Was habt ihr für eine Meinung zum Punktesystem bei Kindern?

zomili
Dabei seit: 20.10.2008
Beiträge: 66
wegen dem dinge liegenlassen:
wir machen am abend eine 5-minuten aufräumrunde. die uhr wird gestellt und los geht's. vorher wird festgelegt, wer wo aufräumt. wenn es klingelt hören wir auf, auch, wenn noch zeugs rumliegt. wenn wir es schaffen das regelmässig genug zu machen (gelingt leider nicht immer) dann reichen 5 Minuten völlig aus. wenn ein kind mal einen strengen tag hatte, darf es auch mal aussetzten. mami und papi machen immer mit.
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
@Tornado_schön gesagt icon_smile.gif.

Viel Erfolg und Spass beim Kursgeben! Ich tät ja schon kommen, aber Geld und Zeit sind etwas rar im Moment. Und ich komm dann lieber, wenn Mein "Viehchli" etwas anspruchsvoller geworden ist icon_wink.gif (böse, gell?).

An it harm none do what ye will
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Tornado
Dein Posting umfasst in etwa unsere gemachten Erfahrungen.

Bei unseren Kindern wollte das Belohnungssystem mit Smilies einfach nicht mehr klappen. Einerseits waren sie dafür fast zu alt, zweitens hatten wir zu unterschiedliche Betreuungssysteme.

Ich bin mir aber sicher, wären die Kids kleiner gewesen, dann hätte das eine lustige Sache werden können. Und wenn die Basis mal gelegt wurde, dann kann man später davon ernten.

Als meine Tochter das Aufräumen lernen musste, machten wir daraus ein Spiel mit einem Würfel. Und die leidige Sache machte plötzlich Spass. Zuerst wurde alles was rumliegt zusammen gesammelt. Auch Sachen von mir. Wer hat als erster die grösste Beige?
Dann haben wir abwechslungsweise gewürfelt. Soviele Augen wie gewürftel wurden, soviele Gegenstände mussten versorgt werden. Bei einer 6 gab es eine Süssigkeit.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Grundsätzlich sitzen meine zwei kids gerne mit mir/uns am tisch und kommen auch relativ schnell, wenn ich zum essen rufe. grundsätzlich bitte ich ca 5 min. vorher zu tisch. wenn die meisten der anwesenden um den tisch sitzen, wird mit dem essen begonnen. rufe auch gerne ein zweites und ein drittes mal, dann aber lass ich es sein und notfalls wird halt alleine oder kalt gegessen.
sachen, die einfach rum liegen, ärgern mich auch - sehr sogar. um dafür abhilfe zu schaffen, nutze ich meine stimme, die freundlich bittend ausdrückt, was ich gerne hätte und immer lauter und fordernder wird, wie länger es dauert. vielleicht ist der befehlston heute nicht mehr aktuell, aber es funktioniert und die kids nehmen es mir auch nicht übel...
gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
ja schade Barab....aber es läuft ja nicht davon icon_wink.gif


ich will gar niemanden von meinem überzeugen und der meine ist sicher nicht der einzig richtige weg.... jede familie soll ihren weg gehen, der für sie stimmt...

....ich habe einfach die tolle erfahrung machen können, dass ich ganz viele probleme die hier und in anderen themen beschrieben werden, nicht mehr habe....

darum bin ich kursleiterin geworden und teile mein wissen gerne mit anderen, die nach lösungen suchen. das gordontraining gibt es schon viele jahrzehnte und millionen von eltern haben es weltweit besucht...es funktioniert also icon_wink.gif

www.elterncoach.ch
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@LisetteH: Mich würde es intressieren, wie Kinder lernen, dass es gewisse Dinge gibt, die sie machen müssen, damit die Familie nicht im Chaos versinkt. Du sagst, Dich stört es, wenn die Schuhe VOR und nicht AUF dem Regal stehen. Das ginge ja noch, doch wenn die Schuhe im Badzimmer, Küche, Wohnzimmer, Treppe, Kinderzimmer, wo auch sie immer ausgezogen wurden, rumliegen ? Dasselbe mit allen Kleidern, Schere, die benutzt wurde, Schulmaterial, Kleider und tausend andere Dinge.

Räumst Du denn jedesmall diese Sachen (bei uns wäre es so) weg, weil es DICH stört ? Ich nehme mal an, EINE MUTTER (also, nicht jemand persönliches hier), wendet sehr viel zeit auf, um die Sachen, die ihre Kinder rumliegen lassen, stets wegräumt. Es nervt sie gewaltig, doch es stört SIE und nicht die Kinder. Wieso sollen also die Kinder ihre Sachen wegräumen, weil es DIE MUTTER stört ?

Im späteren Leben, im Berufsleben, als Erwachsenen im eigenen Haushalt, wen stört es dann ? Sie, der/die Lebenspartner, ev. weitere WG-Bewohner, usw.

Ich persönlich finde es absolut angebracht, dass die Kinder gewisse Sachen massen müssen, weil ICH es so will, oder weil es MICH stört.

MICH stört es, wenn die Schuhe und schmutzigen Kleider im Badezimmer
am Boden liegen, statt im Schuhgestell oder Waschküche, was auch immer. Wenn meine Kinder zu laut Musik hören, so dass ich meine Musik nicht mehr hören kann, stört es MICH und nicht sie, deshalb bitte ich SIE, die Musik leiser zu stellen.

Verstehst Du, was ich meine ?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mich nervt es z.B. gewaltig, wenn ich gekochte habe, nicht alle sich zur Zeit an den Tisch setzen. Das Essen wird kalt, der letzte isst länger als ich (und die anderen), somit bleibt kaum mehr Zeit für die Kinder (im Beispiel von Sonnenblume) etwas für sich vor der Schule zu machen, die Familie isst nicht gemeinsam.

Es ist nie eine Ueberraschung, WANN wir essen. Im Normalfall (ausser an den Mittagen, wo ich arbeite) ist gekocht, wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen. Sobald alle hier sind, setzen sich alle mit sauberen Händen an den Tisch.

Generell gilt: ich rufe ein bis zwei mal . kann sein, dass der betreffende es nicht gehört hat. Dann beginnen wir zu essen, und es wird abgeräumt, wenn wir fertig sind, egal ob die verspätete Person fertig ist oder nicht.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Und was macht ein Kind, wenn es mal bei jemandem anderen ist, wo es für eine Anweisung nicht belohnt wird?

Und ihr Erwachsenen, bekommt ihr auch immer etwas, wenn ihr eurer Aufgabe erledigt?

Und dann, wenn das Kind nur noch etwas macht, wenn es was bekommt?

Damit ist die Frage beantwortet: Nein, bei uns gibts kein Punktesystem und die Kinder folgen trotzdem icon_wink.gif
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Ich bin überzeugt, dass Kinder verstehen, dass Familie als Gemeinschaft nur funktioniert, wenn man miteinander statt gegeneinader arbeitet.

Kinder sind froh, wenn Mama über Mittag pünktlich kocht und
Mama ist froh, wenn die Kinder pünktlich nach Hause oder an den Tisch kommen.

Die Kinder sind froh, wenn sie ihre Sachen finden und die Mama hilft ihnen zu lernen, wie das am einfachsten geht.

Wenn Kinder Sachen im ganzen Haus verteilen, dann kann man sie mal zur Anschauung eine Zeit lang gar nicht mehr zur Seite räumen. Bestimmt beginnt es sie irgendwann zu stören und man kann mit ihnen darüber reden.
Oder aber, Mutter weiss nicht, wo die gesuchten Sachen liegen, dann kann man ihnen auch erklären, wie einfacher das Leben ist, wenn die Sachen am dafür bestimmten Ort versorgt werden.
Man kann die Sachen auch einsammeln und wegsperren und man bekommt es erst gegen Arbeit zurück. Begründung: ich hatte Zeit aufgewendet, deine Sachen aufzuräumen, jetzt kannst du auch was für micht tun.
Manchmal muss man etwas zur besseren Anschauung auch mal aushalten und Kinder die Erfahrung von verwahrloster Haushaltung machen lassen. Das klappt vielleicht nicht bei allen Kindern, aber einen Versuch ist es wert.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Globi
Für mich funktioniert ein Punktesystem auch nur, wenn das Kind den Vergleich von gutem und schlechtem Benehmen erkennt und das geht ja nur zu Hause.
Und Erwachsene sollten diesen Unterschied irgendwie kennen icon_wink.gif
Wobei einige Firmen ja so ein Belohnungssystem-System betreiben. In Form von Bonis. Banken lassen grüssen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.