"Tiefere" Schulbildung zugunsten des Sports. Ja oder Nein?

Gelöschter Benutzer
@EarlyCampell

Ach weisst du, Sport ist auch Lebensschule, wenn er neben der Schule betrieben wird. Es geht ja hier nicht um entweder-oder, sondern um die Gewichtung. Manchmal muss man auch realistisch sein. Die Schweiz produziert im Schnitt alle zwei Jahre einen Tennisspieler, der vom Wettkampfsport zehn, fünfzehn Jahre leben kann. Der Rest endet als Tennislehrer. Leichtathletik? Schach? Kanu? Bogen schiessen? Kunstturnen? Tolle Berufsaussichten. Das Kind muss schon mit einem ausserordentlichen Talent versehen sein, dass sich das lohnt.
Am ehesten noch Fussball und Hockey, da hat's am meisten Berufssportler. Am meisten Sinn machen die Kunst- und Sportschulen aber für die Musiker und die Tänzer; die erlernen dabei nämlich einen Beruf. Und die Musiker haben auch den allergrössten Zeitaufwand.
Maon
Dabei seit: 29.11.2006
Beiträge: 45
Für mich würde einzig und alleine zählen, was mein Kind für einen Beruf später ausüben möchte.

Brauchts dazu unbedingt die Matura?
Wenn nein, reicht der Sekundarabschluss.

Und "hocharbeiten" kann man sich dann auch noch, dank Berufsmatura und anschliessend Fachhochschule oder Passerelle und dann an der Uni studieren...
Grizzley
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.11.2011
Beiträge: 3
@alle
Ich komme erst jetzt dazu, all eure Postings zu lesen.

Um es vorweg zu nehmen: Leider betreibt unser Sohn eine Sportart, von der er nie wird leben können. Allerdings finde ich, dass man da keinen Unterschied machen darf ob nun viel oder kein Geld daraus herausspringen wird. Für uns ist die Schulbildung ganz klar wichtig, wäre es aber auch, wenn er nun ein Fussball- oder Eishockeyspieler wäre.
Es geht ja auch nicht darum, ganz auf den Sport zu setzen und die Schule fallenzulassen. Allerdings frage ich mich, kann ich ihm seinen (Lebens-)Traum verwehren nur weil er nicht lukrativ ist? Klar, Träume können sich ändern, Unfälle passieren, Leistung und Motivation können sich ändern, doch wir müssen ja von der jetzigen Situation ausgehen und ich möchte mir nie vorwerfen lassen müssen, dass wir ihn nicht genügend unterstützt hätten bzw. dass er unseretwegen auf seinen Traum habe verzichten müssen.
Er hätte die Möglichkeit - wenn er dann aufgenommen wird - im Nachbarsdorf eine Sport-Sek zu absolvieren. Für ihn ist ganz klar, dass er nicht die "normale" Sek machen möchte, dann eher Gymi (eine Aufnahmeprüfung braucht es bei uns nicht). Zwischen Gymi und Sport-Sek kann er sich aber nicht entscheiden. Es liegt also an uns, ihn da zu unterstützen. Einen Wechsel vom Gymi in die Sport-Sek ist nicht machbar, umgekehrt schon. Ab der 2. oder 3. Sport-Sek gäbe es die Möglichkeit, ein Sport-Gymi zu besuchen, allerdings weiss ich nicht, wie hart die Aufnahmekriterien sein werden bzw. wie gross die Chancen, dort auch tatsächlich aufgenommen zu werden. Er ist noch sehr jung (wurde 1 Jahr früher eingeschult) und wird in 2-3 Jahren noch keinem Regional-, geschweige denn Nationalkader angehören, da diese Auswahlen erst ab U17/U19 existieren.

Was für einen Beruf unser Sohn später mal ausüben möchte, weiss er noch nicht.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@me too
.... und wenn der sportler bereits erfolg hatte und fast schon pensioniert..... fängt der "studi" erst mal an zu arbeiten....
und so gesehen, studieren können viele.... erfolgreiche leistungsportler gibt es wenigere.... den ehrgeiz den man für sport aufbringt, wird einem auch im beruf weiterbringen - es ist anstrengender eine lehre + sport statt gymi + sport icon_eek.gif)
Gelöschter Benutzer
@Maon

Meinst du das ernst? Mit 11 Jahren soll das Kind sich für einen Beruf entscheiden und nur dann ist Gymi eine Option? Bei mir ist ganz klar so: wenn Gymi gut drin liegt von den Schulleistungen her und ein Kind motiviert, interessiert und leistungswillig ist, dann auf jeden Fall Gymi.

@Grizzley

Ist bei uns ähnlich, auch mein Sohn wurde früher eingeschult und steht dann jung vor dem Entscheid (in einem Jahr). Langzeit-Sportgymi gibt's nicht? Im Rämibühl (Zürich) gibt's das neu ab Sommer 2012. Wieviele Stunden Sport-Aufwand hat denn dein Sohn? Die Trainingskollegen von meinem Sohn sind auch im regulären Langzeit-Gymi (1. Jahr) und trainieren daneben 4 x 2 Std. pro Woche plus zweimal Kondition (je 1 Std). Dazu kommen Turniere, die oft das ganze Wochenende dauern. Offenbar funktioniert das neben dem Gymi, sogar in der Probezeit. Meine Tochter ist jetzt auch in der Probezeit im 1. Gymi und macht nebenbei Reiten, Pfadi und Klavier. Und hat noch Zeit zum Abmachen. Aber es gibt sicher auch Kinder, die mehr für die Schule tun müssen.
Gelöschter Benutzer
@smile79

"... und wenn der sportler bereits erfolg hatte und fast schon pensioniert..... "

Nur stellt sich der Erfolg längst nicht überall ein. Wieviele Kugelstösser fallen uns spontan ein? Wieviele Hürdenläufer? Wieviele Unihockeyspieler? Ich würde dem Sport nur den Vorrang geben, wenn es sich um ein Jahrzehntetalent handelt, sonst würde ich alles daran setzen, Sport und Schule zu verbinden, Fokus auf der Schule. Eigentlich nicht "würde", sondern "werde".
Sca
Dabei seit: 02.07.2005
Beiträge: 240
@holzwurm
Ja, klar die K&S Rämibühl. Aber 5 statt 4 Jahre, das ist das Kurzzeitgymi nach der Sek. Ab nächstem Schuljahr soll es aber auch ein Progymi geben.

@grizzley
Aber man kann ja nach der Sportsek auch ins normale Gymi übertreten. Emel bei uns. Die Wünsche und Prioritäten der Kinder können in dem Alter auch noch ändern. Die Aufnahmekriterien für Sportgymi sind schon hoch, kommt halt auch immer auf die Sportart drauf an, wenn es da gar kein Kader gibt wie Du schreibst. Bei meinem Sohn war für die Sportsek Regionalkaderzugehörigkeit erforderlich und für allenfalls ins Sportgymi wechseln muss er im Natikader sein.
Gelöschter Benutzer
@Grizzley

Versuche doch, mit einigen Eltern zu sprechen, die ihre Kids an eurer Sportsek haben und dir so ein Bild zu verschaffen. Auch wie es in der Realität dann mit dem Übertritt aussieht. Frag die Eltern in eurer Sportart, wie es bei ihnen läuft, wo die Problematik liegt. Frag in eurem Gymi nach, ob Dispens möglich ist. Es ist ja doch überall wieder anders.

Ausserdem, wenn du dir die Frage hier im Kanton ZH stellen würdest, Sportsek oder Gymi, müsste dann Kind auf jeden Fall an die Gymiprüfung, weil an der Sportsek erst nach der Gymiprüfung entschieden wird, wer aufgenommen wird und wer nicht.
Maon
Dabei seit: 29.11.2006
Beiträge: 45
@Me Too
Mit 11? In der obligatorischen Schulzeit gibt es bei uns nur Realschule oder Sekundarschule. Man kann allerdings die Sekundarschule mit höheren Anforderungen besuchen, entspricht wohl eurem gymnasialem Zweig.
Einstieg ins Gymnasium nach obli.Schulzeit ist bei uns nur möglich mit bestander Aufnahmeprüfung. Und spätestens in der 8./9.Klasse muss ein Kind ja Wissen ob's aufs Gymi möchte oder eine Lehre anfangen möchte...
Gelöschter Benutzer
Hier kann man nach der 6. Klasse ins Langzeitgymi eintreten oder dann nach der 2. Sek ins Kurzzeitgymi. Scheint bei Grizzly auch so zu sein. IdR treten die ganz starken Schüler ins Gymi über und sind dort auch glücklich.