Ungenügender Klassendurchschnitt bei Prüfungen

cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Ups, ich habe oben erwähnt, dass die Klassen oft in Grammatiktests gut abschneiden. Es soll aber bloss nicht der Eindruck entstehen, dass wir Grammatik um der Grammatik willen lehren.
Ich unterrichte auch Fremdsprachen. Hörverstehen, Sprechen und Leseverstehen sind um Welten wichtiger als Grammatik!
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Jetzt ist mein Beitrag irgendwie verschwunden... also nochmals in Kurzform.

@cassiopeia
Ja, das könnte natürlich sein, dass sie für den Stoff nicht zu viel Zeit aufwenden wollte. Aber dann hätte sie ja den Test entsprechend einfacher gestalten können, damit alle die Chance gehabt hätten, eine genügende Note zu schreiben. Wenn vielen Kindern durch einen Test zu einem solch unnützen Thema die Note versaut wird (wie holt man ein 1.3 mit ein paar Tests wieder auf?), finde ich das schon sehr demotivierend. Es geht mir übrigens nicht nur um meinen Sohn, er hatte eine -4, die kann er wieder wettmachen.

Dafür haben sie seit Jahren keinen Aufsatz mehr geschrieben. DAS wäre doch praxisbezogen. Und auch Kinder, die in Grammatik nicht so gut sind, könnten dort eine bessere Note schreiben.

Leben und leben lassen
Gamma2
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 128
Ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, wo die Sicht der Lerhperson (schlechte Note stehen lassen, keine Repetition des Stoffes) gerechtfertigt ist. Wenn die Schüler zum Beispiel bei den Erklärungen nicht aufpassen, bei den Übungen in der Stunde trödeln und dann zu Hause den Stoff auch nicht übend, dann soll aus meiner Sicht die Lehrperson keinenfalls die Noten künstlich heben und muss auch keine weitern Lektionen in den Stoff investieren.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Gamma2, dann gibt es eben auch noch die nette LP, die meiner Tochter gesagt hat, meine Tochter müsste halt mehr lernen. Das die LP öfters darauf aufmerksam gemacht wurde, das meine Tochter Mühe hat in Mathe weil sie das Thema nicht verstand, hat die LP "vergessen".

Cassiopeia, das Arbeitsblätter alleine nichts bringen, kann ich noch nachvollziehen. Ich bin nur der Meinung, dass ja die (meisten) LP wissen, wie sie Kinder (egal die "guten" oder "schlechten" Schüler) zusätzlich fördern können, ohne einen riesen Aufwand betreiben zu müssen. Unsere Primarschule arbeitet mit Sozialpädagogen zusammen, die können doch auch weiter helfen.
Was mich bei meiner älteren Tochter immer so genervt hat, war, das die Gespräche zwischen Schule und uns immer von uns ausgegangen sind. Die LP hat von sich aus nichts gemacht. Es hätte mir schon gereicht, wenn sie uns hätte sagen können wo wir Nachhilfe organisieren können. Das wäre schon ein Anfang gewesen. Aber Hauptsache sie musste sich um nichts kümmern.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@vilu
Waaaaaaaaaaas??? Keinen Aufsatz? Ähm, das kann aber keine Lehrperson vertreten. Welche Stufe ist es denn?
In der Primarschule müssen sie die Deutschnote noch viel genauer aufsplitten in die verschiedenen Bereiche (z.B. Rechtschreibung, mündlich etc.).

@linda-priska
Einmal pro Jahr findet ja sowieso ein Gespräch statt. Dort hat die Lehrperson nichts angesprochen?
Ich nehme an, dass ihr alle Tests unterschreiben müsst? Dann habt ihr laufend Einblick. Ich nehme auch nicht bei jedem Test, der nicht toll gelaufen ist, gleich Kontakt auf mit den Eltern. Ich spreche zuerst mal mit dem Kind. Aber wie gesagt: "meine" Schüler/-innen sind mindestens in der 7. Klasse. Dort nehme ich relativ schnell Kontakt auf, per Mail oder mit einem Anruf.

Spezielle Förderung - wenn sie etwas bringen soll - bedeutet immer einen Zusatzaufwand, das ist klar. Eine Zusammenarbeit mit Heilpädagogen gibts nicht einfach so.
Mir scheint, dass ihr erstens leider schlechte Erfahrungen gemacht habt mir dieser Lehrperson. Ja, leider gibt es auch in unserem Berufsstand schwarze Schafe.
Und zweitens scheint es mir, als ob da auch unausgesprochene Erwartungen im Raum stehen.

Ich habe als Lehrerin und als Mutter (und als Ehefrau...) die Erfahrung gemacht, dass es immer hilft, wenn man ganz genau sagt, was man denkt und möchte.

Ich hoffe, dass ihr bald auch positive Erfahrungen mit Lehrpersonen machen könnt.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
@cassiopeia
Er ist in der 1. Sek.

Leben und leben lassen
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Cassiopeia, klar gibt's ein Gespräch. Nur wenn meine Tochter total enttäuscht schon im September mit der zweiten ungegnügenden Mathenote kommt, dann frage ich mal nach um mir ein Bild machen zu können. Da warte ich nicht noch bis Januar zum Gespräch, wenn ich schon weiss, das meine Tochter in Mathe Mühe hat. Nur es passierte nichts: kein Tipp wie meine Tochter arbeiten kann um Mathe besser zu verstehen, kein Tipp wo wir uns Nachhilfe holen könnten (Internetseite oder ähnliches).
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
In der Sek hatten wir in 3 1/2 Jahren 1 offizielles Gespräch. Das war vor 3/4 Jahr, nach Auswertung der Schnupperwoche. Alle andern Gespräche fanden auf mein Verlangen statt.

In der Schule des Jüngstens gibt es 1x pro Jahr ein Gespräch mit allen Beteiligten. Termin wird etwa 1 Monat im voraus bekanntgegeben, es werden Berichte geschrieben, mit dem Kind besprochen und uns zugesandt. Am Gespräch nimmt auch der SL + Sekretärin teil, die Protokoll führt, das uns + dem Schulpsychologischen Dienst zugestellt wird.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
@linda-priska
Kannst du mir nochmal sagen, in welcher Stufe / Klasse deine Tochter da war?
Dass ein Kind nach zwei ungenügenden Noten enttäuscht ist, verstehe ich gut, Dass sich die Eltern Sorgen machen, auch.
Dennoch würde ich da auch nicht gleich Kontakt aufnehmen mit den Eltern, sondern vor allem mit dem Kind sprechen. Überprüfen, wie es dazu kommen konnte. Sicherstellen, dass es fragt, wenn etwas nicht klar ist. Wenn das Kind schüchtern ist und / oder die Klasse relativ neu in dieser Konstellation zusammen ist, hilft oft schon nur der Hinweis, es solle doch in der Pause oder vor / nach dem Unterricht fragen kommen. Dann fällt die Hemmschwelle weg, was die "anderen wohl denken".
Mit jemandem aus der Klasse zusammen lernen lassen. Lerntandems helfen immer. Da muss nicht mit einem (Mathe-)Genie zusammen gelernt werden.

Du hast die Lehrperson nach möglichen Nachhilfe-Adressen gefragt und sie hat dir nichts gesagt? Oder hat sie von Nachhilfe abgeraten?

Gerade (das Semesterende und damit das Zeugnis nahen) werde ich fast täglich nach Nachhilfemöglichkeiten oder Zusatzmaterialien gefragt. Da gibts die unterschiedlichsten Fälle. Zum Teil ist das eine oder andere wirklich sinnvoll. Zum Teil bringt es aber gar nichts, da muss das Kind vielmehr das bisher Gelernte wiederholen und festigen. Oder das Aktuelle "anständig" lösen. Oder Hilfe bekommen, wie man sich schwierige Dinge, die einem nicht in den Kopf wollen, doch in den Kopf bringen kann.

Ich unterrichte auch Fremdsprachen. Da bringen zum Beispiel wohlmeinende Eltern manchmal dem Kind irgendein Lernprogramm nach Hause. Das ist völlig kontraproduktiv. Der Wortschatz und das Niveau stimmen in den seltensten Fällen genau, dann steigt der Frust des Kindes nur.

Ich wiederhole mich: Ich hoffe, dass ihr bald gute Erfahrungen machen könnt.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
cassiopeia, sie war damals in der 6 Klasse. Bei uns im Kt. Bern ist dannach der Übertritt in die Oberstufe. 5 und 6 Klasse sind daher wichtig, da zählen von beiden Jahren die Noten für den Übertritt, ob Real oder Sek.
Als meine Tochter gefragt hat wegen Nachhilfe und ob die LP jemanden kennt, bekam meine Tochter nur zur Antwort, das die LP niemanden kennt. Die LP kam ja nicht mal auf die Idee, mal solche Lernteams zu organisieren.
Das einzige was meine Tochter immer wieder zu hören bekam, war, sie müsste halt mehr lernen. Dabei sagte meine Tochter ganz klar, sie habe den Stoff nicht verstanden so wie die LP es erklärt.
Da meine Tochter schon in der 4 und 5 Klasse Mühe hatte in Mathe, wollte ich nicht warten, bis sie zu viel Stoff verpasst hat.

Inzwischen ist meine Tochter in der 8 Realklasse. Da geht es ihr gut. Immerhin ist sie in den Sprachen gut. Mathe hatte sie im Zwischenzeugnis auch "nur" eine 4. Nur im Oberstufenzentrum kann ich es laufen lassen, bzw. meine Tochter kann es selber regeln. Ihre jetzige Mathelehrerin kümmert sich auch, wenn meine Tochter fragt. Und ins ILF Math geht sie auch.