Tja, wahrscheinlich wirds hier keiner glauben, aber ich gelte als hochbegabt

mein IQ liegt bei 134.
Ich empfinde es als "Fluch" wie Segen. Irgendwie ticke ich immer anders als andere. Irgendwie bin ich immer zu schnell für mein Umfeld (selbst für meine Finger, weshalb ich oft Schreibfehler mache *grummel*), irgendwie kann ich selten meine Gedanken rüberbringen wie ich sie wirklich meine, dass sie verstanden werden, was zur Folge hat, dass ich oft als "schräger Vogel" angeschaut werde.
Positiv daran, ich kann sehr schnell in neue Situationen gehen, bin enorm flexibel und belastbar. Kann x Dinge gleichzeitig studieren und umsetzen.
Negativ, eine Hochbegabung geht nicht unbedingt Hand in Hand mit einem hochbegabten Körper! Was in meinem Kopf simpel und einfach erscheint, ist oft körperlich nicht umsetzbar. Beispiel: ich möchte in meinem Garten einen neuen Plattenweg legen, so brauche ich keinen Meter und kein Papier um das vorher durchzuplanen. Ich "fotographiere" das mit meinem Hirn, weiss sofort genau was es braucht, wieviel Material, wie lange der Weg ist etc. Aber umsetzen kann ich es nur mit Hilfe, weil ich die Platten nicht tragen kann, weil mein Rücken keine Kraft hat. Oder ich war im Turnen eine völlige Nuss! Einfach nicht fit genug, konnte aber im Handball die besten Tore werfen, wenn ich denn den Ball bekam, weil ich sofort Winkel und Aufprallpunkt wusste und die Wurfstärke berechnen konnte. Aber was nützt das, wenn Dir der Ball aus den Händen fällt, weil die Finger zu steif sind???
Versteht Ihr was ich meine?
Vielleicht hätte ich mit meiner Hochbegabung was anfangen können... eine Lehrerin hatte es früh gemerkt und wollte mich in eine andere Schule schicken. Ich aber liebte diese Lehrerin so sehr, dass für mich kein Klassenwechsel in Frage kam.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas Besseres hätte werden können, etwas anderes hätte lernen müssen oder so. Ich fühle mich mit meinem Leben ganz zufrieden. Ich konnte es mir so einrichten, dass sowohl Kreativität wie auch Chaos Platz hat, dass sowohl Tempo, wie auch Pause möglich sind. Und ich habe zum Glück einen Mann, der meine Millionen neuen Ideen relativ gelassen hinnimmt, mich unterstützt aber niemals drängt.
Als grösste Herausforderung empfinde ich nun ganz klar die Erziehung meiner Kinder. Ich muss ganz oft "umdenken", damit sie meinen Gedanken folgen können. Ich sehe auch in ihnen eine Hochbegabung, in jedem etwas anders, weiss aber auch noch nicht, was wir daraus schliessen sollen und was für Schritte oder Konsequenzen das mit sich bringt.
Tja, unter dem Strich ist es für mich eine Art Wesenszug. Denn kochen muss ich trotzdem wenn die Family Hunger hat, das Klo muss ich auch putzen, und die Wäsche macht sich auch nicht von selbst
Und für meine Kinder bin ich einfach die Mutter, zu der man auch mal frech sein kann und die man auch mal doof findet!
Und mein Mann, so sehr wir uns auch lieben, findet wohl des öftern, dass ich eine Schraube locker habe

so bleibe ich zumindest immer auf dem Boden der Tatsachen und bescheiden.
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