Unfähiger Lehrer oder 3 unfähige Klassen?

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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Auch nicht hilfreich sind Aussagen wie: "In der Schule lernt man eh keine Sprachen. Dafür muss man ins Sprachgebiet."

Das stimmt doch einfach nicht! Setzt euch mal in den Englisch-Unterricht einer starken Klasse. Das ist super, was die Schüler alles schon können! Ganz im Gegenteil: Wer ein gutes schulisches Fundament mitbringt, wird die Sprache bei einem Sprachaufenthalt viel besser und schneller lernen.

Ich habe in der Schule gut Französisch gelernt und unsere Lehrerin hat damals auch nur Französisch gesprochen, auch vor und nach den Stunden. So lernt man eine Sprache, nicht übers Konjugieren, sondern wenn man versucht, das Gehörte bzw. Gelesene zu verstehen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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"bubble36" schrieb:

"KlaraM" schrieb:


Betreffend Rechtschreibung ist das halt einfach so: In der Primar zu vernachlässigen, ab Sek zählt sie. Normalerweise aber vor allem in der oberen Anforderungsstufe und in den unteren nur mit wenig Gewicht.


Das bezog sich auf deine Aussage.
Egal welche Stufe. Er nahm dieselben Tests. Bewertete auf die gleiche Art (auf jeden Fall im ersten Jahr, danach hatten wir keinen Vergleich mehr... )


Also Sek C macht die gleichen Tests wie SekA und wird gleich beurteilt? Das ist komisch und für mich nicht vorstellbar, wie das gehen soll. Oder meinst du, ihr habt Niveau-Klassen? Dann ist klar, dann wird Niveau 1 ja im Zeugnis so ausgewiesen und dort werden alle Schüler gleich behandelt, egal ob Stammklasse A, B oder C. Niveau 2 ist dann aber tiefer und wird auch anders gewertet.
bubble36
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"KlaraM" schrieb:

Auch nicht hilfreich sind Aussagen wie: "In der Schule lernt man eh keine Sprachen. Dafür muss man ins Sprachgebiet."

Das stimmt doch einfach nicht! Setzt euch mal in den Englisch-Unterricht einer starken Klasse. Das ist super, was die Schüler alles schon können! Ganz im Gegenteil: Wer ein gutes schulisches Fundament mitbringt, wird die Sprache bei einem Sprachaufenthalt viel besser und schneller lernen.



Das stimmt, die heutigen Kids lernen was und können sich teilweise selbstständig im Ausland verständigen. Vor allem in Englisch. Das finde ich gut.
Dass man keine Sprachen in der Schule lernt, haben meine Kinder nie gehört. Was gelernt ist ist gelernt, Ob das jetzt mehr oder weniger ist.

ich find es einfach ein bisschen schäbig, dass es nicht möglich ist, eine Landessprache motivierender, interessanter und mit mehr Vielfalt zu vermitteln. So wie es jetzt grad vermittelt wird, gerät diese nämlich ins Abseits. Das finde ich schade. D
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730


Also Sek C macht die gleichen Tests wie SekA und wird gleich beurteilt? Das ist komisch und für mich nicht vorstellbar, wie das gehen soll. Oder meinst du, ihr habt Niveau-Klassen? Dann ist klar, dann wird Niveau 1 ja im Zeugnis so ausgewiesen und dort werden alle Schüler gleich behandelt, egal ob Stammklasse A, B oder C. Niveau 2 ist dann aber tiefer und wird auch anders gewertet.


Das machte für niemanden Sinn.
Er machte nur E-Unti, kam vom Ausland. Und hatte wohl nicht viel Ahnung wie unser System funktioniert. Es waren keine Niveau Klassen. Die SL war erstmals taub für all die Interventionen und Anliegen.
Deswegen meine ich auch, manchmal ist es Glückssache wo dein Kind hinkommt und welche SL und Lp es hat.
Es wäre zwar vieles reglementiert, aber in der Praxis läuft dann eben erstmal vieles so weiter wie es ist. Oft sind/waren es Notlösungen, die man nicht wegen ein paar Eltern Reklamationen ändert.icon_confused.gif

kaye
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Beiträge: 963
So jetzt bin ich auch wieder da… also das ist ja ein heisses Thema.
Natürlich sage ich nicht, dass Noten nicht wichtig sind im Leben. Aber am wichtigsten ist, dass man sich Mühe gibt. Wenn ein Lehrer halt sackstreng bewertet, ist diese Note für mich relativ, und das versuche ich meinem Kind zu sagen. Besonders, wenn die Note schlecht war, denn der Frust ist sowieso schon gross. Ausserdem ist ja nun bekannt, dass die Lehrmeister den Noten nicht mehr so trauen, und lieber Multickeck etc. anschauen. Was wieder ein Problem für sich ist, denn diese "objektiven" Leistungsmessungen sind ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Also ich stimme Euch zu: die Leistungen sind insgesamt im Franz wohl schlecht, zumindest nicht besser als früher, trotz Frühfranzösisch. Und die Kinder mögen die Sprache nicht lieber, trotz modernen Lehrmitteln und Lehrmethoden. Was kann man machen? Relativieren. Man kann auch ohne viel Französischkenntnisse eine gute Zukunft haben… aber schade ist es doch, dass diese Quälerei angeblich zum nationalen Zusammenhalt nötig sein soll. Ich glaube eher, wenn es freiwillig wäre, hätte man das Welschland dann sogar lieber!
Scheri
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
Nach der 3. Sek. und anschliessendem 10. Schuljahr (4 Jahre franz.) konnte ich mich in französisch nicht ausdrücken.
Als ich dann mit 21 auf Reisen ging und mich während mehreren Monaten in französischsprachigen Ländern Afrikas aufhielt (erster Aufenthalt in französischsprachigem Gebiet), fiel mir auf, dass mir diese, ich nenne sie jetzt mal passivfranzösische Schulzeit mit Zeignisnoten zwischen 3.5 und 4.5 eine sehr unterstützende Basis boten, um mich relativ rasch verständlich ausdrücken zu können und es auch möglich wurde, Beziehungen zu Landsleuten einzugehen. In Marokko haben sie mich noch ausgelacht, in Togo schien es kein Sprachhindernis mehr zu geben.
Seither ist französisch meine Lieblingsfremdsprache, auch wenn ich inzwischen besser ungarisch spreche.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.11.2015 um 13:30.]
KlaraM
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"kaye" schrieb:

… aber schade ist es doch, dass diese Quälerei angeblich zum nationalen Zusammenhalt nötig sein soll.


Es ist ja nicht für alle eine Quälerei. Meine Tochter lernt vier Fremdsprachen in der Schule und würde dafür liebend gern den Sportunterricht abschaffen.
dude
ThemenerstellerIn
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@Klara
Darum verstehe ich nicht, warum das Reden im Französisch nicht mehr gewichtet wird.

Ich habe in den USA einen ganz speziellen Englischkurs gemacht der etwas unkonventinell tönt, aber sichin den USA bewährt hat:

1 Lektion nur Grammatik anschliessend 1 Lektion "Drill" will heissen päng reden reden ohne langes nachdenken! War anfangs extrem aber hat enorm gewirkt!



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.11.2015 um 13:34.]

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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@Scheri

Genau, es bleibt eben mehr hängen als man meint. In dem Sinn finde ich es schon gut, wenn wir eine zweite Landessprache "lernen", und wenn es nur dazu dient, im andern Landesteil die wichtigsten Hinweisschilder lesen zu können.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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"dude" schrieb:

@Klara
Darum verstehe ich nicht, warum das Reden im Französisch nicht mehr gewichtet wird.



Ich auch nicht, zumindest nicht bei tieferen Anforderungsstufen. In der höhen Stufe (Sek A) muss man eben anders werten, wenn du willst, dass die Schüler auch Rechtschreibung und Grammatik lernen. Und lernen müssen sie, sonst ist dann auch wieder der Lehrer schuld, wenn es mit den Aufnahmeprüfungen an die weiterführenden Schulen nicht klappt. Diese Prüfungen sollten mal endlich angepasst werden, das ist die wahre Tragödie, dann könnte man sich wirklich auf die kommunikativen Kompetenzen konzentrieren. Und das würde dann auch mehr Sinn und Spass machen.