Verhalten des Lehrers - was würdet Ihr tun?

cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Ich unterrichte an der Oberstufe. Und einmal mehr nervt es mich, dass es in unserem Beruf auch solche "schwarzen Schafe" gibt!

Die Situation bezügl. Schnuppern ist unschön. Gibt es denn vom Elterngespräch kein Gesprächsprotokoll? Müsste es eigentlich...

Viel schlimmer aber finde ich, dass der Lehrer solche Sprüche rauslässt! Klar sind wir auch Menschen und auch mal schlecht gelaunt oder gereizt. Aber das dürfen wir auf keinen Fall an den Schülern auslassen.

Stark von deinem Sohn, dass er seine Probleme selbst regeln will. Das ist auch richtig so, in der 8. Klasse sind sie weitgehend dazu fähig. Eventuell lohnt es sich, ein Gespräch - mit Mitschülern oder Lehrpersonen - vorher zu Hause zu üben.
Dein Sohn weiss, dass er die Unterstützung von zu Hause hat, will seinen Alltag aber selbst regeln. Genau so ist es richtig. Ist leider nicht immer so.

Gespräch direkt mit dem Lehrer, danach die Schulleitung informieren. Nicht direkt zur Schulleitung gehen, wenn man vorher nie etwas gesagt hat. Das mag ich auch nicht.

Deinem Sohn wünsche ich eine interessante Schnupperlehre.

menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
Dein Sohn will und kann diese Situation selber meistern. Ich habe auch so ein Exemplar - und ich würde gelegentlich auch gerne aktiv werden. Er will das aber absolut nicht. Er bespricht aber alles mit mir und ich bin mir auch sicher, dass er sich Hilfe bei mir oder anderswo suche würde - wenn er Unterstützung brauchen würde. Ausserdem finde ich es klug, wenn junge Menschen bewusst "etwas aussitzen" wollen und auch können. Es bietet ihnen die Chance, zu merken, wenn der Punkt erreicht ist, wo und wie sie reagieren wollen, um etwas zu verändern.

Vielleicht hat die Lehrperson ja ein schlechtes Gewissen und behandelt Deinen Sohn künftig angemessen. Frag mal nach ... Dann wäre das besser, als eine (erzwungene - aber natürlich angebrachte) Entschuldigung.

Vielleicht kannst Du ja Deinen Sohn fragen, wo denn seine persönliche Grenze wäre und wie er dann reagieren würde und ihm natürlich Unterstützung anbieten.

toi toi toi
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Gratuliere all den tollen Eltern, deren Kinder solche Situationen "selber meistern".

Und ihr braucht das jetzt als Ausrede, einfach nichts zu unternehmen? Denkt ihr ab und zu auch an die Kinder, die "nicht so stark" wie eure sind, und die still leiden, die vielleicht auch von zu Hause keine Unterstützung kriegen? Die aber jahrelang unter den Nachwirkungen von solchem Verhalten leiden werden? Würden sie es nicht verdienen, dass gerade "solche tolle Eltern" wie ihr euch einsetzt, dass ein Lehrer eben SO NICHT mit Kindern umgehen darf?
Connie72
Dabei seit: 03.06.2012
Beiträge: 145
@Paxxie: ich gebe Dir recht, so wie dieser Lehrer behandelt man Kinder nicht. Ich weiss nicht, ob ich mich bei solchen verbalen Angriffen auf meine Kinder hätte zurückhalten können.

ABER eines habe ich mir gemerkt: wenn meine Kinder gewünscht haben, eine Sache oder ein Problem selber zu lösen, egal in welchem Alter, habe ich mich daran gehalten und mich nicht eingemischt! Auch wenn es oft schwer fielicon_rolleyes.gificon_rolleyes.gif

Damit bin ich sehr gut gefahren und mache so weiter. Die beiden sind in der Lehre und wenn sie meine Hilfe brauchen, dann wissen sie das sie diese auch bekommen. Und sie melden sich GANZ SICHER!

Es gibt tatsächlich noch starke, selbstbewusste Kinder die nicht ständig die Rückendeckung ihrer wie du es bezeichnest "tollen" Eltern brauchen. Ist es denn ein positives Signal für die Kinder, wenn wir ihnen in den Rücken fallen und etwas unternehmen, auch wenn sie dies nicht möchten?



Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Wisst ihr auch warum viele Kinder nicht wollen, dass sich die Eltern " einmischen"? Weil sie Angst haben, dass sie dann als Petzer dastehen und befürchten, dass danach alles noch schlimmer wird...

Bei solchen massiven Grenzüberschreitungen seitens der Lehrperson würde ich ganz bestimmt nicht mein Kind noch fragen, ob die Eltern intervenieren sollen oder nicht.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
Ich hätte mir damals echt Unterstützung und Hilfe meiner Eltern gewünscht - hab sie aber nicht wirklich erhalten ;-(

Und es ist nicht so, dass es mir an Selbstbewusstsein oder dgl. gemangelt hätte. Der Kampf gegen den einen Lehrer währte lange - über meine Zeit hinaus. Erst Jahre später, als offenbar wirklich nicht mehr weggeschaut werden konnte, wurde er gefeuert.


Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Viele Eltern sind eben vor allem zu feige um sich für ihre Kinder einzusetzen. Auf keinen Fall auffallen wollen, die anderen nicht denken lassen, man könnte Probleme haben, oder was denn da mit einem nicht stimmt. Nein, viel lieber hätte man doch Vorzeigekinder die doch keine Problem haben, und wenn, dann meistern die doch das selber mit links...

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Autor unbekannt.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Wenn ein Jugendlicher solche Probleme selber löst, begrüsse ich das. So wie ich das gelesen habe, hat der Sohn von Gabriela das aber bisher nicht gelöst, sondern ertragen. Auch das ist bis zum einem gewissen Mass durchaus angebracht, aber man muss den Kindern auch sagen, wann es nicht mehr ok ist. Solche Vorfälle, wie sie hier beschrieben sind, gehören auf jeden Fall dazu. Einfach nur kuschen, weil der Lehrer in der Hierarchie weiter oben steht, ist eine schlechte Lektion. Später ist es dann der Chef oder die Chefin.
Gundi
Dabei seit: 15.03.2002
Beiträge: 233
Habe nicht ich als Mutter auch das Recht einzugreifen, wenn ich der Meinung bin der Umgang mit meinem Kind ist nicht in Ordnung ist?
Habe ich als Mutter nicht die Pflicht zu reagieren? Die lehrperson zu fragen, wieso es zu solchen Aussagen oderHandlungen kommt? Ich möchte nicht das mein Kind in einer solchen Atmosphäre gross wird.
Aber ich kenne viel die sagen, es sind ja nur noch zwei Jahre oder so. Wenn ich was sage kommt mein Kind dran....
Wir haben seit Jahren Probleme mit unserer Schule, aber wir durften auch sehr gute und engagierte Lehrer kennen lernen. Mittlerweile besucht unser Sohn nicht mehr die öffentliche Schule, aber ich weiss es ist nicht einfach.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Menschen, die anderen Menschen Probleme machen, haben selbst mehr als genug davon. Schließlich kann man nur weitergeben, was man hat.
Wenn der Mensch für seine existentiellen Nöte im Leben keinen anderen trifft, der ihn versteht und seine Probleme lösen hilft, dann zwingt ihn seine Überlebensinstanz - ich nenne sie mit E.Coué DAS UNBEWUSSTE - sein Problem immer wieder in andere hinein zu projizieren und es als Drama aufzuführen, bis die Beteiligten oder das Problem aufgelöst sind.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer finde ich es einen der größten Skandale der Pädagogik, wie man im Problemfall immer nur für das Kind die Förderung steigert und den Faktor Lehrer gröblichst vernachlässigt. Oft wissen alle Kollegen, wie ein Kollege oder eine Kollegin Probleme VERURSACHEN, und sie schauen meist Jahr für Jahr nur zu. Dann leiden ganze Klassen und man zerbricht sich auch den Kopf, wie man den Kindern helfen könnte, aber niemand will offensichtlich an die Probleme des Kollegen heran und ihm helfen. Offenbar hat man Angst, dass man dann der Nächste sein könnte, dem "geholfen" würde, und offenbar ist "Hilfe für Lehrer" in unseren Schulen etwas so Schreckliches, dass niemand damit anzufangen wagt.
In den Ich-kann-Geschichten für Erwachsene ab 9 und Kinder bis 90 Jahre berichte ich den "Fall" der 7jährigen Sabrina. Sie wurde das ganze erste Schuljahr täglich von ihrer Lehrerin vor der Klasse bloßgestellt. Sie hatte schon der Mutter gesagt, dass sie nicht mehr leben wolle.
Ich hatte mit Sabrina in der Familie ein 2 1/2 stündiges Gespräch.
Sabrina verstand, dass ihre Lehrerin von Kräften getrieben wurde, die sie nicht verstand und schlecht behandelte. Die Frau war 56 Jahre alt und ihr UNBEWUSSTES zwang sie seit Jahrzehnten, ihr eigenes Problem immer wieder in Kinder zu projizieren und als Drama vorzuführen.
Wer selber als Kind kleingemacht wurde, vor den Misshandlungen sich in sich zurückzog und dann einerseits die perfekte Erwachsene vorspielen lernte aber lebenslang das kleine Kind blieb, der muss mit anderen Kindern vorführen, dass er selbst immer noch in seinem "Fluchtgefängnis" feststeckt. Die 56jährige Lehrerin war immer noch ein 6jähriges Kind. Es ist kein Zufall, dass sie seit über 30 Jahren immer die Klassen 1 und 2 unterrichtete: Alle 6jährigen wurden 7, nur sie war jedesmal wieder nicht dabei. So wuchs ihr Problem immer noch größer.
Diese Frau hatte keine freie Beziehung zu ihren entscheidenden Lebenskräften. Um Sabrina schlecht behandeln zu können, musste sie immer zuerst ihre eigenen guten Kräfte schlecht behandeln. Sabrina verstand sofort, dass wir ihr diesen Fehler nicht nachmachen mussten: Wir konnten die Kräfte der Lehrerin GUT behandeln. In der neuen Ich-kann-Schule versteht auch ein 7jähriges Mädchen sofort: "Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir."
Ich mache es hier kurz. Sabrina schickte ihrer Lehrerin im Geiste alles, was ihr zum GUTsein und GUThandeln fehlte. Das genügte. Die Lehrerin änderte sich radikal. Vier Wochen später begrüßte sie die Mutter beim Elternsprechtag strahlend: "Ich habe an Ihrer Tochter jetzt gar nicht mehr auszusetzen."
Die Frau hatte ihre guten Kräfte & Talente verhundern lassen. So geschwächt konnte sich die GÜTE nicht durchsetzen. Sabrina hatte durch ihr neues DENKEN + FÜHLEN + AUSSTRAHLEN eine ganz neue Atmosphäre geschaffen, in der die verkümmerten Kräfte sich erholten und wuchsen und durchsetzten. Diese Kräfte werden Sabrina nie vergessen, dass sie ihnen sozusagen das Leben gerettet hat. So bekommt man Einfluss.
Ich habe diesen Ich-kann-Schule-Versuch seit über zehn Jahren immer wieder mit ähnlichem Erfolg probiert. Einmal rief mich eine Dorn-Therapeutin aus der Schweiz an. Ihr Sohn in der 9.Klasse habe Probleme und keinen Bock auf Schule, weil ihn die Lehrerin nicht verstehe. Ich erzählte ihr, wie Sabrina ihrer Lehrerin im Gedankenluftballon alles Notwendige zum GUTsein zugedacht hat. Ihren Sohn muss das wirklich interessiert haben, denn nach einer Woche sprach sie mir auf den Anrufbeantworter, dass der Sohn jetzt wieder Bock auf Schule habe.
Dieser 15jährige Junge und die 7jährige Sabrina haben sich vom Erleider zum GESTALTER gewandelt. Genau dafür sind wir alle mit GEIST begabt. Den haben wir beileibe nicht nur, um das 1 x 7 auswenig zu lernen. Wir alle sind mit Geist begabt, um die entscheidenden Kräfte des Lebens zu erkennen und mit ihnen sensibel und intelligent umgehen zu lernen.
Ich freue mich auf Euren guten Erfolg; er ist möglich.
Franz Josef Neffe


"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué