Es gibt wohl keine einheitliche Regelung, wie Prüfungen bewertet werden (Noten werden der Klassenleistung angepasst / Noten werden nach vorgegebenem Schlüssel vergeben / ....). Zudem gibt es auch ganz unterschiedliche Klassentypen.
Meine Tochter besucht in bald 4 Jahren Oberstufe jetzt die dritte (verschiedene) Klasse.
Klasse 1: fast durch alle Fächer tiefe Noten, einige der Kinder haben inzwischen wiederholt, die Grundeinstellung der Kinder war in etwa: "ich schlänge mich durch, wenn's reicht ok, wenn nicht, dann auch ok." Die Kinder bewegen sich während der ganzen Oberstufe immer um das Minimum herum.
Klasse 2: allgemein hohe Klassendurchschnitte, sehr erhgeizige Klasse, KEINE Klassenrepetitionen, gegenseitige Unterstützung beim Lernen, Stoff verstehen und dem Willen, gute Noten zu schreiben
Klasse 3: andere Schulstufe, ähnliche Haltung wie in Klasse 2 aber mit grösseren Differenzen im Endergebnis (Kinder, die sehr gut sind / Kinder die sich immer um die 4 bewegen).
Wenn ein Prüfungsschnitt eine 3.5 ist und die Noten von 1.5 bis 5 schwanken, kann dies unterschiedliche Ursachen haben: Kinder in einer für sie zu guten Stufe / die Mehrheit liegt um eine 4, "Ausreisser nach oben und unten" / einzelne Personen sind im guten Bereich, die Mehrheit ungenügend.
Aufgrund eines Durchschnitts kann ich die Verteilung nicht feststellen.
Weiter ist zu beachten, dass mit einem Wechsel in die Oberstufe oft ein Wechsel der gewohnten Primarschulnoten stattfindet. Gerade im ersten Jahr kommt dies manchmal recht deutlich zum Ausdruck. Ich meine, dann ist es weniger angebracht, den Lehrer an den Pranger zu stellen sondern vielmehr das Gespräch zu suchen, ob mein Kind am richtigen Ort ist. Wie kann ich es unterstützen, dass ihm wohl ist, dass es die nötigen Lernstrategien entwickelt, dass es im Unterricht die geforderte Konzentration aufbringen kann. Denn ich meine, mit dem Wechsel in die Oberstufe haben die Kinder grosse Schritte zu bewältigen - diese können sich dann postwenden auf das "Schulergebnis" auswirken. Darum sind wir Eltern gefragt, unsere Kinder so zu begleiten, dass sie den für SIE richtigen Weg machen können. Konkret könnte das dann heissen - wenn mein Kind bei der "schlechten" Gruppe ist: grundsätzliches Überdenken von Unterstützungsmöglichekeiten und Stufenplatzieren. Wenn mein Kind bei der "besseren" Gruppe ist: Weiter unterstützen und begleiten und sich darüber freuen, dass mein Kind den Wechsel gut verkraftet. Und bei allem immer das Kind im Zentrum zu halten und mich als Mutter/Vater mit meinen eigenen Wünschen, Vorstellungen, Gerechtigkeitsempfinden, etc. nach Möglichkeit zurück zu halten.
Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.