Strättligen - nur eine von vielen, oder warum schauen unsere Lehrer nicht hin

Gelöschter Benutzer
eva luna, ich habe dir das bereits beantwortet: nein, ich habe nur stellung bezogen auf die statements hier "die schule kann da gar nichts machen, die schule ist nicht schuld, ihr eltern seid schuld". doch, man kann etwas machen, die schule sogar recht viel, und das erst noch ohne sonderaufwand, durch beizug von fachstellen, übrigens auch zu krisenintervention. ich habe gar nichts dazu geschrieben, ob ich glaube dass das gemacht wurde oder nicht. mich stören aber solche statements wie obenerwähnt
Swiss
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 24.12.2004
Beiträge: 31
Also ich meinte nicht dass die Schule dafür zuständig ist die Kinder zu erziehen, das sicher nicht. Aber ich habe leider in meinem Umfeld immer wieder fest gestellt, dass die Lehrer viel zu lange warten bis sie eingreifen. Konsequenzen welche viel zu lasch sind, sind an der Tagesordnung. Schuld ist meiner Meinung nach das heutige Bildungssystem, welches verhaltensauffällige Kinder integriert. Früher hatte man die Kleinklassen. Heute werden diese Kinder integriert und kommen aber nicht damit zu recht dass sie keine Erfolgserlebnisse haben.
philosophia
Dabei seit: 01.02.2004
Beiträge: 232
Ich bin schon der Meinung, dass wir unseren Kindern beibringen müssen, wie man Konflikte löst. Wann in einem tätlichen Konflikt eindeutig die Grenzen überschritten sind. Da haben wir eine grosse Verantwortung. Und sicher ist der Hauptauftrag der Lehrpersonen Bildung zu vermitteln. Aber soziale Kompetenzen als Bildung ist für mich genauso wichtig, wie Mathe, deutsch, Franz etc . Nein sie ist sogar viel wichtiger!!! Heute gibt es immer mehr Einzelkinder. Individualität wird gefördert. Und auch Geschwister haben oft ganz andere Konflikte, als Schüler in der Gemeinschaft. Soziales Lernen ist vor allem in Kindergarten und Schule möglich. Dort lernen die Kinder mit anderen Kindern, mit Gleichaltrigen umzugehen. Als Eltern sind wir verpflichtet unsere Kinder in die Schule zu zwingen. Ganz gleich wie erschöpft sie sind und wie gross ihre Probleme mit den Mitschülern, mit dem Lernstoff etc sind. Dadurch hat auch die Schule eine Verantwortung unseren Kindern Sichherheit zu bieten. Will sie das nicht, müsste sie uns Eltern auch selbst überlassen, ob wir unsere Kinder in die Schule schicken wollen (wenn wir sie dort für gefährdet halten). Konfliktlösung, Gruppendynamik, Mobbing, praktische Soziologie, Ethik gehört für mich erstrangig zum Schullstoff. SchülerInnen müssen präventiv lernen wie sie als Opfer, Zuschauer reagieren können und sollen. Potentielle Täter müssen wissen, was nicht geduldet wird. Leider gibt es auch in der Arbeitswelt genug Menschen, die hier zu wenig gelernt haben. Es bringt uns nicht weiter, wenn Intelligenz und Wirtschaftstauglichkeit in der Bildung dermassen über die Menschlichkeit gestellt wird.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Wenn wir unsere eigenen Konflikte lösen und es geht uns saugut damit, dann ist die Sogwirkung enorm. Nach und nach sagt sich jeder: "So gut möcht ich es auch haben! Das probier ich auch." Als Ich-kann-Schule-Lehrer setze ich auf das klare Vorbild. Wenn wir aber selber das Gegenteil tun und anderen etwas beibringen wollen, dann lernt man an diesem Beispiel im besten Fall, sich mit Selbstbetrug durchs Leben zu schwindeln. Nicht wir müssen etwas zu den Kindern HINbringen sondern wir müssen so leben, dass sie noch zu uns HER wollen.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
habe nicht alle Beiträge gelesen,doch bin ich der Meinung dass die Erziehung der Kinder ganz klar die Pflicht der Eltern ist und nicht der Lehrperson.
In der OS im Schulhaus wo unsere Tochter zur Schule geht wird nicht lange gefackelt und diskutiert.Wird ein Kind geschlagen oder verprügelt wird der Jugenddienst der Kantonspolizei verständigt.Unsere Tochter wurde in der 5. Primar von einem 7.Klässler an den Haaren gerissen am Kopf geschlagen und mit sexistischen Angeboten angemacht.Ich habe Meldung an den Os Schulleiter gemacht,der mir zusicherte mit dem Jungen zu reden.Falls es wieder vorkäme soll ich ihn beim Jugenddienst der Kantonspolizei anzeigen. Die Gewaltbereitschaft nimmt zu und ich bin nicht bereit tatenlos zu zusehen. Solche Gewalttaten gehören in die Hände von "Profis" und nicht von Lehrpersonen.Jedenfalls wir das bei uns so gehandhabt.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.