"Tiefere" Schulbildung zugunsten des Sports. Ja oder Nein?

nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
In diesem Alter schon an die (Sport) Zukunft zu denken, ist eh falsch.

Wer weiss schon, ob er in 2 Jahren immer noch die gleiche Ziele verfolgt, immer noch gleich erfolgreich in seiner Sparte sein wird, immer noch mit gleichem Elan den Sport ausübt ....

Bei meinem Sohn, der die Sportschule besucht hatte, sind von der ganzen Klasse nur noch wenige (!) im Sport wirklich erfolgreich, für alle anderen ist der Sport nur noch ein Hobby.
Grizzley
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.11.2011
Beiträge: 3
@nela65
In welchem Alter hat denn dein Sohn die Sportschule begonnen? Die Kinder können ja nicht mit 18 Jahren beschliessen, dass sie nun gerne Spitzen-/Leistungssport betreiben möchten, wenn dann die Schule mal abgeschlossen ist. Klar, das Risiko, dass der Sport allenfalls plötzlich nicht mehr wichtig ist oder dass man halt ein Ziel nicht erreicht, ist da und dann muss man halt weiterschauen.
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Mein Sohn besuchte die Sportschule ab der 1. Sek, Sportgymnasium gibts bei uns nicht. Bei uns ist aber eine Kaderzugehörigkeit Pflicht.

Viele haben mit Abschluss der 3. Oberstufe sich vom intensiven Sport zurückgezogen, auch, weil sie nicht wirklich an der Spitze (teilweise auch wegen Unfälle, Sportverletzungen) waren und sich dann mehr auf das Berufsleben konzentriert.

Mein Sohn kämpft auch heute mit 18 Jahren noch mit seinen Sportverletzungen bzw. Ueberbeanspruchungen aus de Zeit der intensiven Sportjahren.

Jetzt mit 18 sind übrigens es nur noch ganz wenige im Profi Sport dabei.

Nur, er hat in all diesen intensiven Jahren ganz ganz viel gelernt fürs Leben. Es waren auf keinen Fall verlorene Jahre, auch wenn er erst danach wieder all seine Kollegen, Parties, Freizeit etc. geniessen konnte.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Ob es jemand im Sport "schafft", dass weiss man ja erst, wenn es dann soweit ist. Die ganzen Jahre, die jemand mit viel Sport verbracht hat, sind aber bestimmt keine verlorenen Jahre. Es ist eine Lebensschule! Ich kenne junge Leute, die mit Sport aufgehört haben und dank dieses Backgrounds problemlos ins Berufsleben einsteigen konnten. Sportler - auch wenn sie es nie an die Spitze geschafft haben - haben gelernt sich durchzubeissen, auf anderes (Annehmlichkeiten) zu verzichten, die freie Zeit effizient zu nutzen. Sie sind oft viel selbständiger und reifer als gleichaltrige "Nichtsportler". Uebrigens: Dario Cologna war mit 14 auch noch nicht top. Erst als er ins Gymnasium Ftan eintrat, hat er richtig angefangen zu trainieren. Und er steht jetzt ganz oben! Wichtig ist doch, dass die Jugendlichen ein Ziel vor Augen haben. Man kann auch mit 18 oder 20 noch ein Schule beginnen resp. einen Abschluss nachholen. Wenn ein Kind intensiv Sport treibt, heisst das ja nicht, dass die Schulbildung dadurch zu kurz kommt, es verschiebt sich einfach alles ein bisschen.
conny3
Dabei seit: 30.04.2006
Beiträge: 151
Kommt halt darauf an, wie viele Trainings er absolviert und wie viele Wettkämpfe anstehen. Wenn er ein vifes Kerlchen ist, kann er sich im Gymnasium so gut organisieren, dass Schule und Sport nebenher gehen. Und wenn er dabei gesund bleibt und nicht oft krank ist, ist er der Belastung auch gewachsen.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Grizzley:
Bei uns im AG ist ein Eintritt in die Sportschule immer im 2.letzten Schuljahr der obligatorischen Schulzeit. Dies in ihrer Stufe (Real, Sek oder Bez). Danach steht den Bez-Schülern allenfalls ein Übertritt in die Sportkanti an. Kanti in 5 statt 4 Jahren. Alternativ dazu eine Lehre oder Sportlehre. Aber immer vorausgesetzt, der Verein ist einverstanden und empfielt dich. Massgeblich ist die sportliche Leistung, sonst geht das nicht.

Als Alternative ist der Dispens von einzelnen Stunden in einer Regelklasse. Hier gibts viele Möglichkeiten, je nach Schule / Lehrer / Flexibilität:
Einzelne Stunden müssen nicht besucht werden, einzelne Stunden werden in einer anderen Klasse besucht, einzelne Stunden werden in einer grossen Pause nachgebüffelt, einzelne Stunden in Selbststudium daheim.

Mein Sohn hat ein Jahr in der Sportschule verbracht und ist dann an seine alte Schule zurückgekehrt und hat nun individuelle Lösungen. Fühlt sich so aber viel wohler als in der Sportschule.
Gruess Yvonne
conny3
Dabei seit: 30.04.2006
Beiträge: 151
Yvonne. Wo hat es eine Sportschule Stufe Bez im AG? Diejenige in Buchs ist nur für fix definierte Sportarten oder hat sich das geändert?
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Conny

Ich kenne auch nur diese Sportschule. Allerdings sind die Sportarten nicht ganz fix. Handball / Fussball / Schwimmen sind gegeben.
Daneben haben sie bei bedarf Tennis oder Biken. Andere Sportarten wäre allenfalls eine Anfrage wert. Müsste wohl aber vom Trainer/Verein aus kommen und direkt via BKS abgeklärt werden.

Offtopic: Manchmal fehlt mir der Austausch mit anderen Eltern mit Sportler-Kindern, geht euch das auch so?
Klar, wir haben guten Kontakt zu den Mannschaftseltern, aber wir sitzen ja alle im gleichen Booticon_smile.gif

Gruess Yvonne
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe keine Kinder, die sehr gut im Sport sind, daher frage ich:
Was für einen Bildungsweg schlugen denn die aktuellen Spitzensportler ein?
Gingen die alle erst auf die allgemeinen Schulen oder allenfalls "normale" Privatschule, bevor sie ihre sportliche Karriere starteten, also im Sinne von Schule und Sport?

Ein Verwandter von mir absolvierte die 9 Jahre Schule (Gymnasium) und besuchte anschliessend eine Sportakademy, an der er eine 4 Jährige KV Lehre mit Berufsmatura absolviert. Meines Wissens nach hat er jeden Nachmittag an der Schule Fussballtraining und zusätzlich noch privat 3x die Woche Training. Ist auch die Bedingung, dass diese Schüler alle in einem Fussballclub spielen und dort 3x die Woche trainieren.
Nanni
Dabei seit: 14.01.2003
Beiträge: 33
@Alle
Habe mit grossem Interesse die unten stehenden Postings gelesen. Im Grossen und Ganzen scheint ja der Tenor vorzuherrschen, dass man zu gunsten des Sports nicht auf die Bildung verzichten soll; dies sehe ich grundsätzlich genauso. Wie würdet ihr im folgenden Fall entscheiden bzw. würdet ihr dann nichts mehr gegen die Sportkarriere einzuwenden haben?

Kind hat Möglichkeit eine 2-3jährige Sportsek zu besuchen, anschliessend besteht Möglichkeit für ein 5jähriges Sportgymnasium, bei Nichtaufnahme besteht Möglichkeit für ein 4jähriges Kurzzeitgymnasium, also in beiden Fällen Matura. Einzige Bedingung: Note in Sek: 5,3 im Schnitt.

Zugeständnis zum Sport: Ja oder Nein?

Bin gespannt, ob sich die Situation in diesem Fall ändert.