es denn bisher so anders? Französisch ab der 4. ist ja sog. Frühfranzösisch, also eher Wörtli und auch ganze Sätze.
So können sie halt erst mal ganze Sätze, später kommt dann die Grammatik dazu. Ist ja bei Englisch nicht anders. Ob es nun 20 einzelne Wörter oder 4 ganze Sätze mit 5 Wörtli (die noch einen Sinn ergeben) lernt, spielt schlussendlich keine grosse Rolle.

Ich erlebe immer wieder unsinnige Dinger in der Schule bei meinen Kindern. Habe es aufgegeben, mich darüber aufzuregen. Ändern kann ich es nicht, dem Kind bringt es mehr, wenn ich es unterstütze, anstatt zu wettern.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Naja, lernen und lernen sind zweierlei.

Mein jüngerer Sohn muss jede Woche eine Buchseite Vokabeln lernen und schreiben können, die werden dann diktatmässig abgeprüft.
Darunter sind dann so sinnreiche Sätze wie "Ich mache ein Fest in der Hütte", etc.

Letztens musste er ein Telefonat auswenig lernen - mein grösserer Sohn bekam damals die Aufgabe es zu lernen, indem er mindestens 3 Freunde anruft und sie das Gespräch mit abwechselnden Rollen durchführen. Die hatten alle eine Riesenhetz und konnten es nach dem 3.Anruf perfekt.

Auswendig lernen ist überholt und ist nicht mit dem Sprechen lernen eines Kleinkindes vergleichbar. Ein Kleinkind hört jeden Tag Worte und durch ewiges Zuhören und Zuschauern assoziiert es und lernt. Ist wohl ein wenig anders als sich hinsetzen und stur Wörter reinpauken.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Jasmin_1
Dabei seit: 24.07.2004
Beiträge: 293
zum Glück ist hier nur das Englisch ab der 3. Klasse
und das Franz *bäää* ab der Oberstufe icon_wink.gif in defr Sek zum Glück nur oblig, bis ende 7 Klasse icon_smile.gif)) da freut ich mein Kind icon_wink.gif

donald
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 464
Wenn die Kinder ein Lied in einer Fremdsprache lernen, so verstehen sie meist auch nur "Bahnhof", aber die Aussprache ist häufig sehr gut. Ich finde diese neue Art zu Lernen sehr gut. Halt eben mehr "learning by doing" (schreibt man das so?). Sind wir in einem anderen Sprachgebiet, so lernen wir ja auch so und nicht mit Verben konjugieren.

@ Jasmin
Hoffentlich färbt deine Einstellung betreffend Fremdsprachen in der Schule nicht zu sehr auf dein Kind ab.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
NS65
Dabei seit: 27.11.2006
Beiträge: 245
Wir haben hier ab der 3. Kl. Frühfranz und ab der 5. Kl. Frühenglisch!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 12.06.2012 um 11:11.]
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
"NS65" schrieb:

Wir haben hier ab der 3. Kl. Frühfranz und ab der 5. Kl. Frühenglisch!

Super! Das würde ich auch begrüssen! Allerdings zuerst englisch und ab der 5. Franz.
Hier ist ab 3. englisch und franz ab 6.
Jasmin_1
Dabei seit: 24.07.2004
Beiträge: 293
"donald" schrieb:


@ Jasmin
Hoffentlich färbt deine Einstellung betreffend Fremdsprachen in der Schule nicht zu sehr auf dein Kind ab.


ENGLISCH haben sie alle gerne icon_lol.gif

hab ja geschrieben dass es mein Kind freut..ich musste 4 Jahre Franz lernen, gebracht hat es mir nix...ausser einen echt tollen 4 Wochen Kurs in Südfrankreich icon_smile.gif)) Hab vieles gelernt, aber nicht wirklich die Sprache icon_cool.gif
find es eine tolle Sprache zum zuhören, aber selber klingt es als D-CH halt so bekloppt wie wenn dir meinen Hochdeutsch reden zu müssen icon_redface.gif

weisst du, es geht nicht allen Kindern ring, eine Sprache zu lernen, wenn es in deutsch auch Mühe haticon_evil.gif

Bin einfach froh, ist es hier so....

wundere mich wie viel die westschweizer an deutsch verstehen und lernen WOLLEN banghead.gif nämlich nichts...icon_rolleyes.gif

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 12.06.2012 um 11:50.]
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Jasmin_1: Deine Haltung ist schon nicht sehr "weltoffen", wenn ich das so sagen darf. Und betreffend Westschweizer, hier in der Westschweiz lernen die Kinder ab der 3. Primar deutsch, aber eben schriftdeutsch. Die Kommunikation mit manchen Deutschschweizern ist dann halt auch nicht einfach, wenn der Deutschschweizer nur Dialekt redet.

Also klar ausgedrückt, wenn ein Deutschschweizer und ein Welscher miteinander reden möchten gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Sie sprechen hochdeutsch, dann haben beide irgendwie das Gefühl, sie müssten eine Fremdsprache sprechen.

2. Sie sprechen französisch, dann hat nur einer dieses Gefühl.

Vielleicht ist dies ein Grund, warum in solchen Fällen öfter französisch als hochdeutsch gesprochen wird??!!

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