"Tiefere" Schulbildung zugunsten des Sports. Ja oder Nein?

Gelöschter Benutzer
@Nanni

Erkundige dich mal konkret bei jemandem, der den Übertritt geschafft hat, ob es Lücken gibt. Das würde ich machen. Und ausserdem berücksichtigen, wie selbständig und selbst motiviert das Kind lernt.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Liebe Nanni
Ich verstehe deine Frage nicht ganzicon_smile.gif

Sportschulen sind ja eigentlich dazu da, die Sportler zu fördern und das Zeitmanagement zu optimieren, d.h. die Schulzeiten an die Trainings- und Wegzeiten anzupassen, d.h Schule/Spitzensport/Wege zu koordinieren, dass beides nebeneinanderherlaufen kann
In der Theorie eine super-gute Lösung, die Praxis sieht oft etwas düsterer aus.
Ich empfehle dir, die zukünftige Sportschule etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und ev. jetzige Sportschüler zu kontaktieren.
Das Thema Kurzzeit- oder Langzeitgymnasium würde ich etwas vor mir herschieben, in 2 Jahren kann viel passieren.

Wenn dein Kind die Chance hat, in die Sportschule einzutreten und ihr voll hinter dieser Schule stehen könnt, dann probiert es aus und packt die Chance!
Gruess Yvonne (mit ehemaligem Sportschüler)
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
jetzt ganz ehrlich, man kann mit 30 noch matura machen, studieren, 2., 3. bildungsweg...

warum das theater ? das kind soll sport machen, so lange es freude hat. lernen kann es noch sein ganzes leben lang.

der einzige gedanke, den ich hätte, wäre, dass in der sek schon bald mal die berufswahl und lehrstellensuche anfängt, was für ihn ja irgendwie kein thema ist. von daher wär er vielleicht an der kanti besser aufgehoben...

easy, give it a try, und entscheidet schritt um schritt...
Gelöschter Benutzer
@Yvonne

Sportsek oder Langzeitgymi, meint sie wohl. Natürlich ist nach der Sportsek der Übertritt ans Kurzzeit-Gymi möglich.

Ich finde halt, dass es kein Patentrezept gibt. Je nach Schule (System, Zusammensetzung der Schüler etc.), Kind, Sportart, Wohn- und Trainingsort. Deshalb Leute vor Ort fragen. Eltern von Sportkollegen, Eltern von Sportschülern, Eltern von Kindern am Langzeitgymi.

Diese Frage muss man sich in Zürich nicht mehr stellen, da es ab 2012 ein Sportlangzeitgymi gibt. Da bleibt bloss die Frage: Sport- oder doch lieber regulär? Für mich geht es einfach nicht auf, dass mit weniger Std gleichviel gelernt wird. Sonst würde die Bildungsdirektion doch das Schulsystem umstellen, nicht wahr?
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Mee too:

"Für mich geht es einfach nicht auf, dass mit weniger Std gleichviel gelernt wird"

Kann ich dir insofern versuchen zu beantworten (gilt für unseren Wohnkanton, AG)

Sportschule: Es gibt mal einen "automatischen" Dispens von Turnen, Zeichnen, Singen, gibt ca. 6 oder 7 Stunden weniger. Zudem werden teilweise in Förderstunden unterrichtet, d.h. du hast 3 Stunden Schule in 2 Stunden nachzuholen (als Beispiel). So verringert sich die wöchentliche zeitliche Belastung um 8-10 Stunden, und diese Zeit kannst du mit intensivem Training verbinden.
Und oft ist die Sportschule in der Nähe der Sportpartner, somit verringert sich auch die zeitliche Belastung mit Weg/Reisezeit.

Sportkanti (heisst bei uns so...)
Die normale Kanti dauert 4 Jahre, die Sportkanti 5 Jahre. Dh. der Schulstoff von 4 Jahren wird auf 5 Jahre verteilt, minus Turnen, ergibt wieder eine reduzierte wöchentliche Stundenzahl.

Ich hoffe dass ich dir das einigermassen verständlich erklären konnte.

Gruess Yvonne
Gelöschter Benutzer
@Yvonne

Ich weiss schon, danke. Mein Einwand galt mehr dem 7./8. Schuljahr (Sport-Sek bzw. -Untergymnasium), denn darum geht es ja in der Frage, also meine Bedenken, ob der Anschluss wirklich gewährleistet ist. Nicht der Übertritt, sondern nachher. Da wird in der gleichen Zeit der gleiche Stoff vermittelt. Sport-Dispens kannst du ja auch in einer normalen Schule kriegen. Musik oder Zeichnen ist Maturafach, also ist eine Dispens von beidem nicht erstrebenswert, wenn du ans Gymi willst. Aber ich sage ja, jede Sportschule macht es wieder anders, deshalb bringt die Diskussion nicht allzu viel. In meinen Augen am meisten Sinn machen die spezifischen Sportschulen, die auch gleich den Sportteil mitbetreuen (z. Bsp. im alpinen Wintersport verbreitet).
Sca
Dabei seit: 02.07.2005
Beiträge: 240
Wobei es schon Schulen (Gymi) gibt, welche keine Turndispens gibt. Da wäre es sinnvoll vor der Anmeldung das Gespräch zu suchen!
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
GabrielaA
Zu deiner Frage betr. Ausbildung der jetzigen Spitzensportler (nur ein paar wenige): Dario Cologna, Matura am Hochalpinen Institut Ftan, Curdin Perl, Lehre als Zimmermann, Giulia Steingruber macht derzeit Matura, Lara Gut, Matura, Dominique Gysin, Matura, div. Hockeyaner des EHC Davos machen eine Lehre in der Umgebung...
Ich bin der Meinung, dass man wegen dem Sport nicht auf Ausbildung verzichtet, man verschiebt es einfach ein wenig. Was spielt es für eine Rolle, wenn sich die ganze Berufsausbildung um ein paar Jahre verschiebt. Eine Sportlerausbildung ist eine Lebensschule, ob es der Athlet letztendlich an die Spitze schafft, oder nicht. Wenn ich sehe, wie Jugendliche z.T. ihre freie Zeit verbringen, dann investieren wir noch so gerne Zeit und Geld in den Sport unserer Töchter. Ehemalige Sportler sind ausserdem sehr beliebt in Betrieben, da man weiss, dass sie ehrgeizig sind bereit sind, etwas zu leisten.
Gelöschter Benutzer
Lara Gut hat die Matura? Das wäre mir neu.

Aber ich sage ja, die Alpinen haben insofern einen Vorteil, als dass es Sportschulen gibt, die Sport und Schule verbinden. Es gibt viele Sportarten, wo das nicht möglich ist, wo die Schule einzig mehr Flexibilität gewährt bezüglich Abwesenheiten, saisonaler Planung etc. Wenn aber jeder Schüler eine individuelle Planung hat, ist das organisatorisch ganz anders als wenn alle Wintersport betreiben. Und viele Sporttermine gleichzeitig anfallen.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Sca:
Dass es keine Turn-Dispens gibt, ist mir in meinem Umfeld nirgends bekannt.
Allerdings haben wir seit Sommer 2010 eine neue Promotionsordnung, dh. es müssen alle Fächer besucht werden. Mein Sohn (und viele seiner Kollegen) müssen einfach 1 Stunde pro Woche ins Turnen, für die anderen 2 Stunden kriegen sie Dispens.
Bei einem Trainingsaufwand von 10-15 Stunden pro Woche (belegt!) plus jedes Wochenende ein Spiel scheint mir das auch wirklich sinnvoll zu sein. Irgendwann braucht ja der Körper ein bisschen Erholung, unsere Kinder sind alle noch im Wachstum und es ist auch unsere Pflicht, da mitzuhelfen, dass sie gesund bleiben.
Gruess Yvonne