Ungenügende Schulnoten

coco
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.06.2006
Beiträge: 12
Hallo Ihr da draussen..... Ich weiss nicht mehr weiter!!! Wir haben einen bald 15-jährigen Sohn der schon seit der Primarschule immer um gute Noten kämpfen musste. Er hatte die 2.Klasse wiederholt und von da an bis letztes Jahr Förderunterricht in Mathe gehabt. Seine Noten in den Kernfächern waren jeweils "knapp genügend". Abklärungen betr. Dyskalkulie (hatte ich als Kind auch...) waren bei Ihm negativ.

Jetzt in der 2.Sek B Klasse ist es soweit dass er prov. bef. wird, da er in allen Kernfächer ungenügende Noten vorweist. Ich weiss mir einfach nicht zu helfen, da ist ja der Stress schon vorprogrammiert. Ihm scheint nicht bewusst zu sein, was dies auf die Lehrstellensuche für Auswirkungen haben kann. Er ist Stark - im Handwerklichen - weiss was er will, ein vorbildlicher Jugendlicher, sehr beliebt bei allen. Zuhause bestehen auch keine Probleme, er erzählt uns alles...(was man von Jugendlichen seinen Alters eigentlich so nicht kennt). Wir möchten Ihn Unterstüzten damit er seine letzte Chance noch nutzen kann, aber wie??? Darf er dann nicht mehr Jugendlicher sein, der seinem Hobby nachgeht, Kollegen trifft, wieder mal den ganzen freien Nachmittag am "Töffli" herumbastelt???

Geht es irgendjemandem genauso? Wie geht Ihr mit dieser Situation um? Was kann man als Eltern tun? Danke für Eure Antwort.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.11.2014 um 09:21.]
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Meine 15 jährige braucht auch immer wieder einen Tritt, sie macht nur das Nötigste 😉, bringt aber an und für sich zufriedenstellende Noten nach Hause.
Hast Du schon das Gespräch mit der Klassenlp gesucht? Ich würde so versuchen eine Lösung zu finden. Die Klassenlp kann Dir auch erklären, was möglich ist wegen nochmaligem Wiederholen, Unterstützung während des Unterrichts, Berufliche Möglichkeiten usw.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Weiss er schon, was er lernen möchte? Evtl. würde für seinen Wunschberuf auch eine Sek. C reichen? So nach dem Motto "Lieber ein guter C-Schüler als ein schlechter B-Schüler". Ich weiss, das sagt sich so einfach, ich hätte auch Mühe mit dem Gedanken. Aber ich kenne mehrere Beispiele, wo sich die Jugendlichen während der ganzen Schulzeit sehr schwer taten. In der Berufsschule sind sie dann aufgeblüht.
Meine Nichte ist auch so ein Beispiel. Sie hat sich durch die Schule gekämpft, die 1. Sek wiederholt und dann doch in die Real gewechselt.
In der Berufsschule (handwerkliche Ausbildung) war sie dann richtig gut, ist auch mit 30 noch im selben Beruf und inzwischen sogar selbstständig erwerbend.

Die Tochter einer Kollegin hat die Sek C absolviert und trotzdem eine Lehrstelle als FaGe in einem Spital bekommen. Sie hat einen guten Aufnahmetest gemacht und hat eine sehr offene und herzliche Art.
Jetzt ist sie im 2. Lehrjahr, es läuft gut und gefällt ihr sehr!

Auch C-Schüler können ihren Weg gehen, die obligatorische Schulzeit ist nicht alles! Heute gibt es ja zum Glück so viele Möglichkeiten, sich nach der Lehre weiterzubilden.

Und ja, klar sollten die Teenies auch noch Freizeit haben. Unser Sohn ging bisher 1x pro Woche ins Training, seit Anfang Schuljahr (2. Sek.) geht er 2x. Anfangs dachten wir, es sei zuviel, aber die Noten sind eher besser geworden. Er weiss, er muss lernen und die Aufgaben fertig haben, damit er ins Training gehen kann. Das ist offenbar ein Ansporn für ihn.

Viel Geduld und gute Nerven!



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.11.2014 um 09:49.]

Leben und leben lassen
bimbam
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 494
Ich beschäftige mich auch grad mit dem Thema. Habe mich jetzt mal mit einer Lerntherapeutin unterhalten, ev. Kommt das bein uns mal in Frage. Sie klärt ab, wie das Kind lernt, zeigt im verschiedene Lernmethoden und unterstützt das Kind bei z.B. Prüfungsvorbereitungen.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich würde nicht so sehr auf die Noten achten. Es gibt auch Lehrstellen, wo nicht so auf die Noten geschaut wird, gerade im handwerklichen Bereich. Klar, für eine KV-Lehrstelle sind Noten sehr wichtig und diese Multicheck oder wie sie heissen. Aber an vielen Orten zählt noch der ganze Mensch, und es ist den Lehrmeistern schon bewusst, dass nicht alle in der Schule glänzen. Ich fände es jetzt ganz wichtig, dass es ihm wohl ist in der Schule, dass er eine gute Arbeitshaltung hat, aber sich nicht entmutigen lässt. Es gibt auch die Möglichkeit eines 10. Schuljahrs, wo noch Lücken aufgeholt werden können. Aber ich würde eher darauf hinarbeiten, einen für seine Stärken guten Beruf zu finden, als jetzt unbedingt die Noten auf Biegen und Brechen hochzubringen.
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Mit 15 kann er ja schon mal in seinem Wunschberuf schnuppern. Da sieht er dann schnell, was schulisch gefordert wird. Es gibt viele Lehrmeister, vor allem in handwerklichen Berufen, die schauen mehr auf seinen Charakter als auf die Schulnoten.
Ein befreundetes Mädchen von mir, war in der Kleinklasse, dann Niveau A (tiefstes Niveau). Sie hat sich für Assistentin Gesundheit entschieden. Diese 2 jährige Lehre hat sie auf meiner Abteilung absolviert. Es war super schön zu sehen, wie aus dem scheuen Mädchen von früher eine junge aufgestellte, interessierte Lehrtochter wurde. Unterdessen hat sie die Lehre beendet und fand sofort eine Stelle. Sie möchte nächstes Jahr noch FAGE anhängen, und ich weiss, dass sie es schafft!

Überfordere deinen Sohn nicht. Stärke seine positiven Seiten, geh zum Berufsberater...

Du wirst sehen, er wird seinen Weg machen.

Geniesse dein Leben jeden Tag
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
"kaye" schrieb:

Ich würde nicht so sehr auf die Noten achten. Es gibt auch Lehrstellen, wo nicht so auf die Noten geschaut wird, gerade im handwerklichen Bereich. Klar, für eine KV-Lehrstelle sind Noten sehr wichtig und diese Multicheck oder wie sie heissen. Aber an vielen Orten zählt noch der ganze Mensch, und es ist den Lehrmeistern schon bewusst, dass nicht alle in der Schule glänzen. Ich fände es jetzt ganz wichtig, dass es ihm wohl ist in der Schule, dass er eine gute Arbeitshaltung hat, aber sich nicht entmutigen lässt. Es gibt auch die Möglichkeit eines 10. Schuljahrs, wo noch Lücken aufgeholt werden können. Aber ich würde eher darauf hinarbeiten, einen für seine Stärken guten Beruf zu finden, als jetzt unbedingt die Noten auf Biegen und Brechen hochzubringen.


Das war leider mal so. Heute muss man auch in den Handwerklichen Berufen gute Schulnoten aufweisen.
Sind gerade fertig mit der Lehrstellensuche (Gärtner). Sohnemann hat im Durchschnitt eine 5 und drüber aber leider halt in der Realschule. Da kam schon mal der Kommentar, er könne damit nicht mithalten in der Schule.
Ja zum Glück gibt es auch solche die in erster Linie auf die jugendlichen schauen, aber leider werden die immer rahrer....

Un ohne Multicheck musst du dich heute schon gar nicht mehr bewerben. Egal bei welchem Beruf. Aber da schaut mal übrigens auch drauf, für was ma sich bewirbt...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 10.11.2014 um 08:47.]
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Ja, das stimmt, der Multicheck ist Berufsbezogen. Meine Tochter hat ihn im Sommer gemacht und wir haben bei der Anmeldung gesehen, wie das läuft.
Ich bin sowieso der Meinung, dass der Multicheck rechtzeitig gemacht wird bevor die Jugendlichen sich anfangen zu bewerben, dann kann man das Ergebnis nämlich bereits der Bewerbung beilegen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich berichte jetzt mal von den Erfahrungen, die unser Sohn betr. Lehrstellen Suche gemacht hat:

Er ging an diversen Orten, 2 verschiedene Berufe schnuppern. In keinem der Betriebe wurde jemals ein Schulzeugnis verlangt. Im Herbst der 8.Klasse musste er am Ende der Schnupperzeit eine Art Eignungstest machen. Mit ihm war noch ein anderer Schüler, 9.Klasse und Bez (Gymi), unser Sohn "nur" Sek. schon befürchtete ich, der andere wäre bestimmt viel besser. Schliesslich hatte er 1 Schuljahr mehr und war im höchsten Niveau. Weit gefehlt! Obwohl unser Sohn immer ein mittel guter Schüler war, hat er besser abgeschnitten.

Exakt 1 Jahr später schnupperte er den gleichen Beruf in einem andern Betrieb. Er musste nicht mal einen Test machen. Es gab ein Gespräch, wo es hiess, sie würden ihn gerne nehmen, hätten aber noch einen Mitbewerber. Darauf brachte er seine Bewerbung mit Zeugnissen und allem persönlich vorbei, unaufgefordert. 2 Wochen später erhielt er die Zusage. Sein Lehrmeister meldete ihn noch für einen branchen spezifischen Test an, aber erst nach Zusage der Lehrstelle. Dies mehr zum Einschätzen für die Berufsschule.

Unser jüngerer Sohn besucht eine Sonderschule, ist zur Zeit in der 7.Klasse, wird aber (leider) immer noch im 6.Klass Stoff unterrichtet. Er ging kürzlich auch schnuppern. Der Lehrmeister machte ebenfalls Tests mit ihm, einfach zum Schauen, wo er steht. Schulisch war ganz klar, das würde JETZT noch nicht reichen, dafür musste er einen praktischen Test machen, wo er Null Fehler hatte. Es hiess, sie hätten noch nie einen Lehrling gehabt, der alles richtig hatte. Sie bevorzugen lieber Schüler, die arbeiten können und wollen, statt jene, die gute Noten haben, dafür im Praktischen zu wenig leisten. Im schulischen Bereich gebe es immer wieder Möglichkeiten, einen Jugendlichen durch zu bringen, aber wenn er im Praktischen nicht mitkommt, sei es viel schwieriger.

Ich kenne diverse junge Leute, mit eher niedrigerem Schulabschluss, welche in der Berufsschule besser waren, als andere mit höherem Abschluss.
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
coco schick dir ein PN

Für alle bei uns läuft die Lehrstelle suche nicht so gut,kommt eben sehr
auf den Beruf an,wo viele Bewerbungen sind spielt dann schlussendlich auch
das Zeugnis mit.

Multicheck hab ich als Erfahrung auch erst machen wenn klar ist
welcher Beruf und ob er überhaupt im Lehrbetrieb verlangt wird.
Multicheck e da musste meine Tochter 4 Std. mit einer kurzen Pause von
10 Min machen. Finde das extrem nicht mal an der Kantiprüfung wird soviel wissen hintereinander abgefragt.

Nun bei uns gibt es den Stellwerktest in der Schule der wird bei uns
meist von den Lehrbetrieben verlangt.

10.Schuljahr wird bei uns im Kanton im Sommer abgeschafft.