Unser Sohn vergisst ständig was, wie Mütze usw. Was kann ich tun?

Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
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Ich stimme Menuett voll zu. Es gibt Kinder, für die ist es wirklich schwieriger als für andere, an ihre Sachen zu denken und da ist Bestrafung in etwa so, wie wenn man beim Hochsprung nur 1.10m schafft und dafür bestraft würde, dass man nicht 1.50m hinkriegt. Das Ziel liegt dann so fern, dass die Strafen zu erledigen einfacher ist, als zu versuchen das Ziel zu erreichen.

Bei diesen Kindern geht es dann wirklich darum, die Energie nicht zum Strafen und Abarbeiten von Strafen zu verwenden, sodern dafür, geeignete Strategien zu entwickeln.

Spätestens, wenn die Strafen das Kind kalt zu lassen scheinen, muss man daran denken, dass das Kind in diesem Bereich effektiv ein Problem hat und Unterstützung benötigt.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
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Du kennst es ja

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Du kennst es ja: Man kann es einem hundertmal sagen und es ist als ob man nichts gesagt hätte.
Der Fehler liegt in dem Falle nicht am Kind, sondern dass wir von der Pädagogik das Verkehrte gelernt haben. Der bewusste Verstand, den wir strapazieren, ist für die Lösung dieses Problems gar nicht zuständig. Mit den tatsächlich zuständigen Kräfte im UNBEWUSSTEN haben wir nie umgehen gelernt, wir verdoppeln immer nur unsere bewussten Anstrengungen - und damit das Problem.
Wir müssen also zwei Dinge für die Lösung tun: Zuerst einmal müssen wir den bewussten Verstand damit weitgehend in Ruhe lassen, und dann müssen wir mit den feinen, sensiblen Talenten auf feine Weise sorgfältig sprechen und umgehen lernen. Den feinen Geistes- und Seelenkräften kommt man mit den üblichen Nötigungsversuchen nicht bei, da erreicht man nur immer mehr das Gegenteil.
Zuerst muss ich also lernen, meine eigenen FEINEN Wirkungen = was ich denke und fühle und ausstrahle sorgfältig zu beachten, denn im Gegensatz zu allen groben Anstrengungen wirkt das, was ich ausstrahle immer ganz tief. Gewöhnlich beachten wir das gar nicht, aber es erklärt sehr viel vom Geschehen und eröffnet Einfluss.
Wenn ich meine eigene Wirkung kenne, macht eine Schnellhilfe wie die sog. Schlafsuggestion Sinn. Im Coué Brief 9 auf der Coué Seite finden sich Beispiele dazu. Wenn das Kind schläft, kann man a) ungestört und b) in voller Konzentration mit den tatsächlich zuständigen Kräften im Unbewussten reden, sie anerkennen, stärken, neu orientieren, ihnen ihre gute Entwicklung ausmalen und einen klaren Auftrag dafür geben.
Ich freue mich auf Euren Erfolg, er ist möglich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
valeria
Dabei seit: 11.01.2008
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Immer was vergessen oder liegengelassen, das kenn ich auch. Als ich dann angefangen habe, mit ihm zu "checken" was er alles nach dem Turnen, Schwimmen etc. wieder mit bringen muss, hat es gebessert.
So frag ich ihn dann: Kannst du mir noch sagen, was du alles wieder heimbringen musst? Oder was musst du heute der Lehrerin genau sagen? Oder was hast du heute besonderes in der Schultasche/Turntasche?
Das hilft ihm und prägt sich dann auch ein und er vergisst weniger... Vielleicht klappt es auch bei euchicon_smile.gif