@la lune, Muffwuff und taucherli74
danke, ihr sprecht mir aus dem herzen.
auch wir haben eine lange odyssee hinter uns mit: homöopathie, kinesiologie, osteopathie, ergotherapie, bachblüten, 2 triple-p- und gordon-kurse, ernährungsumstellungen: ohne zucker, ohne monosodium glutamat, etc. gamen und tv gabs selten bis nie, klare, strukturierte Tagesabläufe, usw. und was hat es geholfen? wenig bis gar nichts!!!!
ich habe meinen jüngeren sohn schon im kiga abklären lassen, da ich schon länger den verdacht hegte, dass er ein adhs haben könnte. da wurde mir von einem entwicklungspädiater gesagt, dass er eine diskrepanz zwischen den einzelnen entwicklungsständen habe (kognitiv und sozial), so dass sich adhs-ähnliche züge zeigen können. nun gut, ich hab's ihm geglaubt und seinen rat befolgt, dass man nur abwarten müsse bis sich die entwicklungsstände angenähert oder angepasst hätten ...
sohni kam in die 1. ek im nachbarort, wo er von seinem lehrer während der stunde,wie auch von oberstüflern in der pause geplagt, beschimpft und geschlagen wurde. leider erzählte er zu hause nichts, weshalb das erst rauskam, als mein älterer sohn einen schulbesucht machte im nachbarort. ich kämpfte für mein kind, dass er ende der 1. ek in die 1. regelklasse in unser dorf wechseln könne, das wurde von der schule im nachbarort bewilligt, aber unser dorf stellte sich quer und meinte, er müsse die ek fertig machen, so dass er wieder in einem anderen nachbarort die 2. ek besuchen hätte müssen. ich kämpfte nun mit anwalt dagegen. gleichzeitig musste ich für meinen sohn, der völlig am boden zerstört war wegen den erlebnissen in der schule, psychiatrische hilfe suchen. diese kinderpsychiaterin fragte mich, ob sie ihn abklären dürfe, was ich befürwortete. dabei wurde die diagnose adhs gestellt. in der abklärung erzählte sohni, dass sein 1,5 jahre älterer bruder (damals gerade 9 geworden) immer noch in die hosen mache. die kinderpsychiaterin bot mir ihre hilfe an, welche ich nach den vielen therapieversuchen (siehe oben) trotzdem gerne annahm. bei ihm wurde ein ads diagnostiziert.
sohni durfte nach dem sieg des anwalts in unserem dorf in die 1. regelklasse. nach ca. 2 monaten, als die abklärungen abgeschlossen waren, begannen wir mit der ritalin-therapie. das ritalin wurde langsam gesteigert, bis die richtige dosis für meinen sohn erreicht war. die lehrerin rief mich an und bat um ein gespräch. sie fragte uns, was mit unserem sohn passiert sei, denn er sei plötzlich offen, mache im unterricht mit, könne an einer aufgabe dranbleiben, seine schrift habe sich extrem zum positiven verändert, sein selbstwertgefühl sei endlich gestiegen, etc. sie wollte uns nämlich erst mitteilen, dass es so nicht weitergehen könne und sohni in eine spezialschule wechseln müsse - aber so, nein so könne er selbstverständlich bleiben und weiter machen ...
auch unser älterer sohn bekam ritalin und wurde sukzessive an die korrekte dosierung herangeführt. und siehe da!: unser sohn hörte von einem tag auf den anderen auf beide "geschäfte" in die hosen zu machen! welch ein segen für ihn, aber auch für uns. seine lehrerin gab uns die rückmeldung, dass er nicht mehr aggressiv sei und sich nun auf seine mitschüler einlassen könne und sein selbstbewusstsein sei endlich existent. zu hause hörten endlich, nach 8 jahren, die täglichen schlägerein und verbalen erniedrigungen zwischen den beiden kindern auf!
mein mann hatte anfangs viel mehr mühe als ich mit der gabe von ritalin. er ging deshalb alleine zur kinderpsychiaterin um sich noch mehr darüber zu informieren. nach dem gespräch kam er nach hause und meinte: “schatz, ich lass mich auch abklären. „ nach dem mein mann die tests abgeschlossen hatte, stand für ihn ebenfalls die diagnose ads fest. er entschloss sich, ebenfalls ritalin zu versuchen, auch damit er wisse, wie es unseren kindern dabei geht. plötzlich konnte er sich besser organisieren, strukturierte seinen arbeitsplatz effizienter, verzettelte sich bei der arbeit nicht mehr im detail und erledigte so seine aufgaben schneller und fehlerfrei. auch konnte er sich in unserer beziehung besser auf mich und die kinder einlassen, liess mich endlich ausreden und hörte mir zu.
auch ich habe ritalin versucht, nur um zu wissen, wie sich unsere kinder, aber auch mein mann damit fühlen. nur hat sich bei mir keine spürbare veränderung gezeigt, was mir auch die kinder und mein mann bestätigten.
anfangs kam wöchentlich ein ad(h)s-coach zu uns nach hause zur unterstützung der kinder auch für mich und meinen mann. unsere kinder haben beide eine separate, nur auf sie abgestimmte therapie, welche ihnen hilft mit dem ad(h)s besser umzugehen, so dass sie einmal ohne medikamentöse unterstützung ihr leben bestreiten können.