Wechsel von einer Kleinklasse in die Regelklasse

nanibu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.05.2012
Beiträge: 49
Hallo zusammen

Eure Erfahrung würde mich interessieren?

Meine Tochter 10 J besucht zur Zeit eine Kleinklasse, Sie hat sich nun recht gut Entwickelt und wünscht sich wieder eine Regelklasse zu besuchen.

Wir waren bereits beim SPD, wo nägste Woche auch noch eine genaue Abklärung gemacht wird.

Wie sind eure Erfahrungen? Gab es Probleme mit dem Tempo oder dem selbständigen Arbeiten in der der Regelklasse?



cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Hallo nanibu
mein Sohn war die zweite Primar in einer Kleinklasse, nachdem er vorher im Sprachheilkindergarten war und in der ersten Regelklasse völlig überfordert war.
Das Lerntempo in der KK war sehr langsam, der Lärmpegel sehr hoch, die soziale integration für mein Sohn gleich null.
Also haben wir beschlossen unseren Sohn auf eigene Faust wieder dort raus zu nehmen. Bei uns war das nicht so einfach, die Lehrerin hat beschlossen in bis zur 5ten Klasse zu behalten (er war das einzig ruhige Kind)
Da war aber das Glück auf unserer Seite. In unserem Ort mussten sie aus einer ersten Klasse zwei zweite Klassen bilden. Also beide recht klein, aber halt doch Regelklassen. Wir haben unseren Sohn freiwillig die zweite Klasse wiederholen lassen. Er sagt uns heute mit 17J. immer noch, das das die beste Entscheidung war.
Ev. gäbe es für eure Tochter auch die Möglichkeit zum wiederholen?

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nanibu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.05.2012
Beiträge: 49
Ja es wäre in unserem Sinn wenn sie die 4. Klasse wiederholen würde.

In einem 1. Schritt wird nun abgeklärt wo sie genau steht um eine Entscheidung zu treffen in welche Klasse sie kommen würde.

Ich denke das der Rückstand auf Ihre Stammklasse nun doch schon beträchtlich ist, weil das Tempo in der Kleinklasse wirklich viel langsamer ist und sie im Vergleich zu ihrer Altersgruppe meines Erachtens keine reele Chance mehr hat.
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Falls sie wiederholen darf und so wechseln kann, fände ich das aus der Weite die beste Möglichkeit.
Wie gesagt, mein Sohn schaut dieses Jahr nicht als verloren an, ganz im Gegenteil, es hat ihn weiter gebracht.
Heute im Gymi ist er nicht einmal der Älteste und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er schon ein Jahr weiter sein müsste!


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GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich denke es ist schon entscheidend, wo das Kind ungefähr schulisch steht. Weiter ist auch die Motivation der Schule/Lehrpersonen wichtig. In unserer Wohngemeinde gibt es seit ein paar Jahren keine Kleinklasse mehr, sehr zum Leidwesen der SL. Die KK-Kinder werden einfach "mitgeschleift". Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen.

Es stellt sich halt immer die Frage, was das beste für das Kind ist. In einer Kleinklasse kann es schon grosse Unterschiede geben. Manche Kinder tauen erst recht auf, wenn sie mehr gefordert werden.

Wichtig ist, gründlich abzuklären, ob eure Tochter gefodert oder gar überfordert wäre in der Regelklasse. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass sie zusätzlich Unterstützung seitens Lehrperson und Schule erhält.

Bei uns wurde der Wunsch, den Sohn in der Regelklasse zu integrieren, abgelehnt, obwohl er schulisch nicht wirklich hintendrein war - er wäre auch mit den Jüngern Kindern zur Schule gegangen. Nur die Schulleitung war total dagegen, wie auch seine Sonderschule. Wortwörtlich hiess es "wir sind nicht für *solche* Kinder eingerichtet, wir mussten *nur* die Kleinklassenkinder integrieren, was uns auch nicht gefällt."

Wünsche euch und der Tochter viel Glück.
nanibu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.05.2012
Beiträge: 49
Vielen Dank für eure Einschätzungen. Wir werden das sorgfältig abklären. Es ist uns ein Anliegen, dass sie nicht überfordert ist. Allerdings denke ich, dass ein gewisses Mass an Forderung auch unbedingt nötig ist. Unsere Tochter macht nur das was von ihr gefordert wird ( was nicht wirklich viel ist, das sagt sie auch selber) obwohl ich sicher bin das sie mehr kann.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"nanibu" schrieb:

Unsere Tochter macht nur das was von ihr gefordert wird ( was nicht wirklich viel ist, das sagt sie auch selber) obwohl ich sicher bin das sie mehr kann.


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Denkst du nicht, die Lehrpersonen würden reagieren, wenn sie unterfordert wäre? Gerade das Arbeitstempo lässt sich ja einfach beurteilen, in einer Kleinklasse sowieso.
Ich würde auf die Lehrpersonen hören bezüglich Übertritt in die Regelklasse. Sie erleben sie im Unterricht.
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Klara
ich bin da nicht so Lehrer-Hörig wie du! Hätte ich auf die Lehrerin gehört, wäre mein Sohn in der Kleinklasse geblieben. So wäre er sicher nie ins Gymi gekommen! Klar er hätte auch etwas ereichen können. Aber er ist sehr glücklich mit seinem Weg.
Die Lehrerin dazumal wollte ihn aber unbedingt behalten, trotz psychologischen Gutachten und IQ-Test von 127.
Als Mutter kennt man das Kind auch!

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GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Cucuseli: Der Job einer LP ist, ein Kind zu unterrichten, ihm etwas beizubringen und das Kind RICHTIG einzuschätzen. Dass es LP gibt, die ein Kind so total falsch einschätzen, ist bestimmt sehr selten und total unglücklich. Nicht alle Eltern können das ganze Objektiv betrachen. Nicht alle Eltern sehen ihr Kind so, wie es LP und Schulpsychologen, etc. sehen. Manche sehen ihr Kind einfach anders und können zuwenig abschätzen, was es heisst, in einer Regelklasse mitzuhalten.

Es freut mich, dass ihr den richtigen Weg für euren Sohn gewählt habt, dass er den Übertritt ins Gymnasium geschafft hat, von einer Kleinklasse! Bestimmt bist du mit mir einig, dass das sehr selten der Fall ist.

Namibu lässt ihr Kind abklären. Sie schreibt, ihr Kind macht nur das, was von ihr gefordert wird. Ich denke, fast alle Kinder so, die meisten sind doch Minimalisten. Vielleicht tut es ihrer Tochter gut, wenn sie etwas mehr Druck erhält, wenn sie mehr gefordert wird.

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass die LP in der Kleinklasse die Tochter mehr fördert und ihr mehr (schwierigere) Aufgaben gibt. Kann sie mithalten, wäre es vielleicht noch eher einen Grund zum Übertreten.

Ich gönne es jedem Kind, wenn es den Übertritt in die Regelklasse oder gar Gymnasium schafft!
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"cucuseli" schrieb:

Klara
ich bin da nicht so Lehrer-Hörig wie du! Hätte ich auf die Lehrerin gehört, wäre mein Sohn in der Kleinklasse geblieben. So wäre er sicher nie ins Gymi gekommen! Klar er hätte auch etwas ereichen können. Aber er ist sehr glücklich mit seinem Weg.
Die Lehrerin dazumal wollte ihn aber unbedingt behalten, trotz psychologischen Gutachten und IQ-Test von 127.
Als Mutter kennt man das Kind auch!


Lehrer hörig? icon_eek.gif Niemand ist unfehlbar, aber die Abweichung bei den LP ist sicher kleiner als bei den Eltern. Die LP sehen ja, wie die Kinder in der Klasse arbeiten und genau darum geht es ja letztendlich.

Kinder sind nicht wegen eines tiefen IQ in der Kleinklasse, sondern weil sie aus irgendeinem Grund in der grösseren Klasse überfordert sind. Das ging deinem Sohn anfangs ja nicht anders, wie du schreibst, deshalb kam er in die Kleinklasse. Trotz IQ. Natürlich können auch LP mit ihrer Prognose daneben liegen, aber spätestens wenn die Eltern ihr Kind anders einschätzen, wird die LP eine Zweitmeinung einholen. Bei Sondermassnahmen wie Kleinklassen sowieso, da wird die Richtigkeit dieser Massnahme regelmässig überprüft, schliesslich ist ein solcher Platz viel teurer als ein Platz in der Regelklasse.