Sport oder Schule?

Lorine1
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.03.2007
Beiträge: 34
Eigentlich tendiere ich gefühlsmässig auch eher dazu, die Schule zu wählen und den Sport nebenbei zu betreiben. Unser Sohn sieht dies nicht ganz so.

Ob er den Gymistoff neben dem Sport ohne Weiteres schafft, kann ich nicht sagen. Wir haben noch keine Gymierfahrung; in der Schule macht er es bis jetzt sehr locker, aber Gymi ist schon eine andere Sache.

Ich frage mich einfach, ob man die Chance, das Gymi zu besuchen, einfach so "vergeuden" kann; ob es im Sport klappt ist ja bei Weitem nicht sicher, ausserdem, wird er ja sowieso nebenher arbeiten müssen; mit Unihockey lässt sich kaum Geld verdienen; nicht so wie im Fussball/Eishockey.

Ich frage mich, wer letztendlich die Entscheidung zu treffen hat. Wir oder unser Sohn bzw. kann ein knapp 12jähriger eine so weitgreifende Entscheiudng erfassen und fällen?
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Wie gross ist die Chance, dass er später seinen Lebensunterhalt mit Sport verdienen kann? und zwar auf dem Niveau, das er sich gewohnt ist? Rein genetisch betrachtet... ist er Sohn von Didier Cuche und Maria Walliser? dann kann man sich das überlegen...
Sorry, ich kann diese Diskussion nicht mehr hören, führe sie schon im Bekanntenkreis. Es ist einfach nicht sinnvoll, Sport einen so grossen Stellenwert einzuräumen. Leistungssport wohlverstanden, nicht Breitensport. Was wenn der gute Kerl stürzt und das Bein kompliziert gebrochen ist? Karriere ade, dumm dann, wenn die Ausbildung nicht stimmt.
Regula
Lorine1
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.03.2007
Beiträge: 34
@regula_ch
Weiss jetzt nicht genau, was Unihockey mit Didier Cuche und Maria Walliser zu tun haben soll.

Genau diese Überlegungen mache ich mir auch, dass eben eine gute Ausbildung wichtig ist; da sind wir uns auch mit unserem Sohn einig. Die Frage stellt sich, ob er aber trotzdem die Chance bekommen soll, noch einige Jahre länger intensiv zu trainieren; weil es ihm auch grossen Spass macht. Oder ob wir ihn während der nächsten 6 Jahre "zwingen", mit dem Sport zu reduzieren, wenn es mit der Schule knapp wird.
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Es gibt an Gymnasien wirklich viele Kinder die auf wirklich hohem Niveau trainieren oder ein Instrument spielen, an internationalen Wettkämpfen teilnehmen usw. Gymnasien sind bei guter Schulleistung auch durchaus bereit talentierten Schülern entgegenzukommen bei zeitintensiven Freizeitbeschäftigungen.

Für Unihockey eine Sportsek wenn ein Gymi möglich wäre, da würde ich mit meinem Kind nicht mal drüber diskutieren, so hart es tönt.
Sportschule versus reguläre Schule auf gleicher Stufe, da würde ich wohl im genannten Fall der Sportschule den Vorzug geben.
coretto
Dabei seit: 22.02.2008
Beiträge: 53
bedenke einfach eines - es ist noch lange nicht gesagt, dass wenn er sportlich reduziert, die schulischen leistungen besser werden. viel mehr braucht er den sport auch als ausgleich

ich weiss wovon ich spreche - meine girls sind aktiv in einer randsportart aller randsportarten und haben schon em-medaillen - schulisch sind sie nicht immer top - aber der sport gibt ihnen viel mehr. und diese erfahrung bringt sie mindestens soweit wie der schulische erfolg.

im leben zählen nicht nur noten und schulen... es kommt auf viel mehr an!

jeder tag ohne lachen, ist ein verlorener tag
Gelöschter Benutzer
Wenn Dein Sohn in die Sportsek will, würde ich an Deiner Stelle ihn voll darin unterstützen.

Wenn es mit dem Sport nicht klappen sollte, gibt es immer noch andere schulische Wege, doch die Chance mit dem Sport, die hat er nur einmal.
Gelöschter Benutzer
*jeruschamitunterschreib*

Und wenn's kein Sportgymnasium gibt in eurem Kanton, sind die Gymis bestimmt flexibel. Er wird ja nicht der einzige Leistungssportler sein.

Ich verstehe den Cuche und Walliser-Vergleich von regula_ch so, dass manche Eltern so viel in die Sportkarriere ihrer Kinder investieren (insbesondere Hoffnung), und dabei vergessen, mal in den Spiegel zu schauen und sich einfach mal zu überlegen, ob das Kind wirklich die Voraussetzung hat für eine Sportkarriere. Man kann durchaus auch Leistungssport betreiben, ohne eine Berufskarriere damit anzustreben, aber dann stellt sich die Frage Schule oder Sport eben nicht. Deshalb Schule! Und wenn's für den Sport auch noch reicht, umso besser. Ausnahmen (= wirkliche Riesen-Talente) bestätigen die Regel. Sport ist für die allermeisten ein Ausgleich, eine Freizeitbeschäftigung, und das sollte man nicht vergessen.
Gelöschter Benutzer
@Lorine

Wie hoch ist denn der wöchentliche Trainingsaufwand im Alter von 13 - 15 Jahren ungefähr? Da sind die Unterschiede ja dann doch sehr gross.
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
Bei uns ist es nach der Sportsek. auch noch möglich an die Kanti zugehen.
Hast du dies schon mal abgeklärt?
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
"Ich frage mich, wer letztendlich die Entscheidung zu treffen hat. Wir oder unser Sohn bzw. kann ein knapp 12jähriger eine so weitgreifende Entscheiudng erfassen und fällen?"
ich würde unserem sohn mögliche zukunftsszenarien und konsequenzen beider wege aufzeigen, helfen, pro und kontra aufzulisten und abzuwägen. ich würde auch mit meiner meinung nicht hinter dem berg halten. die entscheidung würde aber letztendlich bei meinem sohn liegen. (so haben wir es auch gemacht, als es ums überspringen einer klasse ging.)

@jeruscha
"Für Unihockey eine Sportsek wenn ein Gymi möglich wäre, da würde ich mit meinem Kind nicht mal drüber diskutieren, so hart es tönt."
wie zwingt man ein kind, ins gymi zu gehen? die frage tönt provokativ, ich meine sie aber ernst. das kind sitzt doch sowieso am längeren hebel und ist ganz schnell wieder draussen, wenn es sich verweigert.