was machen, Klasse freiwillg wiederholen?

salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
riff:
Ja das will der Psychologe mit ihm machen, darum ist er gegen eine Wiederholung.
Für die Wiederholung war ich!
Mein Sohn will durchziehen. Er gibt nicht auf.
Ich wollte eingreifen, weil ich das Gefühl bekommen habe, dass mein Sohn sich kaputt macht. Und weil die Lehrerin ihn schlecht macht.
Ich muss es nun einfach so sehen, dass mein Sohn daran wächst und in Zukunft stark ist.....
Frage mich wieso Privatschulen so boomen: die sind ja alle davongelaufen!?!?
riff
Dabei seit: 17.02.2012
Beiträge: 26
@salizäme

Die öffentliche Schule ist eine Rieseninstitution mit Dauerreformdruck und politischer Einmischung. Andererseits ist es ein Kuchen, eine Welt für sich, die Abschottung der Lehrpersonen verstehe ich auch ein Stück weit. Darum steht und fällt alles, oder vieles damit, was für eine Persönlichkeit vor einer Klasse steht und ob die Kinder ins System passen oder nicht. Es gibt zwei Systeme: die Art des Unterrichtes (nicht alle lernen auf die gleiche Art und das Gleiche gleich schnell, die Schule schert aber über einen Kamm) und das soziale Gefüge (entweder von Lehrpersonen positiv mitgesteuert oder eben nicht, vor allem wenn es mehr als eine Lehrperson gibt.) Die Privatschulen sind nicht an sich besser, sie stehen aber aus wirtschaftlichen Gründen viel mehr unter Erfolgsdruck gegenüber den bezahlenden Eltern. Das Paradoxe: Privatschulen haben viel weniger Ressourcen und Mittel als die öffentliche Schule. Meistens sind aber die Klassen kleiner. Jedoch oft die Ansammlung von problembehafteten Fällen grösser. Am allerwichtigsten ist, dass dein Sohn durch professionelle Unterstützung dazu kommt, selber daran zu wachsen. Das können Eltern nciht, weil sie nicht professionell handeln können, ihre Aufgabe ist eine andere. Niemand scheitert in dieser Situation, es ist, wie es ist. Es geht darum, was hilft, woher die Skills kommen. Die kommen von deinem Sohn selber und ein Profi begleitet ihn dabei, diese zu nutzen. Ohne Trainer hätte Simon Amman niemals Skispringen können, obwohl es ja in ihm ist. Und das, was in deinem Sohn ist, ist dort, weil es dein Sohn ist und ihr als Eltern da seid. Du warst erfolgreich und warst immer da und hast alles gemacht, was dir in den Sinn kam. Gut so. Bravo. Du, ihr, habt die Basis gelegt. Mit einem Trainer wird er jetzt selber daran arbeiten müssen und abspringen.
salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
wow riff das hast du wunderbar geschrieben!!
Danke dir und auch allen anderen die mich durch diese Kriese begleitet habt.
Ich habe wieder Hoffnung.
Obwohl ich heute vom Schulleiter ein Mail bekommen habe, dass er den Psychologen nicht beim Gespräch dabei haben will. Ich bestehe aber darauf, dass dieses Gespräch mit Psychologe stattfindet!
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
wie hat der schulleiter das begründet?
salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
Dass dann zu viele Personen anwesend seien!
Ich, mein Mann, der Schulleiter, die Lehrerin, unser Sohn und eben der Psychologe sei zuviel!
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
salizäme

wenn euer sohn emotional "erst" 11 ist, würde ich mich persönlich auch scheuen, ihn mit sovielen erwachsenen zu konfrontieren. auch wenn wohl alle lösungsorientiert agieren, muss es dem jungen mann doch vorkommen, dass ihm gegenüber eine massive front steht.
"so viele erwachsene für einen kleinen jungen - was muss ich für ein versager sein"

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
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Was hat dein Sohn bitte an dem Gespräch verloren? Der gehört da nicht hin. Sonst könnt genau ihr Eltern und der Psychologe nicht Klartext reden, weil ihr gehemmt seid und ihm nicht wehtun wollt, die anderen Gesprächsteilnehmer werden keine entsprechende Zurückhaltung haben.
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Die Schule versucht euch ganz schön zu verarschen, sorry!
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@jeruscha da habe ich eine ganz andere meinung. ein 14-jähriger soll an so einem gespräch teilhaben. es geht ja um ihn. ich fände es eher komisch, wenn man über ihn entscheidet und er ist dabei ausgeschlossen. das löst viel mehr minderwert aus, als eine teilnahme, wo klartext gesprochen wird.
ihn davor zu verschonen, macht ihn nur noch kleiner...

salizäme
das argument mit der grossen runde kann ich nachvollziehen. manchmal sind diese runden tische wirklich sehr gross und nicht immer sinnvoll. ABER sie sind alle FÜR den schüler da und nicht gegen ihn. die teilnahme des behandelnden psychologen ist üblich. ich habe damit gute erfahrungen gemacht und begrüsse diese voten sehr...die jugendlichen fühlen sich dadurch auch eher gestärkt als bedrückt, weil sie bei dieser bezugsperson ja auch rückhalt finden.

ich würde also auch darauf bestehen.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
a-c

der junge ist auf dem papier 14-jährig, emotional 11.

für ein erstes gespräch mit allen gremien würde ich meinen sohn auch nicht mitnehmen wollen. zu einem allfälligen zweiten, wenn bereits eine auslegeordung gemacht wurde, dann schon. wobei auch dann evtl. nicht alle dabei sein müssen.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.