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Blogbeitrag von Nathalie Sassine am 30. September 2015
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Denn Hausaufgaben bedeuten nicht nur Arbeit für das Kind. Die Eltern sind mittlerweile fast genauso involviert.
Lehrer und Eltern machen sich immer wieder Gedanken darüber, ob ihre Kinder zu viele – aber manchmal auch, ob sie zu wenige Hausaufgaben haben (wenn euch das auch so verwundert wie mich: bei uns im Dorf findet ein Viertel der Eltern, die Kids hätten zu wenig Hausaufgaben...). Doch wer wie wir ein Kind hat, das bereits die Mittelstufe besucht, weiss, dass die Uffzgi eben nicht nur die Kinder stresst.
Denn die Schule mag noch lange sagen, wir müssten nicht helfen. Am Elternabend wird dann trotzdem schnell klar, dass doch einiges von uns an Beistand erwartet wird. Aber auch wenn das nicht so wäre: Wer lässt schon sein Kind hängen, wenn es völlig verzweifelt vor seinem Heft sitzt? Wie oft krampft sich bei mir was zusammen, wenn ich das Gesicht meines Sohnes sehe, das an einen verregneten Sonntag im November erinnert. Ein neues Thema in der Mathe, Voci lernen im Franz oder zum x-ten Mal Verbesserungen in der Geometrie. Ich weiss dann gleich, dass der Abend lange werden wird.
Eine Studie der Brown University von Rhode Island hat genau das untersucht: Inwiefern uns die Hausaufgaben unserer Kinder stressen (http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/01926187.2015.1061407). Die Resultate waren wenig überraschend: Familienstress und –spannungen, vor allem, wenn Eltern sich unfähig fühlen, zu helfen, das Kind die Hausaufgaben nicht mag oder auch wenn es Streit um die Hausaufgaben gibt. Die Studie ist nicht abschliessend, sie dient mehr als Leitfaden für weitergehende Untersuchungen.
Interessant aber ist, dass egal aus welcher sozialen, beruflichen oder sprachlichen Ecke die über 1'000 Eltern kamen, die interviewt wurden, Hausaufgaben für alle einen Stressfaktor darstellen. «Eltern finden es schwierig, die Hausaufgaben richtig einzuschätzen. Sie denken, wenn dies zu uns nach Hause kommt, sollte mein Kind in der Lage sein, die Aufgaben zu lösen. Wenn das Kind es alleine nicht schafft und sie dann auch nicht helfen können, gibt es Streit. Fazit: Sowohl Eltern als auch das Kind fühlen sich schlecht», so Stephanie Donaldson-Pressman (http://www.goodparentinc.com/stephanie-donaldson-pressman/), Autorin und Mitverantwortliche an der Brown University.
Dieses Szenario führt natürlich zu noch mehr Stress bei den nächsten Hausaufgaben, die das Kind nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Was wiederum zu Ablehnung führt. Auch stellt die Studie fest, dass Kinder meist mehr Hausaufgaben machen, als der Lehrplan vorschreibt. Die 10-Minuten-pro-Stufe-Regel wird oft überschritten, 20 bis 30 Minuten kommen bei Erstklässlern schon öfter vor. Man wird seit Pisa das Gefühl nicht los, dass den Kids immer mehr aufgebürdet wird. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder nach der Schule nicht demselben Stress ausgesetzt sind, wie schon den ganzen Tag in der Schule. Hausaufgaben sollten den Stoff festigen und nicht die Motivation eines Kindes zerstören, so Dr. Donald-Pressman.
Wie ist das bei euch? Haben die Kinder viele Hausaufgaben? Zu wenig? Oder gerade richtig? Und erzeugen diese Spannungen innerhalb eurer Familie?
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Du kannst den Blog auch auf der «wir eltern»-Website lesen unter: http://www.wireltern.ch/artikel/blog-wenn-die-hausaufgaben-auch-die-eltern-stressen
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Denn Hausaufgaben bedeuten nicht nur Arbeit für das Kind. Die Eltern sind mittlerweile fast genauso involviert.
Lehrer und Eltern machen sich immer wieder Gedanken darüber, ob ihre Kinder zu viele – aber manchmal auch, ob sie zu wenige Hausaufgaben haben (wenn euch das auch so verwundert wie mich: bei uns im Dorf findet ein Viertel der Eltern, die Kids hätten zu wenig Hausaufgaben...). Doch wer wie wir ein Kind hat, das bereits die Mittelstufe besucht, weiss, dass die Uffzgi eben nicht nur die Kinder stresst.
Denn die Schule mag noch lange sagen, wir müssten nicht helfen. Am Elternabend wird dann trotzdem schnell klar, dass doch einiges von uns an Beistand erwartet wird. Aber auch wenn das nicht so wäre: Wer lässt schon sein Kind hängen, wenn es völlig verzweifelt vor seinem Heft sitzt? Wie oft krampft sich bei mir was zusammen, wenn ich das Gesicht meines Sohnes sehe, das an einen verregneten Sonntag im November erinnert. Ein neues Thema in der Mathe, Voci lernen im Franz oder zum x-ten Mal Verbesserungen in der Geometrie. Ich weiss dann gleich, dass der Abend lange werden wird.
Eine Studie der Brown University von Rhode Island hat genau das untersucht: Inwiefern uns die Hausaufgaben unserer Kinder stressen (http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/01926187.2015.1061407). Die Resultate waren wenig überraschend: Familienstress und –spannungen, vor allem, wenn Eltern sich unfähig fühlen, zu helfen, das Kind die Hausaufgaben nicht mag oder auch wenn es Streit um die Hausaufgaben gibt. Die Studie ist nicht abschliessend, sie dient mehr als Leitfaden für weitergehende Untersuchungen.
Interessant aber ist, dass egal aus welcher sozialen, beruflichen oder sprachlichen Ecke die über 1'000 Eltern kamen, die interviewt wurden, Hausaufgaben für alle einen Stressfaktor darstellen. «Eltern finden es schwierig, die Hausaufgaben richtig einzuschätzen. Sie denken, wenn dies zu uns nach Hause kommt, sollte mein Kind in der Lage sein, die Aufgaben zu lösen. Wenn das Kind es alleine nicht schafft und sie dann auch nicht helfen können, gibt es Streit. Fazit: Sowohl Eltern als auch das Kind fühlen sich schlecht», so Stephanie Donaldson-Pressman (http://www.goodparentinc.com/stephanie-donaldson-pressman/), Autorin und Mitverantwortliche an der Brown University.
Dieses Szenario führt natürlich zu noch mehr Stress bei den nächsten Hausaufgaben, die das Kind nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Was wiederum zu Ablehnung führt. Auch stellt die Studie fest, dass Kinder meist mehr Hausaufgaben machen, als der Lehrplan vorschreibt. Die 10-Minuten-pro-Stufe-Regel wird oft überschritten, 20 bis 30 Minuten kommen bei Erstklässlern schon öfter vor. Man wird seit Pisa das Gefühl nicht los, dass den Kids immer mehr aufgebürdet wird. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder nach der Schule nicht demselben Stress ausgesetzt sind, wie schon den ganzen Tag in der Schule. Hausaufgaben sollten den Stoff festigen und nicht die Motivation eines Kindes zerstören, so Dr. Donald-Pressman.
Wie ist das bei euch? Haben die Kinder viele Hausaufgaben? Zu wenig? Oder gerade richtig? Und erzeugen diese Spannungen innerhalb eurer Familie?
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Du kannst den Blog auch auf der «wir eltern»-Website lesen unter: http://www.wireltern.ch/artikel/blog-wenn-die-hausaufgaben-auch-die-eltern-stressen