Was tun, wenn die Lehrperson dein Kind abgeschrieben hat?

lirumlarum122
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Wir haben eine geleitete Schule mit neuer Schulleitung, die sich aber erst noch einarbeiten muss. Der Schulrat steht voll hinter dem Team, was ja an und für sich ein schöner Zug wäre...
Franz Josef Neffe
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Lehrer verzaubern lernen

An der Lehrperson zweifeln ist a) zu wenig und weder dem Problem noch der LÖSUNG angemessen.
Warum sprechen wir nicht jedesmal offen darüber, wie man Lehrpersonen, die a) offenbar große ungelöste Probleme mit sich selbst haben und sich b) nicht helfen können und c) in der Folge ihre ungelösten Probleme in Kinder projizieren, helfen kann?
In der Ich-kann-Schule und den Ich-kann-Geschichten habe ich konkrete Beispiele dazu berichtet. Zum Beispiel von der 7jährigen Sabrina, die die ganze 1.Klasse von ihrer Lehrerin täglich vor der Klasse blamiert wird und schon nicht mehr leben will. Sabrina lernte in 2 Stunden, a) sich selbst und ihre Kräfte verstehen, b) sich zu stärken und c) mit den Kräften der Lehrerin BESSER umzugehen als sie. Die praktische Folge war, dass die Lehrerin sich im Handumdrehen um 180 Grad änderte.
Ich habe das auch mit anderen Kindern in Not ausprobiert, z.B. mit einem Jungen in der 10.Klasse oder einem in der 9.Klasse - stets mit ähnlich gutem Erfolg. Kinder sind für Lösungen sehr begabt - wenn man sie ihnen verstehbar zeigen kann.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
lirumlarum122
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Wie gut, dass wir einer Repetition nicht zugestimmt hatten! Das Kind kann sich wieder freuen, ist nun wieder im Mittelfeld, hat eine Lehrperson, die ihm etwas zutraut, die mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen weiss. Der Weg war aber lang und mühsam und vor allem auch für das Kind sehr schwierig. Was doch nur schon ein Jahr bei einer unbegabten Lehrperson anrichten kann!
Franz Josef Neffe
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Man muss nicht drauf warten, dass ein Lehrer kommt, der die hungrigen Talente des Kindes füttert. Das können die Eltern und alle anderen auch. Und als ich-kann-Schule-Lehrer war mirimmer am wichtigsten, den Kindern zu zeigen, dass sie diese stärkende Wirkung auf ihre Talente selbst haben können und damit unabhängig werden. Souveräne Schüler waren immer ein besonderes Glück für mich.
Franz Josef Neffe

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lirumlarum122
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Ganz so einfach ist es nicht Herr Neffe. In unserem Fall war es so, dass die Lehrperson eigentlich sehr nett ist. Viele Kinder kommen gut klar mit ihr, auf der persönlichen Ebene auch mein Kind. Auf der fachlichen Ebene verstehen sie aber einige einfach nicht, obwohl sie sich sehr viel Mühe gibt.
Franz Josef Neffe
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Ich erlebe das in den Ich-kann-Schule-Tagen auch immer.
Dass die Lehrerin nett ist, ist nicht die Lösung. Ich kenne genügend Kollegen, die auf die freundlichste Weise, immer das Entscheidende verkehrt machen: Die Ergebnisse zeigen es ganz deutlich.
Dass der Mensch sich Mühe gibt, erschwert und verunmöglicht die Lösung. Wer sich Mühe gibt kriegt sie.
Und wenn die Mühe ständig wächst, ist das ein todsicheres Zeichen dafür, dass man alles verkehrt macht. Es macht keinen Sinn, dies auch noch zu steigern.
Nicht die Taten und Worte entscheiden den (päd.) Erfolg sondern das, was der Mensch denkt und fühlt und ausstrahlt. STRAHLEN gehen überall durch und machen die ATMOSPHÄRE.
Wenn es nicht so einfach ist, wie ist es dann?
Zweifach? Dreifach? Vierfach ......
Ich kenne es in der Praxis nur einfach:
Entweder man hat es richtig gemacht, dann wird das Problem kleiner,
oder man hat es verkehrt gemacht, dann wird das Problem größer.
Bei meinen Untersuchungen von Schülerschicksalen ist mir doch sehr aufgefallen, wie regelmäßig Misserfolgspädagogik nicht beendet sondern gesteigert wird. Dann tut man auch noch so, als die Steigerung des Schülerversagen kein pädagogischer Fehler sondern eine unerklärliche Kinderkrankheit wäre. Wenn ich den päd. Fehler korrigierte, erlebte ich meist sogar sprunghafte Verbesserungen - es war nie eine Kinderkrankheit.
Ich empfehle meinen Kollegen die Ich-kann-Schule als Buch und Video. Es gibt sicher mehr als tausend, die damit gute Erfahrung gemacht haben. Lehrer tun sich aber viel schwerer, eine eigene geistige Entscheidung außerhalb der gewohnten Norm zu treffen als z.B. Eltern, und so habe ich schon sehr viel öfter den Kindern über die Eltern helfen können als über die Kollegen. Für mich ist das wurscht, aber meine Kollegen belegen in der Krankheitsstatistik einen Spitzenplatz. Es bekäme ihnen sicher gut, wenn sie etwas sorgfältiger auf sich selbst achteten. Ich helfe gern dabei - aber nur wenn das jemand möchte.
Franz Josef Neffe


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