Sprachaufenthalt, Englisch, für Jugendliche

Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Du musst dir einfach bewusst sein, dass Gastfamilie nicht = betreut oder integriert (Familienanschluss) bedeutet, das ist nämlich oft nicht so. Das Einzige was eine Gastfamilie wirklich muss, ist ein Zimmer und das Essen zur Verfügung stellen. Die Gastfamilien machen das in der Regel nicht aus Goodwill sondern um das Einkommen aufzubessern.

Betreute Campusse (keine Ahnung, ob Mehrzahl so richtig ist?) finde ich viel besser für Kinder. Da sind sie wirklich rund um die Uhr unter Kontrolle.

Und betreffend Alter sage ich jetzt mal nichts.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 20.01.2014 um 17:47.]
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Ja Katinka, vollkommen richtig. In England sind die Sprachschüler ein willkommenes Einkommen.
Ich war mit 20J. in Pool, ist im Süden England, wunderschön mit Meer. Ich hatte noch einigermassen Glück mit meiner Gastfamilie. Der Gastvater hat von Zuhause aus gearbeitet und war Ansprechpartner. Es gab dann dafür Eheprobleme, weil die Gastmutter, den ganzen Tag auswärts war und meinte ich "geniesse" den Tag mit ihrem Mann!!!
Meine Freundin hatte aber Pech, wirklich Pech. Hilfe bekam sie keine! Sie war aber auch schon 20J. und hat sich selber eine neue Gastmutter gesucht.
Dies können Kinder noch nicht!

Geniesse dein Leben jeden Tag
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
cucuseli: Eben diese Erfahrung haben ich, mein Mann und einige die ich kenne in London gemacht. Niemand, aber auch wirklich niemand hatte wirklich Familienanschluss. Das heisst nicht, dass die Leute nicht nett waren, aber für sie war es wirklich nur eine zusätzliche Einnahmenquelle. Es ist zwar schon einige/viele Jahre her, aber viel wird sich nicht geändert haben.

Bei einem Schüleraustausch ist es wohl anders, da möchte man sich wirklich auf die andere Nation einlassen und oft ist der Schüleraustausch ja auch gegenseitig und man zeigt dem Fremden Land und Leute und nimmt ihn voll und ganz in die Familie auf.
Zoralea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.01.2014
Beiträge: 10
Also was ich nun wiklich nicht will ist mich in irgendeiner Weise rechtfertigen zu müssenicon_eek.gif. Gerne bin ich aber bereit, falls dies wirklich von Interesse ist, etwas über die Hintergründe zu erzählen.
Bei uns im Kanton haben die Kinder bereits ab der 3ten Klasse Englisch. Das heisst, mein Sohn hatte nun 4 Jahre Englisch und die Tochter schon 6 Jahre. Meine Tochter kommt ins 3 Gymijahr, Schwerpunktfach Englisch. Da wird ein solcher Aufenthalt explizit empfohlen. Englisch ist schon im ersten Gymijahr auf einem hohen Niveau, deshalb nur von Vorteil, wenn mein Sohn 2 Wochen von einem Intensive-Sprachkurs profitieren kann.
Meine Kinder können mich jederzeit anrufen, falls sie in einem Kellerloch mit Kackerlacken und mit bösen Gasteltern landen sitze ich schon im nächsten Flieger. Aber mit dem rechne ich nicht. Sonst hätten alle Schulen einen dermassen schlechten Ruf, dass es diese Angebote gar nicht geben würde.
Inzwischen habe ich aus privaten Kreisen ganz viele positive Rückmeldungen von Gastfamilien bekommen. Freundlich und herzlich. Ich erwarte keine Rundumbetreuung vor Ort. Sie sind bis am späten Nachmittag in der Schule. Danach hoffe ich, dass sie etwas zu Essen bekommenicon_lol.gif und ein Dach über den Kopf. Falls das Essen ungeniessbar ist, werden sie es auch 2 Wochen überleben...
Ausserdem lernen sie in den zwei Woche Probleme selber zu lösen und sich durchzusetzen. Was sie eigentlich jetzt schon gut können. Wir leben in einer Stadt und sie verlassen (selbständig mit ÖV seit der 1. Klasse) am Morgen das Haus und kommen am Abend wieder nach Hause. Passieren kann überall auf der Welt etwas.

Für meine Tochter ist es eine gute Vorbereitung für nächstes Jahr. Sie geht nach Japan ans Welt-Pfadilager 2015.....

Zu guter letzt, früher war früher und wir Leben im jetzt.
silvi
Dabei seit: 13.08.2009
Beiträge: 95
Ein England-Aufenthalt ist toll. Ich möchte nur etwas zu bedenken geben. Wie kommen die Kinder dorthin? Reisen sie alleine? Meistens werden die Kinder an der Bus-station von den Gasteltern abgeholt, d.h. sie müssen von London aus den richtigen Bus oder Zug finden und dann alleine einige Stunden mit dem Bus in die richtige Ortschaft fahren, evt. noch umsteigen. Sind sie dann angekommen, müssen sie ihre Gasteltern ausfindig machen. Ihnen wird einnmal der Weg in die Schule gezeigt und dann müssen sie selber zurecht kommen. Ich finde dies doch sehr schwierig für einen 12-jährigen. Es gibt ganz tolle Sommercamps für jüngere Teenager in englischsprachigen Ländern, da sind sie rundum betreut. Da wäre ich als Mutter ruhiger, da ich wüsste, das immer jemand da ist, der bei Problemen hilft.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 20.01.2014 um 21:24.]
Zoralea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.01.2014
Beiträge: 10
Danke für den Tipp Silvi. Die Kinder werden am Flughafen abgeholt und zur Gastfamilie gebracht. Mein Sohn mag das "Lagerleben" überhaupt nicht. Deshalb lieber eine Gastfamilie.
silvi
Dabei seit: 13.08.2009
Beiträge: 95
Habt ihr schon eine Agentur ausgesucht und wohin gehen sie?
Christa B
Dabei seit: 19.11.2002
Beiträge: 169
Mich interessiert das Thema auch. Suche für 17jährige Tochter(Gymi) in England eine Schule. Kann mir jemand etwas empfehlen? Danke

Mit der Aufgabe wächst die Kraft!
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Zoralea

Hier auch! Jamboree 2015! icon_biggrin.gificon_biggrin.gificon_biggrin.gif

@all

Es kommt doch auch darauf an, warum man einen Aufenthalt macht. Longbridge sehe ich als Angebot für Schüler, die ihre Englisch-Noten verbessern möchten. Eben als eine attraktive Nachhilfe-Woche, die bestimmt auch Spass macht.
Aber wie Zoralea schreibt: die Kinder haben seit der Unterstufe Englisch, im Kanton ZH sogar seit der 2. Primar. Manchmal geht es doch einfach nur darum, die Sprache auch anzuwenden. Für meinen Sohn wäre wohl das Ideale ein Sportcamp in England oder eben ein Schüleraustausch. Cucuseli schreibt zwar, ihr Sohn hätte dabei nichts gelernt, aber die Frage ist, wie man Lernen definiert und was das Ziel ist. Müssen die Kinder in den Ferien denn messbar lernen? Ja, manche vielleicht, damit sie den Anschluss schaffen, aber andere gehören zu den Besten ihrer Klasse und möchten die Sprache einfach bloss anwenden, neue Eindrücke gewinnen, etwas erleben. Ganz ehrlich: Longbridge wäre für mich keine Option, weil ich nicht denke, dass dieses Angebot (das sicher gut ist und für viele auch passt) für meine Kinder förderlich wäre. England aber schon.

Ich kenne mehrere Kinder, die im 1. oder 2. Gymi ein Sprachcamp in England besucht haben. Ein Junge war wohl dreimal in zwei Jahren da, wenn ich mich nicht täusche. Scheint ihm gefallen zu haben. icon_biggrin.gif Ich kenne niemanden, der sein Kind in einer Gastfamilie unterbrachte. Wenn ich aber die Angebote anschaue, sieht man da, dass die Programme nach Altersgruppen eingeteilt sind. Ich gehe davon aus, dass eine Gastfamilie, die ein 12 Jahre altes Kind aufnimmt, sorgfältiger ausgesucht wird als bei erwachsenen Studenten. Die Schule/der Programm-Anbieter hat ja Aufsichtspflicht und da steht auch überall 24h-Betreuung.

Es gibt auch Programme für Familien. Ist doch eine tolle Idee. Kommt für uns allerdings nicht in Frage, ausser vielleicht in Spanien.

Und zum Thema steigern: In Bezug auf was? Entfernung von Zuhause? Kosten? Entfernung: das Welschland ist nah und England auch nicht weiter als die Türkei oder Spanien, wo ja ganz viele der Kinder längst waren. Das ist für mich ein Denkmuster aus den 80ern. Und Kosten? Das kommt sehr aufs Familienbudget darauf an und lässt sich nicht vergleichen.



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 21.01.2014 um 08:02.]
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@KLaraM: Du kennst Longbridge nicht, gäll?

Da wird den ganzen Tag Englisch gesprochen. Aus meiner eigenen Erfahrung mit Sprachreisen wird in Longbridge mehr Englisch gesprochen als in England, wenn dort mehrere deutschsprechende Kinder in einer Familie sind.
Auch findet dort keine Nachhilfe statt. Die Kinder spielen, machen Sport, basteln etc. Sie bearbeiten Themen, lernen Länder kennen etc. Das alles auf Englisch, geleitet durch Studenten mit englischer Muttersprache. Diese sind angewiesen deutsch erst mal nicht zu verstehen.
Die Gesamtleitung hat eine Dozentin füt Didaktik der FH NW-Schweiz, und das spütrt man sehr, dass das Konzept von jemandem ist, der weiss, wie man lernt.

Wer nach England will, soll das machen. meine Kinder werden sicher auch mal gehen, aber sicher nicht mit 12.

So lange ist Longbridge einfach nur genial!