Was habt ihr für eine Meinung zum Punktesystem bei Kindern?

~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
ich würde mich fragen, was denn der lerneffekt ist aus so einem system....?

- wenn ich tue was sie sagen, dann bekomme ich was ich mag

- wenn ich das erfülle, was sie von mir erwarten, dann gibt es was, dass ich mir selbst nicht leisten kann

aber fördert das wirklich die HILFSBREITSCHAFT die ich mir als mutter wünsche?

also ich wünsche mir hilfsbreite menschen um mich und keine, die sich verpflichtet fühlen oder es nur tun, weil es dafür ein geschenk gibt.
sie müssen es ja nicht immer wahnsinnig gerne für uns tun, aber doch mit der haltung - es ist gegenseitig und gleichwertig. ich gebe und ich bekomme. ich helfe dir und die mir. wir sind ein team und wertvoll füreinander und mir ist darum eine mithilfe im haushalt auch den aufwand wert - darum.

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Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Tornado
Das Kind soll dabei aber schon erkennen, dass es Sinn macht, was es da tut und es selber in irgend einer Form profitiert.
Es darf dabei nicht in einem Machtspiel enden, so wie du es weiter hinten beschreibst.

Und wo ich ganz vorsichtig bin ist der Punkt, wo das Kind etwas FÜr MICH tun muss. (Das Drama des begabten Kindes)

Ich merke, es ist noch schwierig das genau zu definieren / formulieren.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
LisetteH
Dabei seit: 29.02.2008
Beiträge: 171
@Gabriela
Ja klar ich verstehe Dich sehr gut. Das Beispiel mit den Schuhen meinte ich so: Wenns nach meinen Kindern ginge, würden Sie die Schuhe irgendwo im Gang ausziehen, ICH möchte aber, dass sie auf dem Schuhregal stehen (jedes Kind hat ein Tablar). Wenn ich dann sage, räum bitte deine Schuhe weg und ich sehe dann, dass sie zwar beim Schuhregal stehen, aber nicht auf dem Tablarr, dann mache ich nicht ein grosses Zeugs draus. Denn verräumt sind sie ja, einfach nicht so pingelig wie ich es gerne möchte. Ich stell sie dann (wenn ich es sehe) ins Regal und gut ist.

Ansonsten räumen meine Kinder ihre Sachen jeweils selber weg weil wir alle in der Familie nicht gerne suchen. Wir müssen wissen, wo die Schere ist, wo das Monopoly ist und wo wir Schnur finden.

Meine Kinder sind 8 und 9 und keine Chaote. Auch ihr Zimmer sieht total okay aus.

Oder ein anderes Beispiel: Meine Kinder wissen, dass sie die Bücher im Wohnzimmer nach dem Durchschauen wieder auf den Stapel versorgen sollen. Das klappt auch, aber der Stapel ist halt dann irgendwie schief und gwaggelig. Wenn ich das dann abends sehe, mache ich aus dem gwaggeligen Stapel einen geraden und gut ist.

Manchmal bin ich einfach ein bisschen zuuuuu heikel, was Ordnung angeht und deshalb drücke ich schon mal ein Auge zu, wenn etwas nicht SO verräumt wurde wie ich es gerne hätte.

Verstehst du mich?
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
hallo SW

....aber wenn ein kind etwas unbedingt haben möchte, dass ihm versprochen wird - und danach suchen eltern ja, damit das angebot auch verlockend genug ist - dann MUSS es das erfüllen was von ihm erwartet wird....das tut ein kind sicher nicht aus überzeugung ...

wie denkst du lernt ein kind zu erkennen, dass die handlung auf sich selber sinnvoll ist, ausser der belohnung?

für die meisten kinder sind dies alles KEINE wichtigen dinge....aufräumen, putzen, aufgaben machen....das sind alles dinge die UNS wichtig sind, weil sie uns entlasten und uns das gefühl geben, eine gemeinschaft zu sein. GENAU so sollten wir das auch kommunizieren und nicht mit strafe oder belohung erpressen - finde ich icon_smile.gif

und meine erfahrung ist, dass kinder GERNE HELFEN und gerne für uns da sind.....sie mögen aber nicht, wenn wir über sie bestimmen, sie bedrohen oder unter druck setzen - welcher mensch mag das schon und hilft da noch gerne?

"hey schatz, ich kaufe dir ganz sicher ein neues auto, wenn du die nächsten sechs monate den müll selber runter bringst und die küche ohne murren alleine aufrumst, die wäsche selbst sortierst und mir regelmässig den rücken massierst....und wenn ich sehe, dass du das besonders schön machst, kriegst du einen extra spoiler noch dazu - na, bist du dabei?"

icon_smile.gif))

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Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
Sonnenblume: ich habe jetzt nicht alle Posts gelesen, darum kann es sein, dass ich wiederhole, was auch jemand anderes geraten hat. Aber egal icon_smile.gif

Deine Kinder haben ja ein gutes Alter. Ich schätze aber, dass ausser beim 7-jährigen, das Punktesystem eher nicht mehr so ankommt (?) lass mich aber gern eines besseren belehren!

Bei mir hat immer ein Kind Tischdienst. Das heisst: sein Ämtli ist es den Tisch zu decken. Ich helfe mit bei den Überlegungen, was es alles braucht auf dem Tisch, decken tut das Kind.
Auch ich sage den Kindern 5 Minuten vor dem Essen Bescheid, damit sie ihr Ding (Spiel, Buch etc.) in Ruhe beenden können.
Das Kind, welches Tischdienst hat (klingt ja fast nach Knast, wenn man das hier so liest...) hat dann auch die Aufgabe die anderen an den Tisch zu holen. Du glaubst gar nicht wie toll das funktioniert, und vor allem wie entspannend das für MEINE Stimmbänder und Nerven ist icon_wink.gif

Abräumen tut jeder sein Zeug, dafür mache ich die Küche alleine, da braucht mir keiner mehr zu helfen, wenn ich die Küche räume ist noch mal Händewaschen und Zähneputzen angesagt.

Weils jeden Tag gleich läuft, klappts gut! Ausnahmen gibts natürlich immer, aber ich schätze dass jeder flexibel genug ist, auch mal eine Ausnahme zu akzeptieren.

Also konkret: rein vom Alter her würde ich Dir eher zum Ämtliplan raten, der jedes Kind mit in die Verantwortung mit hinein nimmt. So auch das Aufräumen. Ein Kind hat die "Aufsicht" dass es klappt.

Bevor Du sowas machst, würde ich aber ein sehr ehrliches Gespräch mit den Kindern führen, so im Stil von: "Es macht mich müde dass..." "ich bin immer genervt weil..." "ich kann Eure Hilfe brauchen..."

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♥ Lache - und die Welt lacht mit dir ♥
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
icon_smile.gif) Ja, da hast du recht.

Wir haben das Belohnungssystem beim Abtischen benutzt. Die Kinder erkannten den Sinn und auch, dass es in Ordnung ist, wenn sie da mithelfen. Sie hatten es einfach nicht so eilig und einer versuchte sich immer zu drücken und dann fühlte sich ein anderer verpflichtet.
Und sorry, Milchprodukte kann man nicht Stunden stehen lassen, wer trinkt anderntags schon gerne vergammelte Milch.

Die Smilies sollten dann ein wenig Ansporn sein. Vor allem wenn sie dann sahen, dass eben einer viele Punkte hatte, weil er es gleich subito erledigte, dann wurmte es den anderen schon.
Und das meine ich mit anschaulich.
Aber wie geschrieben. Die Kids waren zu unregelmässig da, als dass es längerfristig funktioniert hatte. Und es dauerte ewigs, bis sie ein Geschenk zusammengesmilet hätten.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
ich finde dein beispiel super SW - sie taten es, um besser als der andere zu sein...das hat sie schlussendlich angespornt und nicht die einsicht....wenn die milch sauer geworden wäre, hättest du irgendwann sicher wieder eine gekauft oder sie hätten einfach auf milch verzichtet icon_wink.gif

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carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643
meine meinung zu punktsystemen:
ich hab einfach keine lust auf diese "punktebuchhalterei", ist mir schlicht zu anstrengend und nach der ersten euphorie ziehen meist auch die +punkte nicht mehr. (ich geb's zu, ich hab das auch mal ausprobiert - nicht wirklich erfolgreich)

dann kenn ich auch noch so beispiele, da gibt es punkte und davon dann wieder abzüge für diverse "vergehen" und für punkte gibt es "bildschirmzeit". und weil die kinder ja nicht gleich alt sind, gibt es da dann auch noch altersgerechte unterschiede...höllenkompliziert! *ächz* icon_wink.gif
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Nein die Botschaft war: wenn man etwas zuverlässig macht, dann erreicht man auch etwas. Und das zieht sich durchs ganze Leben durch.

Wer im Job mehr liefert, der steigt auf = mehr Lohn.

Aber so oder so. Es konnte damals nicht funktionieren, aber das ist eine andere Geschichte.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
sonnenblume so wie ich dein thema lese und das thema mit dem x-mal sagen ist es dir wirklich wichtig, dass sich da was ändert.
wenn du zum zmittag rufst, die kinder müssten dich hören (distanz) hören dich aber nicht icon_wink.gif ist es eine möglichkeit zum kind zu gehen. nicht für immer aber als nächster schritt bevor man wütend oder frustriert wird. der aufwand lohnt sich meiner meinung nach schon. einmal treppenlaufen statt rufen ohne erfolg - habe es nach dem film "die brüllfalle" selber ausgetestet und war positiv erstaunt. und die belohnung war: meine nerven icon_wink.gif)