was machen, Klasse freiwillg wiederholen?

jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
@Anita-Cornelia

Bei bereits verhärteten Fronten, wenn sich ein Lehrer bereits auf einen Schüler eingeschossen hat, wenn davon ausgegangen werden muss, dass mehrere Gesprächsteilnehmer ihren Fokus auf "Defizite" des Kindes richten, usw. dann gehört das Kind nicht mit ans Gespräch. Niemals! Dies ist hier leider ganz eindeutig der Fall.

Bei anders gelagerter Ausgangslage würde ich dir natürlich Recht geben.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Egal welche Gespräche anstehen: unsere Kinder entscheiden immer mit, ob sie dabei sein wollen oder nicht. Bis anhin wollten sie immer dabei sein - auch wenn's mal krumm lief. So hatten sie die Gelegenheit Stellung zu nehmen - dies gestärkt mit den Eltern im Rücken.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
tara

das eine schliesst das andere ja nicht aus. ich würde eine solche entscheidung auch nicht über den kopf oder den willen von sohnemann treffen, niemals!

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
wir hören hier die seite der mutter und wissen nicht wirklich, wie die schule die situation sieht und einschätzt. ich würde darum nicht urteilen.
gerade die einschätzung des therapeuten, kann auch die schule in ihre pflicht rufen.
ich würde übrigens auf keinen fall eine repetition anstreben. schon gar nicht, wenn der schüler nicht will. dann lieber ein berufswahljahr oder ein sprachaufenthalt anhängen vor der lehre, wenn er noch zeit braucht.
ein coaching zur stärkung, ist sicher sinnvoll. ev. jann mit der schulsozialarbeit auch noch unterstützung geboten werden.

viel wichtiger ist wohl aber, dass ihm seine eltern viel zutrauen und in ihn und seine entwicklung vertrauen!
salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
ist ja wirklich lustig wie viele Meinungen es gibt. Sohn soll mit, nein doch nicht mit, wiederholen ja, nein ja nicht wiederholen.....

Ich bin der Meinung dass unser Sohn sehr wohl an dem Gespräch teilnehmen soll. Es geht um ihn! Er kann sich auch sehr gut zu den Problemen in der Klasse äussern. Mit Erwachsenen hat er gar keine Mühe, eher mit Gleichaltrigen. Aber der Psychologe muss dabei sein.

Wir Eltern stehen hinter unserem Sohn, die Wiederholung wäre nie ein Zeichen von Schwäche gewesen. Sondern um den Problemen aus dem Weg zu gehen, und den emotionalen Altersunterschied wet zu machen.
salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
Das Gespräch hat stattgefunden. Unser Sohn kam mit. Er konnte sehr gut erklären, wieso es ihm schlecht geht in seiner jetztigen Klasse. Dazu ist aber zu sagen, dass die Lehrerin nicht dabei war, sie war krank. Die Schulleitung war toll. Problem erkannt und sie wollen handeln. WOW.
Ich war wirklich erstaunt.
Der Psychologe war nicht dabei.
Nun darf unser Sohn schnuppern in der IPSO.
Falls die jemand kennt, wie ist sie? Vom Auftritt her proffessionel, vom Besuch her ebenfalls. Aber man sieht ja nie alles.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@salizäme

Bei unserer Tochter steht nun ende Monat eine Abklärungsrunde an. Für sie ist es eine Entlastung, sie freut sich - ich wünsche ihr, dass dann ihr "Traumhaus" nicht komplett zusammenbricht.
Gerade gestern hatten wir wieder eine Diskussion - wenn eine Klassenwiederholung zur Sprache kommt, bricht sie in Tränen aus. Sie will partout nicht in eine der unteren Klassen (sie finde dort alle dooof...). Die Vorstellung in die Sek zu wechseln (mit der Möglichkeit eines späteren Wechels in die Bez)......ist momentan noch nicht in ihre Gedanken gedrungen. Wenn schon, möchte sie in die Steiner-Schule. Finanziell wäre diesw für uns tragbar - ob es der richtige Schritt wäre? Keine Ahnung icon_smile.gif.

So warten wir jetzt mal ab, was die Abklärung ergibt und werden uns dann intensiv mit dem Thema befassen müssen. Auf jeden Fall wissen wir, was wir in den Frühlingsferien tun werden "g.

Deinem Sohn wünsche ich, dass er eine gute Schnupperzeit hat und eure Entscheidung auf einem guten Weg voranschreitet.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
salizäme
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.02.2012
Beiträge: 40
taraxacum:
Danke für deine guten Wünsche.
Auch ich wünsche euch, deiner Tochter eine Lösung die für sie stimmt.
Ich berichte dann Ende Woche wie es ihm gefällt in der Schnupperwoche.
hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
salizäme, was ist denn IPSO?
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Bei meinen Untersuchungen von Schülerlaufbahnen ist mir immer sehr krass aufgestoßen, wie im Problemfall oft geradezu formale Aktivitätsorgien stattfinden und man sich auf der persönlich menschlichen Ebene vollkommen zurückzieht. Der materielle Aufwand für Menschen in Problemen ist oft geradezu gigantisch - und das Problemwachstum ebenso - während die persönliche Pädagogik jeglicher Beschreibung spottet.
Aus solchen Fällen habe ich für die Ich-kann-Schule gelernt:
"Probleme ERSCHEINEN nur als SACHprobleme, sie SIND es jedoch nie, sie sind immer PERSÖNLICHE Probleme."
Die Pädagogik verkriecht sich immer hinter den Sachproblemen. Um ihre persönliche Feigheit zu vertuschen macht sie aus allem, was sie nicht kann eine undurchschaubare Wissenschaft, in der ständig nur Phrasen gedroschen und hin und her geschoben werden.
Wie soll man in unseren UNPERSÖNLICHEN Unterrichtsvollzugsanstalten Freunde finden? Nicht wegen sondern trotz der "Schule" findet man dort welche. Wenn schon der erfahrenste Mensch im Raum - das sollte doch der Lehrer sein - nicht der wirkliche FREUND gerade der geschwächten und schwachen Talente im Kind sein will, wo und wodurch sollen Kinder dann Freundschaft lernen???
Das Kind kann, mit welchen Talenten auch immer auf welchem Stand auch immer sein, das ist doch gerade die zentrale Aufgabe und das größte Glück des Pädagogen: die geschwächten Kräfte im Menschen aufzurichten, zu stärken, zum Wachsen zu bringen und sich miteinander begeistert dieser auf den Weg gebrachten Entwicklung zu erfreuen.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué