Wenn Du genau beobachtest, kannst Du gut erkennen, dass die päd. Fachbegriffe immer mehr zunehmen, je weniger die praktischen Probleme gelöst werden. Als Ich-kann-Schule-Lehrer sage ich, dass wir uns angewöhnt haben, aus allem, was wir nicht können, eine Wissenschaft zu machen. Das schaut nach wunder was aus und es ist meist nichts dahinter.
Es ist nicht zu übersehen, dass immer da wo die Kinder ein "wissenschaftliches" Problem haben, die Fachleute es nicht lösen können und oft auch noch stark vergrößern. So wie es zahlreiche iatrogene (durch den Arzt verursachte) Krankeiten gibt so sind auch die pädagogenen Probleme stark am Wachsen. Nicht mit dem Kind müssen wir für die Lösung noch mehr tun sondern endlich für die Pädagogen: sie sind es, die Hilfe benötigen. Und wenn wir damit reell umgehen lernen, müssen sie es nicht ständig mit pädagogischen Maßnahmen überspielen, dass sie nicht können.
Wenn Du genau beobachtest, können allzuoft die Erwachsenen das selber nicht, was sie vom Kind verlangen. Sie tun aber so als ob sie könnten und machen Druck, um von ihrer Inkonsequenz abzulenken.: Weißer Mann (und Frau) spricht mit gespaltener Zunge.
In der Folge kommen ZWEI sich widersprechende Botschaften im Kind an: Der bewusste Verstand hört die freundlich formulierte Beglückung und DAS UNBEWUSSTE spürt, dass es nicht wahr und anders gemeint ist. Wenn wir vor dem UNBEWUSSTEN in der Pädagogik nicht länger den Kopf in den Sand stecken, dann werden "unkontrolierte" Handlungen doch sehr eindeutig verstehbar. Sie sind direkte, klare Antworten der Instanz, die fürs Überleben zuständig ist, auf unsere Vorgaben. Das Problem ist einfach zu lösen: nicht durch Manipulation am Kind sondern dadurch, dass wir unsere Vorgaben auf ein akzeptierbares NIVEAU bringen.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué