Vorschlag für ein neues besseres Schulsystem

angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
Geschätzter Themeneröffner

Die Voten der anderen SchreiberInnen in diesem Forum zum "besseren Schulsystem" habe ich im Gegensatz zum "Konzept" nur ansatzweise gelesen.

Zum Konzept selbst kann ich mich relativ kurz halten:

- Im Prinzip ist es nichts anderes als die Fortsetzung der Experimentierphasen, in welchen sich unser Schulsystem seit geschätzten 25 Jahren chronisch befindet. Echte Lösungen bietet nicht.
- Die Verbindung von "IQ" mit Leistungsstufen sowie die vermeintliche Spezialisierung durch Teilmatura ist schlicht katastrophal. IQ ist kein wirklich aussagekräftiger Wert zur Lebenstüchtigkeit, welcher durch Ausbildung und Erziehung steht. Eine Teilmatura z.B. mit den Anforderungen an einen Studienplatz im Ausland in Einklang zu bringen, ist schlichte Utopie.
- Die Umsetzung der "Ergebnisse" Ihres Vorschlages in die heutige nicht akademische Berufswelt würde noch katastrophaler, als wir das heute haben.

So ganz kurz zusammengefasst: Bei mir kommt das ganze wie eine mittelmässige SVA einer LAP rüber.
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
@David Müller


'Das Thema ich muss nicht alles glauben was ich höre, sondern lernen es kritisch zu hinterfragen sollte durchgenommen werden, da die Menschen heutzutage mit falschen oder verdrehten Fakten konfrontiert werden, und die meisten glauben es dann auch, nur weil es der Lehrer sagt, oder weil es in der Zeitung oder im Internet steht'


Da wiedersprechen Sie sich aber selber. Man soll hinterfragen was der Lehrer sagt. Supi und das soll nun ein Lehrer lernen. Hmmmmmbanghead.gifbanghead.gifbanghead.gifbanghead.gif


3. Aufklärung gehört meiner Meinung nach nicht in die Schule. Und ein Semester nur dieses Thema? – sicher nicht. Dafür kommen Einen Tag lang Leute aus einer Speziellen Stelle in die Schule. (In meiner Schulgemeinde)

"Meiner Meinung nach" Tja. und 'meiner Meinung' nach gehört es dazu. Und jetzt wer hat recht?
Rosa33
Dabei seit: 25.06.2012
Beiträge: 97
Das wäre meiner Meinung nach ein besseres Schulsystem für alle...
http://www.schule-ohne-selektion.ch/

Was meint ihr dazu?
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@rosa33

Schule ohne Selektion könnte funktionieren, wenn "das Leben danach" nicht wäre. Mit Ausnahme der Lehrer, welche ihr Leben vom Kindergarten bis zur Pensionierung in der Schule (spitz formuliert einem geschützten, primär durch Theorie bestimmten Rahmen) verbringen, kommen zumindest vorläufig alle anderen nicht umhin, sich einer Realität zu stellen, in der sie ihren Platz finden und sich durchsetzen müssen und dort auch Selektionen ausgesetzt werden.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
interessant wäre es auch zu wissen, welche "kompetenzen" sich lehrmeister/innen icon_wink.gif... von den schulabgängern wünschen würden.

sorry, theoretisch ist es ja schon so, dass politisch / wirtschaftlich einfluss auf die schulbildung genommen wird... doch wie sieht es in praktika aus?

weiterführende schulen mal ausgenommen - da geht es ja im gleichen takt weiter. (ausser, wie in den medien geschrieben, zu wenig fachkräfte in einzelnen bereichen ausgebildet werden...)

David Müller
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2012
Beiträge: 22
"Rosa33" schrieb:

Das wäre meiner Meinung nach ein besseres Schulsystem für alle...
http://www.schule-ohne-selektion.ch/

Was meint ihr dazu?



In Finnland, dem Land das PISA Testsieger ist, funktioniert das sehr gut. Wenn bis zur neunten alle zusammen zur Schule gehen, würde das den guten und den schlechten Schülern mehr Sozialkompetenz bringen. Den in der untersten Stufe Stacheln ich die meisten ja nur noch dazu an, die Schule blöd zu finden, während im Gymnasium wie ich von manchen gehört habe über die Hälfte Kifft, da sie dem druck kaum standhalten. Und zusätzlich würde es den Schülern das nervige Wechseln der Klasse ersparen.

Durch differenzierte Lehrmittel mit Aufgaben auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden wie ich es in Punkt 1 vordere, dürfte es auch kein Problem sein, da sich dann nicht die Lehrer darum kümmern müssten.

Das Gymnasium würde dann ebenfalls wie ich schon in Punkt 2 gefordert habe, statt einer Lehre nach der Obligatorischen Schulzeit stattfinden.

Eigentlich wäre das mit meinen Punkten mehr oder weniger Konform nur Punkt 2 müsste etwas angepasst werde, aber ich würde eine solche Lösung auch befürworten.
David Müller
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2012
Beiträge: 22
"Quest" schrieb:

@David Müller


'Das Thema ich muss nicht alles glauben was ich höre, sondern lernen es kritisch zu hinterfragen sollte durchgenommen werden, da die Menschen heutzutage mit falschen oder verdrehten Fakten konfrontiert werden, und die meisten glauben es dann auch, nur weil es der Lehrer sagt, oder weil es in der Zeitung oder im Internet steht'


Da wiedersprechen Sie sich aber selber. Man soll hinterfragen was der Lehrer sagt. Supi und das soll nun ein Lehrer lernen. Hmmmmmbanghead.gifbanghead.gifbanghead.gifbanghead.gif



Auch die Lehrer können Irren. Oder halten sie Lehrer für GÖTTER?

Ich habe mich einmal in der zweiten Klasse mit der Lehrerin angelegt als sie einen Unsinn erzählt hat, in der Mathematikstunde. Sie sagte das ich unrecht habe und wollte es nicht wahr haben, als 30 Minuten Später niemand ausser mir es fertigbrachte die Aufgaben zu lösen, musste sie eingestehen da ich recht hatte. Und auch sonst musste ich die Lehrer immer wieder korrigieren da sie Sachen erzählt habe die nicht stimmen. Ich sehe darin keinen Widerspruch zum Lehrerberuf sich Irren ist Menschlich.
David Müller
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2012
Beiträge: 22
"angelface" schrieb:

Geschätzter Themeneröffner

Die Voten der anderen SchreiberInnen in diesem Forum zum "besseren Schulsystem" habe ich im Gegensatz zum "Konzept" nur ansatzweise gelesen.

Zum Konzept selbst kann ich mich relativ kurz halten:

- Die Verbindung von "IQ" mit Leistungsstufen sowie die vermeintliche Spezialisierung durch Teilmatura ist schlicht katastrophal. IQ ist kein wirklich aussagekräftiger Wert zur Lebenstüchtigkeit, welcher durch Ausbildung und Erziehung steht. Eine Teilmatura z.B. mit den Anforderungen an einen Studienplatz im Ausland in Einklang zu bringen, ist schlichte Utopie.


Hättest du die anderen Kommentare gelesen wüsstest du, das ich auch nichts von IQ Tests halte.

Ich musste irgendetwas nehmen als Massstab, einen besseren gibt es leider nicht, ausser ich hätte nur geschrieben Schwacher Schüler, normaler Schüler, guter Schüler, extrem guter Schüler.

Es ging einzig allein darum das System zu erläutern, was zweifelsohne für alle schüler gut ist.

Ausserdem haben wird in der Scheiz genug eigene Unis, die Teilweise zu den besten der Welt gehören.


[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 29.06.2012 um 15:21.]
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Wir sollten jedem höchsten Respekt geben, der von seinem eigenen GEIST Gebrauch macht und damit nach wirksamen Lösungen sucht. Dabei entstehen natürlich viele verschiedene Idee = Sichtweisen, doch gerade das kann uns ja neues Leben aufschließen.
Ich lese mit Begeisterung: "Meiner Meinung nach muss das ganze Schulsystem von Grund auf erneuert werden, mit Reformen ist es nicht getan." Dann bin ich aber erstaunt, dass Du schon im ersten Punkt nichts als Re-formen bringst. Du konstruierst die übliche Unterrichtsvollzugsanstalt neu durch. Das ist mir viel zu wenig, ich bestehe wirklich auf einer neuen, WIRKLICHEN SCHULE, nicht auf einer verbesserten Unterrichtsvollzugsanstalt.
Für die Ich-kann-Schule habe ich mich erst einmal gefragt, was SCHULE ist. Wir haben ja mit "Schule" gerade das Gegenteil daraus gemacht, was dieses Wort bedeutet. Und das ist nicht bloß mit dem Wort Schule so sondern mit allem, was mit Schule zu tun hat. Fast alles ist sein Gegenteil pervertiert. Daraus lässt sich auch verstehen, warum es uns in unseren "Schulen" immer schlechter geht, je besser wir es machen.
Ich würde zuerst einmal in der 3./4. Klasse gar keine Schulbücher brauchen; die würden die Schüler selber schreiben. Das habe ich vor über 30 Jahren schon mit meinen 4.Klässlern gemacht. So gut, wie es in unserem Sprachbuch stand, konnten wir das selber; wir konnten es vor allem lebendiger. Und die Textausgaben, die sich meine Schüler selbst ausdachten, waren motivierender als die, die im Buch standen.
Vorgegebene Aufgaben verschiedenen Schwierigkeitsgrades führen doch zuerst einmal dazu, dass Menschen IN SCHABLONEN EINSORTIERT werden. Leben aber bedeutet: ÜBER ALLE KÜNSTLICHEN SCHABLONEN HINAUSWACHSEN. Du verstehst, dass ich da nicht mitmache.
Ich suche nicht nach optimierten Schablonen, ich proviziere lieber Wachstum. Als ich als Schüler in der 3.-5.Klasse einer Dorfschule saß, fühlte ich mich gbesonders gut und stark und wachsend, wenn ich einem 5.Klässler als 3.- oder 4.klässler zeigen konnte, wie´s geht. Das wirkt stärker als wenn dir nur immer die passende Aufgabe zugewiesen wird wie der Kuh im Stall das Futter. Das bewirkt PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM, und erst dadurch dass er WÄCHST, wird der Mensch dem Leben GEWACHSEN.
Wenn ich den Kindern immer nur die optimale Schablone biete, verkümmere ich ihre Persönlichkeit. Das ist versuchte Seelentötung - mit auch körperlichen Auswirkungen. Die Überlebensinstanz im Menschen kann so etwas nicht beliebig lange mitmachen. Die muss für´s Überleben sorgen. Von optimalen Schablonen werden die Kräfte von Geist und Seele nicht satt.
Schaun wir doch einmal ganz genau hin: Dein Problem als Schüler war doch nicht, dass die Aufgaben langweilig waren - dafür hast Du Dir doch selbst was Geniales einfallen lassen, aber sie haben Dein GENIE nicht zur Kenntnis genommen. Sie haben es einfach VERHUNGERN lassen!
Und Du???
Statt dass Du Dir und Deinen so genialen Talenten die Treue gehalten und für sie gesorgt hättest, hast Du sie im Stich gelassen. Du hast Dich bloß darüber aufgeregt, dass man Deinem Rechengenie nicht adäquate Aufgaben zureicht. Darüber hast Du verdrängt, dass da noch ganz andere, noch viel genialere Talente in Dir da waren, um die DU DICH überhaupt nicht gekümmert und die DU SELBER glatt verkommen lassen hast.
Du hättest Dich mit Deiner Intelligenz ohne weiteres von den beschränkten päd. Vorgaben abnabeln, Dir selbst nicht nur Dein Mathe- sondern vor allem auch Dein Selbstreflexions-, Selbstwahrnehmung-, Selbstachtungs-, Selbstentwicklungs-Talent bestätigen, stärken, zum Wachsen bringen und davon Gebrauch machen können. Da hast Du aber den Schwanz eingezogen. Dir ist heute noch wichtiger, gegen die mangelhafte formale Verschablonisierung zu opponieren, als Deine wirklich genialen weiteren Talente endlich zu rehablitieren, zu entwickeln und zum Zug kommen zu lassen.
Du verlangst immer noch, dass man für Dich mehr Geld ausgibt. Dabei wäre Deiner Intelligenz doch viel angemessener, Du kämest endlich soweit frei, dass Du mehr Intelligenz für Dich verlangst. Das wird allerdings nur klappen, wenn Du es vormachst.
Schule kann es sein, wenn Lehrer Lehrer und Schüler Lerner sind.
Bei uns sind die Lehrer aber nirgends Lehrer, sie sind überall Unterrichter. LEHREN bedeutet, ein mitreißendes Beispiel für LERNEN zu sein. Unterrichter sind exakt das Gegenteil. Sie wissen noch nicht einmal, waS LERNEN bedeutet. Das Herkunftswörterbuch würde ihnen aufschließen: "Eine Fährte des Lebens verfolgen, eigene ErFAHRungen sammeln". Wenn sie selbst von ihren eigenen Erfahrungen so begeistert wären, dass man neugierig würde, ihnen VON SICH AUS ZU FOLGEN, dann hätten sie SOG-Wirkung und dann wären sie WIRKliche LEHRER. Sie gehen aber nicht mit SOG voraus, sie treiben die Herde mit DRUCK hinten an. Da lässt sich gar nicht vermeiden, dass Schule ein einziges Scheitern ist, wenn man ständig selöbst das Gegenteil von SCHULE macht.
Ich wünsche Dir nicht, dass Du das aushalten musst: weltweit überall dieselbe, einheitliche Schablone. Alle Versuche für so etwas sind weltweit bis heute gescheitert. Sie müssen scheitern, da sie die Grundgesetze des Lebens missachten, die doch jeder durch sein eigenes Leben ständig selbst beachten und zu seinem Nutzen lernen könnte.
Wenn man über solch intelligente Talente verfügt, müsste das doch die Aufgabe für Dich sein, mit der Du nicht nur Dich ENT-FALTEN kannst sondern auch allen Menschen zeigen kannst, wie das geht und welche Lebensqualität es eröffnet.
Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe



"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
"David Müller" schrieb:

Hättest du die anderen Kommentare gelesen wüsstest du, das ich auch nichts von IQ Tests halte.

Ich musste irgendetwas nehmen als Massstab, einen besseren gibt es leider nicht, ausser ich hätte nur geschrieben Schwacher Schüler, normaler Schüler, guter Schüler, extrem guter Schüler.

Es ging einzig allein darum das System zu erläutern, was zweifelsohne für alle schüler gut ist.

Ausserdem haben wird in der Scheiz genug eigene Unis, die Teilweise zu den besten der Welt gehören.



Also auch wenn es s schwach, normal, gut und extrem gut formuliert ist, ist demnach offenbar doch der IQ der Massstab. Und über die "abgestuften" Lehrmittel in den einzelnen Fächern erfolgt zudem eine "Spezialisierung", welche sich an den Stärken des Schülers orientiert. Als ergibt sich daraus eine "Spezialistenzucht", wobei uns heute ja bereits die "Generalisten" mit der nötigen übergreifenden Übersicht und Fähigkeit fehlen.
Überspitzt: ein Genie in Anatomie wird weder ein guter allgemein Praktiker, noch ein guter Chirurg oder, weil da Sozialkompetenzen massiv mitspielen, ein guter Gynäkologe. Und die normalen und schwachen ? Die bleiben auf der Strecke?

In der Konsequenz der Antwort würde es dann im weiteren ja auch heissen, dass jene mit der akademischen Ausbildung nur Schweizer Unis besuchen können, weil ihnen für jede ausländische die "Breite" fehlt. Also hätten diese Leute nach Abschluss ihres Teilbereichs-Studiums faktisch auch keine Chance auf einen Arbeitsplatz im Ausland, weil ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden. Sie bekämen noch nicht mal eine Zulassung für ein Zusatzstudium im Ausland.
Ich fürchte, aus der Schweiz bildungsmässig eine Insel zu machen, würde deren Existenz gefährden.

PISA - aus meiner Sicht der Versuch einer Standardisierung, um das Wort Gleichschaltung zu vermeiden. Ein von Theoretikern erstellter Vergleich über theoretisches Schulwissen. Und nach der Schule? - da interessiert sich wohl kaum jemand mehr für solche "Studien". Da fragt sich, wie alle und nicht nur die in Theorie starken, ihr Leben gestalten und durchkommen.

Ich meine, Konzepte auf reine Schulzeit zu begrenzen hält nicht stand, solange das Leben nach der Schule weitergeht.