So ein Aerger mit Französisch in der 4. Klasse

GabrielaA
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@paxxie: War mehr im Lustigen gemeint, den Beweis für den Röstigraben gefunden zu haben. Fands nur intressant, dass der Typ mit mir nur Franz. gesprochen hat, und ein paar Tage später konnte er wenige km weiter vorne Deutsch sprechen.

Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
nur mal so eine zwischenfrage... kleinkinder lernen eine sprache rein intuitiv akustisch.... zweckorientiert.

- ich finde.... oder besser gesagt bei uns ist es so.... stur zusammenhanglose wörter auswendig lernen.... sinnlos.

- gut, das aus meiner sicht... ein linguistischer chaot...icon_redface.gif

- sollte die wichtigkeit primär auf das sich verständigen - (gefühl für die sprache) und sekundär auf das "richtige" schreiben aufgeteilt sein??

ich kann in 5 sprachen kommunizieren (mündlich) verstehe portugisich und spanisch.... doch keine einzige kann ich fehlerfrei schreiben (??!)

nur so eine frage von jemanden.... der "diktate" in der schule "gehasst" hat... an die sprachgewandten... 😉

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 14.06.2012 um 09:33.]

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Gelöschter Benutzer
@Smile79

Kleinkinder erlernen eine Sprache situativ. Erstens geht das ab einem bestimmten Alter nicht mehr und zweitens müsste die Situation sehr regelmässig und natürlich sein, um wirklich zu funktionieren. Also fällt diese Option weg.

Zum Ziel vom Fremdsprachenerwerb: Die Fähigkeit, sich in den Ferien zu verständigen, mag für dich das höchste Ziel sein. Grundsätzlich geht es aber um Effizienz bei der Verständigung. Je besser ein Text geschrieben ist (oder natürlich auch gesprochen), desto verständlicher wird er für das Gegenüber. Je mehr Fehler, desto anstrengender, weil die Fehler irritieren, vom Inhalt ablenken und den Empfänger unnötige Energie kosten. Das gilt für die Muttersprache genauso wie für Fremdsprachen.

Rechtschreibung aus dem Lehrplan streichen? Scherzkeks! icon_rolleyes.gif Es gibt doch bei jedem Schulbereich Kinder, die Mühe bekunden. Da müsste man wohl die Schule insgesamt abschaffen. In meinen Augen dürfte Rechtschreibung bzw. Schreiben überhaupt eher mehr Platz einnehmen.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
nein. nicht die rechtschreibung streichen.
- die freude an der sprache nicht nehmen?

na ja, die behauptung, dass man als kleinkind anders lernt und später nicht mehr so vorgeht, klingt für mich nicht logisch. das gehirn entwickelt sich... logischer, auf den bestehenden verknüpfungen aufzubauen und neue, auf diese aufzubauen... als von null anzufangen ??

für einige mag es logisch sein, schritt für schritt und auf der basis von regeln, die auch ausnahmen haben, eine fremdsprache zu lernen. für andere eben nicht.

jeder empfindet es anders.... doch für mein empfinden, sind 3 sprachen in den ersten primarschuljahren "übertrieben".... ich bin ja drei-sprachig aufgewachsen.... zuerst mal die "muttersprache" sattelfest... und dann weitere sprachen dazu.... p.s. deutsch habe ich als fremdsprache gelernt.

ich weiss, dass es für mein gegenüber schwierig ist, mir zu folgen.... würde ich alles "unübersetzt", was mir durch den kopf an bilder/gedanken rumschwirrt "raus lassen".... sehen mich alle so icon_eek.gif ... anicon_confused.gif (ist eben mein problem...banghead.gif... icon_redface.gif

p.s. ich "brauche" meine sprachen nicht nur im urlaub... mein freundeskreis ist multikulturell... *gg* - nit nu dütsch-schwiiz..😉



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 14.06.2012 um 11:33.]

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Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"Smile79" schrieb:

na ja, die behauptung, dass man als kleinkind anders lernt und später nicht mehr so vorgeht, klingt für mich nicht logisch. das gehirn entwickelt sich... logischer, auf den bestehenden verknüpfungen aufzubauen und neue, auf diese aufzubauen... als von null anzufangen ??


Es ist vor allem auch so, wir nicht alle gleich lernen, und das hat nichts mit dem Alter zu tun

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@smile79: Ich habe auch in meinem Bekanntenkreis Freunde, die Franz. oder Englisch (Amerikanisch) sprechen. Nur "leider" sprechen die alle mit uns Deutsch. Dem Amerikaner habe ich mal vorgeschlagen, dass wir uns nur auf Englisch unterhalten. Hat genau 1 Abend funktioniert. Ist halt blöd für jene, die dabei sind und diese Sprache nicht verstehen. Bei beiden ist es so, dass sie seit Jahren Deutsch sprechen, auch in der Familie. Somit ist es etwas komisch, wenn ich mit ihnen "anders" spreche.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich habe mich.... (ich weiss ist mein persönliches problem)... einfach darüber genervt... dass ich die sprache gut verstehe, gut interpretieren kann.... mich mündlich gut unterhalten kann....

.... aber durch die liederliche rechtschreibung schlechte noten bekommen habe.... jeden text (könnte man theoretisch) mit duden korriegieren, wenn es sein muss... doch kein duden kann den wortschatz und das verständnis ersetzen.

alle sprachen konnte ich "retten" durch das mündliche und textverständnis.

und ich glaube, es gibt nicht wenige kinder, denen es gleich geht.... die kunst liegt dann darin, dass sie den spass an der neuen sprache nicht verlieren...

ist nur meine meinung, sprache wird gelebt... haucht man dieser durch stricktes vokabeln lernen das lebendige raus... wird es stumpf.

aber nur meine meinung.... ev. assoziere ich meine schwierigkeiten auf alle und liege im grossen und ganzen auch ganz falsch. man soll ja nicht verallgemeinern.

lg
donald
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 464
@ smile 79

"Daumen hoch" für deinen Beitrag vorhin. Darum finde ich das neue Lehrmittel "Mille feuilles" für die 3. Klässler genial. Sie sprechen, singen, erfinden Wörter die französisch tönen, spielen und ab und zu lesen sie auch. Und sie haben vorallem Spass daran.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
host
Dabei seit: 10.08.2012
Beiträge: 7
Leider glauben immer noch viele Leute, dass Wörtchenlernen und Grammatikregeln auswendig lernen der einzigste icon_smile.gif Weg zum Sprachenerwerb ist. Eine einfache Frage: Hat jemand von Euch die Muttersprache gelernt, indem er/sie Wörtchen gebüffelt und Grammatikregeln gelernt hat?
Also: Lernen sollte vor allem mal spielerisch sein (besonders beim Sprachenlernen). Dann sollten die Texte möglichst oft und mit guter Aussprache gehört werden (meist ist zum Lehrmittel auch eine Audio-CD erhältlich). Und vor allem müsste vorher einmal jedes Wort verstanden worden sein. Dann gilt es, das gehörte anzuwenden. Das heisst: Dialoge gemeinsam entwickeln und einüben. Fragen stellen. Ratespiele zum Thema machen. Wörtchen raten. Bilder benennen und etwas dazu erklären. Lesen. Schreiben .... und ganz zum Schluss darf man sich auch noch mit der Grammatik befassen, damit der Schüler/die Schülerin versteht, warum eine Endung 'so' oder 'anders' ist. Dann läuft Sprachenlernen viel erfolgreicher - und vor allem Stressfrei ab.
Was sich nicht verhindern lässt ist, dass in der Schule (Prüfungen) eben doch wieder auswendig gelernte Wörtchen abgefragt werden (weil einfach zu kontrollieren). Und Grammatikregeln prüfen ist ein bisschen, wie wenn Sie Ihr Kind vor dem Radfahren abfragen, wie denn nun die Geschwindigkeit und der Neigungswinkel des Fahrrades zu sein hat, wenn Ihr Kind um die Hausecke fährt und welche Trtittzahl dazu notwendig ist.
Also: Wenn Sie sich über die völlig veraltete "Methode" des Wörtchenlernens und Grammatikregeln ärgern, dann haben Sie grundsätzlich recht. Es wäre heute nicht mehr nötig! In der Unterstufe schon gar nicht. Es ginge einfacher und besser. Und die Kinder hätten erst noch Spass dabei. ((( siehe oben )))
nénufar
Dabei seit: 20.01.2010
Beiträge: 57
Ich finde die Methode auch Aergerlich. Seit Jahren schau ich zu und kann nicht verstehen dass man die Kinder damit konfrontiert und wunderst sich wieso diese schöne Sprache so verhasst ist. Meine älteste Tochter sagte erst seit sie ein Jahr in der Französische Schweiz war beherrscht sie die Sprache. Ich denke diese Methode ist Altmodisch und überhollt. Ich vergleiche sie mit meiner Schulzeit in Frankreich und darf sagen diese Methode sollte eindeutig geändert werden banghead.gif
Wir haben Fremdsprachen ganz anders gelernt. Sie wurde mit einer Geschichte dahergebracht. Zb. errinere ich mich im englische von der Geschichte des Kartoffelkäffers. The colorado beetle (Leptinotarsa decemlineata) sogar der Latainische Begriff ist mir geblieben. Man kann eine Sprache so oder so den Menschen beibringen: auf angenehmer Art oder auf einer schwer verdauliche Art. 😢 Eine Sprache muss ein einen Rahmen eingebettet werden. Sie muss die Kinder begeistern und sich sollten sich daran erfreuen.