Sport oder Schule?

regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
@Lorine1:
"Weiss jetzt nicht genau, was Unihockey mit Didier Cuche und Maria Walliser zu tun haben soll. "

Es ging mir um die genetischen Anlagen Deines Kindes. Tatsache ist doch, dass aus zwei extrem unsportlichen Eltern kaum je ein Supertalent entsteht. Ist die Abstammung hingegen "sportlich", besteht immerhin eine Chance. Und jajaja, ich weiss, es gibt Ausnahmen.

Regula
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Mein jüngerer Halbbruder (17) ist Leadsänger und Gitarrist einer Rockband. und hat die Musik-Sek besucht. Jetzt macht er eine Lehre als Informatiker mit gleichzeitiger Berufsmatur. Er war sehr gut in der Schule aber langsam, ich weiss nicht, ob es für das Gymnasium gereicht hätte.

Ich fand den Entscheid, meinen Bruder musikalisch so sehr zu fördern, sehr mutig von meinem Vater und seiner Frau. Aber eigentlich haben sie recht, wenn ein Kind so talentiert, interessiert und fleissig ist, und die schulischen Leistungen bleiben gut, warum sollte man ihn dann nicht da fördern, wo seine Talente liegen?

Für mich wäre die Bedingung, dass mein Kind wirklich will, und dass es fleissig an seinem Traum arbeitet.

Alles Gute!
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
@montag

würde das Kind den Misserfolg am Gymi quasi herbeiführen, käme es als Belohnung nicht in die Sportsek, sondern in die Sek. Das würde ich vorgängig kommunizieren.

Letztendlich klingt meine Ansicht brutal, aber da ich selber im Gymi miterlebt habe, was da Sportkarrieretechnisch drinliegt, und es bei den Mitschülern meiner Kinder nun erneut erlebe, weiss ich, dass beides zusammen durchaus erfolgversprechend ist.
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Steht nur ein Gymnasium zur Auswahl? Ich würde mal die Möglichkeiten abklären. Sehr viele Gymnasien bieten spezielle Möglichkeiten. Unser Sohn hatte die Wahl zwischen 6 Gymnasien! Er macht aber nicht Sportgymi. In seinem Gymnasium z.B. werden individuelle Lösungen getroffen mit Sportschülern (je nach Sportart, Trainingsaufwand usw.). In seiner Klasse z.B. ist ein Schüler aus dem Wallis, welcher in Bern Eishockey trainiert und einen speziellen Stundenplan hat, d.h. er ist von manchen Stunden/Fächern dispensiert. Je nachdem dauert das Gymi halt dann 5 statt 4 Jahre.

Bei uns haben die Gymnasien jeweils im Herbst Tag der offenen Tür und spezielle Infoveranstaltungen. Wann wäre denn der Übertritt? Natürlich kann man sich auch so informieren gehen.

Für mich hätte die Schule klar Vorrang, aber ich würde schon versuchen, eine gute Lösung für deinen Sohn zu finden. ER muss das wollen, was er macht!

Es hat übrigens auch neben der Schule noch Platz für Sport. Unser Sohn trainiert trotz vollem Stundenplan (er kommt 3 x die Woche erst um 18.15 Uhr von der Schule nach Hause) 2 x Karate und besucht die Musikschule.
Sca
Dabei seit: 02.07.2005
Beiträge: 240
Mmh, wir wissen immer noch nicht aus welcher Gegend ihr kommt. Es ist also so, dass er beide Schulen besuchen könnte und er nicht mehr an Aufnahmeprüfungen oder so gehen müsste?

In Zürich habe ich schon verschiedentlich erlebt, dass Kinder sich an der Sportsek und für die Gymiprüfung angemeldet haben und den Entscheid -falls es dann einen gibt - auf später verlegt haben.
Ansonsten kommt es halt schon sehr auf den Trainingsaufwand an. Mein Sohn hat einige Gymischüler bei sich im Kader und die können das recht gut organisieren, man merkt aber schon starke Unterschiede in den verschiedenen Gymnasien. Das eine sind die Stundenpläne, dann ob sie z.B. frei bekommen vor/für einem Wettkampf. Da gibt es aber schon Riesenunterschiede in den Primarschulen, die einen kriegen problemlos Stundenbefreiungen oder Freitage für das Trainingslager, andere lehnen dies völlig ab.

Ich persönlich bin froh, dass mein Sohn in einer Sportart ist welche selten längerfristig als Profi ausgeübt wird, so ist absolut klar, dass die schulische/berufliche Ausbildung einen wichtigen Stellenwert hat. Wenn mein Kind Eishockeyprofi werden möchte und denkt, dass es keine weitere Ausbildung braucht weil man davon super leben fände ich das schon viel schwieriger........
Allerdings war bei meinem Kind auch der Eintritt ins Langzeitgymi noch nie ein Thema. Bei ihm ist klar, dass er in die Sek geht, in welche auch immer.... Sport oder 'normale'.
Gelöschter Benutzer
Lorine hat uns die Hauptfragen noch nicht beantwortet.

1. Möglichkeit Sportsek und anschl. Kurzzeitgymi (das gibt es doch überall, meiner Meinung nach), denn dann stellt sich die Frage ja gar nicht, weil die Schule ja nicht leidet.
2. Tatsächlicher Trainingsaufwand. Der variiert ja dann doch ziemlich von Sportart zu Sportart, deshalb kann man nicht einfach sagen: Klar, das geht auch mit dem normalen Gymi. Ich kenne eine 16-jährige Sportlerin, die einen wöchentlichen Trainingsaufwand von 20 - 25 Std. hat, Wettkämpfe nicht mitgerechnet. Und diese Trainingsstunden lassen sich nicht einfach auf den Abend schieben, denn da wollen auch noch andere trainieren. Das geht nicht mit einem normalen Gymi, wenn dann überhaupt mit einem Sportgymi. Oder einfach mal für ein paar Jahre alles auf den Sport setzen. Das würde ich aber nur machen, wenn die Leistung WIRKLICH stimmt, wenn es sich wirklich um einen aussergewöhnlichen Sportler, um ein grosses Talent handelt, wenn alles drumherum stimmt. Sowas entscheidet man ja aber nicht mit 11 Jahren.
conny3
Dabei seit: 30.04.2006
Beiträge: 151
Gehe ich recht in der Annahme, dass es die Sportsek im Thurgau ist? Er könnte ja nach zwei Jahren Sek in die Kanti wechseln. Aber ob er das auch machen würde, wenn er sonst mit seinen Unihockeykollegen zusammen sein kann? Wohl eher nicht.

Wenn er das Gymi macht kann er gleichzeitig auch Unihockey trainieren, der Aufwand ist nicht so hoch wie bei Eishockeypspielern, Kunstturnern o.ä. und der Club kann ihn fördern und rascher Grossfeld spielen lassen. Wichtig ist, dass er starke Mitspieler und starke Gegner hat.

Dass Problem mit der Sportkanti ist, dass Unihockey ein Mannschaftssport ist und die Trainings abends stattfinden.

Trainiert er heute in seiner Altersklasse oder spielt er auch bei den älteren mit? Ist er in einem grösseren Club, der die Junioren fördern kann? Leider ist Unihockey nach wie vor eine Randsportart.

@regula_ch: mit Unihockey verdient man kein Geld. Davon kann man nicht leben. Die Verletzungsgefahr ist hoch, da es eine sehr dynamische, schnelle Sportart ist.
twochild
Dabei seit: 15.06.2009
Beiträge: 23
Unihockey ist eine Sportart die man auch neben der Schule / Arbeit machen kann. Ich spreche da aus Erfahrung, denn mein Mann hat immer 100 % gearbeitet und auf hohem Niveau (Nati A) Unihockey gespielt. Klar ist schon ein paar Jahre her aber wir sind immer noch sehr mit diesem Sport verbunden, dass wir wissen, dass man mit Unihockey in der Schweiz kein grosses Geld verdienen kann, also immer nebenher arbeiten muss (wird sich wohl auch in den nächsten paar Jahren nicht ändern). Somit würde ich voll auf Schule setzten damit die besten Voraussetzungen für den Beruf geschaffen sind. Wie schon erwähnt wurden sind die Trainings sicher alle abends oder am Samstag somit funktionierts neben der normalen Schule. Klar andere Freizeit ausser Unihockey hat man dann sicher nicht mehr. Aber wenn man diesen Sport unbedingt will ist das einem egal und man verzichtet gerne. Ich würde als Eltern die Entscheidung treffen. Gerade bei Unihockey finde ich den Entscheid klar, da es eine Randsportart ist (wird nie auf Niveau Eishockey und Fussball kommen).
Lorine1
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.03.2007
Beiträge: 34
Merci für all eure Postings. Grundsätzlich sind wir auch der Meinung, dass die Schule bzw. eine Ausbildung Vorrang hat. Ein Sportgymi gibt es hier nicht; ein Kurzzeitgymi wäre möglich.

Vom Trainingsaufwand her, ist dies natürlich unterschiedlich, je nachdem was man individuell für Aufwand betreibt. Die Vereinstrainings sind am Abend, allerdings gibt es natürlich Möglichkeiten, verschiedene Einheiten untertags zu machen (v.a. Kraft, Ausdauer etc.).

Wir sind grundsätzlich auch der Auffassung, dass sich mit Unihockey kein Lebensunterhalt verdienen lässt und er darum sowieso - auch wenn er den Sport auf höchster Ebene weiterbetreiben sollte - nicht darum herumkommen wird, nebenbei zu einem grossen Prozentsatz zu arbeiten. Von daher mächt es wohl eher Sinn, wenn er sich gleich daran gewöhnt, Training und Schule bzw. Arbeit unter einen Hut zu bringen. Dies unsere Überlegungen kontra Sportsek.

Pro Sportsek würde sprechen, dass er einfach noch drei Jahre länge Zeit hätte, intensiv Sport zu betreiben und doch noch etwas Luft zu haben, um allenfalls auch mal Kollegen zu treffen etc. Wenn wir die Entscheidung Sek oder Sportsek fällen müssten, wäre dies klar.
Gelöschter Benutzer
Aha, die Frage wird schon konkreter, also können wir auch konkreter antworten. Die Entscheidung heisst:
A) Sportsek und anschliessend Kurzzeit-Gymi
oder
B) Langzeitgymi?

Die Leistungs-Sportler-Kinder, die ich kenne, haben sich klar und ohne Zögern für die Variante A entschieden. Es ist gut möglich, dass wir auch auf diesen Entscheid hinsteuern (erst in 1 1/2 Jahren), und ich würde auch Variante A wählen, ausser natürlich das Kind will B). Weil bei uns das Gymi über eine Prüfung geht, würde ich das Kind an die Prüfung schicken, für den Fall, dass es nicht an der Sport-Sek aufgenommen wird. Denn das ist nicht von vornherein klar, auch wenn es die Bedingungen erfüllt. Da spielen diverse Faktoren eine Rolle.